Startseite
Icon Pfeil nach unten
Neu-Ulm
Icon Pfeil nach unten

Ulm/Landkreis Neu-Ulm: Machetenangriff in Ulm: Waffe und Fluchtauto in Senden gefunden

Ulm/Landkreis Neu-Ulm

Machetenangriff in Ulm: Waffe und Fluchtauto in Senden gefunden

    • |
    Drei Menschen wurden im Zuge der Auseinandersetzung im Bereich König-Wilhelm-Straße und Friedenstraße verletzt.
    Drei Menschen wurden im Zuge der Auseinandersetzung im Bereich König-Wilhelm-Straße und Friedenstraße verletzt. Foto: Alexander Kaya (Archivbild)

    Insgesamt sechs Haftbefehle haben Polizei und Staatsanwaltschaft im Fall des Machetenangriffs in der Ulmer Oststadt vergangene Woche inzwischen erwirkt. Fünf der sechs Beschuldigten sitzen bereits in Untersuchungshaft. Die sechste Person sollte am Mittwochnachmittag folgen, eine Bestätigung dafür gab es aber zunächst noch nicht. Alle Beteiligten der blutigen Auseinandersetzungen mit insgesamt drei Verletzten in der Friedenstraße am Valentinstag seien nun ermittelt, heißt es. Doch noch immer bleiben Fragen offen. Die Nachforschungen der eingerichteten Ermittlungsgruppe "Machete" dauern also an. Derweil liegen unserer Redaktion Informationen darüber vor, aus welchen Orten im Kreis Neu-Ulm die Verdächtigen stammen.

    "Es hat sich durchaus etwas getan", sagte Michael Bischofberger, Sprecher der Staatsanwaltschaft Ulm, am Donnerstag im Gespräch mit unserer Redaktion. Die Festnahmen der weiteren vier Beteiligten erfolgten jedoch erst am Dienstagmorgen. Zwar machen die Ermittler keine näheren Auskünfte zu den Beweggründen. "Es liefen verdeckte Maßnahmen", so Bischofberger am Mittwoch. Vieles deutet aber darauf hin, dass der Einsatz konzertiert ablaufen musste, damit sich die Verdächtigen nicht gegenseitig warnen können.

    Nach bisherigen Erkenntnissen aus Angaben der Ermittler und Aussagen von Anwohnern lässt sich der Tathergang folgendermaßen rekonstruieren: Eine Angreifergruppe, bestehend aus insgesamt fünf Personen sucht an jenem Montagabend gegen 17.45 Uhr die Wohnung eines 24-Jährigen. Bevor sie im Haus in der König-Wilhelm-Straße klingeln, sollen sie auch an anderen Wohnhäusern in der Friedenstraße nach dem Mann gefragt und dabei seinen Vornamen sowie die Hausnummer genannt haben.

    24-jähriger Bewohner verliert bei Gerangel in Ulm die Machete

    An der richtigen Wohnung angekommen, sollen sie – mit einem Gegenstand bewaffnet – einen 22-jährigen Mitbewohner angegriffen und dabei verletzt haben. Der 24-Jährige soll sich daraufhin eine Machete geschnappt und die sodann flüchtende Angreifergruppe bis auf die Friedenstraße verfolgt haben, wo es zum Gerangel kam. Dabei wurden zwei Männer verletzt: der 24-jährige Bewohner, der hierbei die Machete verlor, sowie ein 39-Jähriger aus Neu-Ulm, der am Tatort zurückblieb und in eine Ulmer Klinik gebracht wurde. Er wird der Angreifergruppe zugeordnet.

    Der Rest dieser Gruppierung soll samt Machete mit einem grauen Opel Corsa mit Günzburger Kennzeichen vom Tatort geflüchtet sein. Hierbei soll es sich um einen 35-Jährigen aus Ulm handeln sowie drei Personen aus dem Kreis Neu-Ulm. Die Staatsanwaltschaft will das weder bestätigen noch dementieren, nach Informationen unserer Redaktion soll die 33-Jährige aus Elchingen, der 20-Jährige aus Vöhringen und der 36-Jährige aus Senden stammen, wo auch das Fluchtauto sichergestellt wurde. In der Wohnung des 36-Jährigen seien zudem die Machete und weitere mutmaßliche Beweismittel gefunden worden.

    Um was es sich bei diesen weiteren Beweismitteln handelt, ist unklar. Möglich, dass darunter auch der Gegenstand ist, mit dem die Gruppe die Bewohner bedrohte. Aufgefunden worden sein könnte auch Beute, die sie in der Wohnung machte. Ermittelt wird gegen die Angreifergruppe wegen schweren Raubes. Welche Rolle die Personen beim Angriff jeweils einnahmen, sei bei einer gemeinschaftlich ausgeführten Tat erst einmal nebensächlich, soll aber noch ermittelt werden, erklärt Bischofberger. Was gestohlen wurde, ist unklar.

    Die Haftbefehle seien aufgrund von Fluchtgefahr erlassen worden – anders als beim 24-jährigen Bewohner. Der sitzt aufgrund einer möglichen Wiederholungstat seither ein. Dem Mann wird bewaffnetes Handeltreiben mit Betäubungsmitteln vorgeworfen. Wegen ähnlicher Delikte war er zuvor schon straffällig geworden. Bei der Spurensicherung in dessen Wohnung fanden die Ermittler nun ein Kilogramm Amphetamine und kleinere Mengen verschiedener Rauschgifte.

    In welcher Verbindung stehen Bewohner und Angreifergruppe?

    Ob auch Personen aus der Angreifergruppe bereits im Zusammenhang mit Drogendelikten vorbestraft sind, ist unklar. Dazu machen die Ermittler keine Angaben. Gegenstand weiterer Ermittlungen sei unter anderem noch, in welcher Verbindung die Angreifergruppe und der 24-jährige Bewohner standen. Zwar deutet vieles daraufhin, dass die

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden