Der Ulmer Motoröl- und Additivhersteller erreicht sein selbst gestecktes Jahresziel und bleibt auf stabilem Wachstumskurs.
800 Millionen Euro für das Jahr 2022 war das Ziel beim deutschen Schmierstoffspezialisten. Dieses Ziel wurde vor der Covidpandemie, vor dem Konflikt in der Ukraine und vor der weltweiten Energiekrise festgesetzt.
Die Hürden, die das Ulmer Unternehmen nehmen musste, waren wie für viele andere hoch. Die Pandemie und der Lockdown mit allen Auswirkungen waren noch nicht ausgestanden, als schon die nächste Krise folgte. Diese hat das Unternehmen hart getroffen. "Russland war unser zweitgrößter Absatzmarkt. Wir haben freiwillig direkt unser Geschäft dorthin eingestellt. Zu allem Überfluss blieb China in einem Dauerlockdown, sodass dieser große Markt ebenso brachlag. Das mussten wir anderswo reinholen", so Geschäftsführer Günter Hiermaier.
In nahezu allen Exportländern habe das Ulmer Unternehmen massive Zuwächse verbuchen können. Teils konnte Liqui Moly die Absätze verdoppeln. Darunter vor allem die Regionen Naher Osten, Asien sowie Mittel- und Südamerika. Der europäische Markt wachse ebenso, hier kann Frankreich das größte Plus aufweisen. "Daneben steigen die USA mit einem Zuwachs von mehr als 30 Prozent zum Absatzmarkt Nummer zwei nach Deutschland auf", so der Chef.
Liqui Moly plant mehr Stellen in Ulm
Aber nicht nur der Umsatz mit Schmierstoffen steigt, sondern auch die Produktion von Additiven in Ulm. Sie stellt mit rund 18 Millionen Dosen einen weiteren Rekord auf. Zudem wuchs die Zahl der Arbeitsplätze um 76 auf jetzt 1046. Das Unternehmen plant in den nächsten Jahren mit weiterem Wachstum und investiert dafür in den kommenden Jahren mehrere Millionen Euro in den Ausbau und in die Modernisierung der Fertigung. Die zusätzlichen Abfülllinien in der neuen Produktionshalle sollen im zweiten Quartal ihre Arbeit aufnehmen.
Die Vision des Unternehmens ist ambitioniert: Es möchte im Jahr 2025 eine Milliarde Umsatz erreichen und den Exportmarkt, der jetzt schon zwei Drittel des Umsatzes erwirtschaftet, weiter stärken, wozu das Unternehmen auch die Exportabteilung durch Personal und Strukturen gestärkt habe. "2035 ist das magische Datum für uns", so Günter Hiermaier.
Liqui Moly und Aus des Verbrenners
Dieses Jahr markierte die EU im Jahr 2035 als Ende des Verbrennungsmotors in Europa. "Wir sind vorbereitet und wollen bis zu diesem Zeitpunkt zwei Milliarden Euro Jahresumsatz erreichen. Das Unternehmen bringe immer mehr Produkte für E-Fahrzeuge sowie alternative Antriebe auf den Markt und dränge in Märkte sowie Segmente vor, in denen Motoröl noch weit über das Jahr 2035 entscheidend für Mobilität und Wirtschaft sein wird. Potenzial sei unendlich vorhanden.
Der Liqui-Moly-Chef hat sich für den weiteren Wachstumskurs Verstärkung in die Geschäftsleitung geholt. Der langjährige kaufmännische Leiter, Uli Weller, ist seit Januar gleichberechtigter Geschäftsführer. (AZ)