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Ulm: Lange Haft für Kokain-Händler aus der Kampfsportschule

Ulm

Lange Haft für Kokain-Händler aus der Kampfsportschule

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    Mit Kokain wollten vier Männer schnell reich werden.
    Mit Kokain wollten vier Männer schnell reich werden. Foto: Christian Charisius/dpa (Symbolfoto)

    Vom großen Geld träumte ein Kampfsportlehrer – und tüftelte mit drei Kumpels einen Plan aus, in großem Stil mit Kokain zu handeln. Das Drogenquartett in spe geriet an einen Käufer, der den Männer im Alter von 23 bis 28 Jahren für das verbotene Rauschgift gutes Geld zahlte. Doch der vermeintliche Abnehmer entpuppte sich als verdeckter Ermittler der Kriminalpolizei, die die Männer festnahmen, als bei den Deals insgesamt 800 Gramm Kokain den Besitzer wechselten. Bei der Summe von insgesamt 44.000 Euro war im Juni 2019 Schluss mit lustig. Die Kokaincrew landete nach der Festnahme im Gefängnis, das drei der vier Männer so schnell nicht wieder verlassen dürften. Nach sechs Verhandlungstagen verurteilte die Erste Große Strafkammer die Angeklagten jetzt zu mehrjährigen Freiheitsstrafen.

    In einer Ulmer Kampfsportschule wurde die Idee geboren, sich mit der schnell süchtig machenden Edeldroge zu bereichern. Doch die Ulmer Polizei bekam schnell Wind von dem Vorhaben und schaltete sofort verdeckte Ermittler des Landeskriminalamts ein, die sich als Kokaininteressenten den Angeklagten anboten. Die Beamten erwarben mit viel Geschick das Vertrauen der Möchtegern-Dealer, das war Anfang des vergangenen Jahres. Das Geschäft begann mit einer Probedosis von 10 Gramm und endete im Juni 2019 mit 800 Gramm reinsten Kokain. Die letzte Geldübergabe fand in Seligweiler statt, wo die Polizei in einer Blitzaktion die Männer auf frischer Tat festnahm.

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    Bei einer Hausdurchsuchung bei den Angeklagten wurden unter anderem ein Schlagring, ein Teleskopschlagstock, mehrere Messer und Marihuana für den Eigengebrauch gefunden. Der Staatsanwalt hatte bei seiner Verlesung der Anklageschrift am ersten Sitzungstag am 23. Oktober 2019 den Angeklagten unerlaubtes Handeltreiben mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge in mehreren Fällen vorgeworfen, einer der Täter musste sich wegen bewaffnetem Kokainhandel verantworten.

    Der als Haupttäter ermittelte Angeklagte wurde jetzt zu einer Gesamtstrafe von fünf Jahren und acht Monaten in zwei Fällen verurteilt. Zudem wurde seine Unterbringung in einer Entziehungsanstalt angeordnet, weil er selbst harte Drogen konsumierte. Ein zweiter Angeklagter bekam wegen Beihilfe zum unerlaubten Handeltreiben mit Drogen in zwei Fällen und unerlaubtem Besitz von Betäubungsmitteln eine Gesamtfreiheitsstrafe von zwei Jahren. Weil er nicht einschlägig vorbestraft war, setzte die Strafkammer die Vollstreckung zur Bewährung aus.

    Der Dritte im Bunde muss eine Haftstrafe von zwei Jahren und sechs Monaten abbüßen. Das Verfahren gegen den vierten Angeklagten wurde von der Strafkammer während des Prozesses abgetrennt. Er wurde von der Kammer wegen Beihilfe zum Kokainhandel in nicht geringer Menge zu drei Jahren und sechs Monaten Gefängnis verurteilt.

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