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Ulm/Landkreis Neu-Ulm: Der Bund sucht rund um Ulm Hotelzimmer für Soldaten

Ulm/Landkreis Neu-Ulm

Der Bund sucht rund um Ulm Hotelzimmer für Soldaten

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    Eine Option für "unterkunftspflichtige Soldaten und Soldatinnen?": Das ehemalige Hotel Meinl in Reutti steht zumindest leer.
    Eine Option für "unterkunftspflichtige Soldaten und Soldatinnen?": Das ehemalige Hotel Meinl in Reutti steht zumindest leer. Foto: Alexander Kaya

    Im schönsten Amtsstuben-Deutsch heißt es "Durchführung eines Interessenbekundungsverfahrens", was die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BIMA) gerade durchführt. Gesucht werden hochoffiziell: 2400 Quadratmeter für mindestens 130 Einzelzimmer.

    In den Kasernen in Ulm und um Ulm herum ist offenbar kein Platz. "Durch zahlreiche Baumaßnahmen besteht temporär ein erhöhter Unterbringungsbedarf, der in Kasernen nicht abgedeckt werden kann", heißt es von der BIMA auf Anfrage unserer Redaktion.

    Gesucht von der Bundesanstalt: 130 Einzelzimmer in Ulm oder Neu-Ulm

    Der Bedarf von 130 Einzelzimmern stehe im unmittelbaren Zusammenhang damit und diene der Unterbringung von unterkunftspflichtigen Soldatinnen und Soldaten in einem Umkreis von zehn Kilometern rund um Ulm. Auch die Unterbringung der Streitkräfte in Containern werde geprüft. Über allem stehe die Wirtschaftlichkeit, heißt es. Theoretisch käme vor diesem Hintergrund sowohl Kauf als auch Miete infrage. Wünschenswert wäre aus Sicht der BIMA außerdem eine gemeinsam nutzbare Teeküche pro Etage, damit den Soldatinnen und Soldaten die Möglichkeit der Zubereitung von Speisen gegeben wird.

    Ex-Hotel Meinl in Reutti: Mieter gesucht

    Nach Auskunft der BIMA kommen auch ein oder mehrere ganze Hotels infrage. Davon gibt es in Ulm/Neu-Ulm einige, davon auch ungenutzte: Nachdem im ehemaligen Golden Tulip in Neu-Ulm jedoch renoviert wird, dürfte dies kaum infrage kommen. Die 30 Zimmer des Donauhotels in der Augsburger Straße in Neu-Ulm sind derzeit jedoch ungenutzt. Das Hotel Meinl in Reutti wurde verkauft und geschlossen. Der neue Investor will einen Wohnkomplex darauf errichten. Eigentlich. Es bildete sich Widerstand vor den Toren Neu-Ulms. Nun wird zumindest das Restaurant des Hotels wieder angeboten: "Voll ausgestattetes Restaurant, mit Profi-Gastroküche! Stadtnah in attraktiver Lage zu übergeben."

    "So was gibt es immer wieder", sagt Karin Krings, die Vorsitzende des Ulmer Kreisverbands des Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga). Für "den, für den es passt", sei das eine Chance, das Haus zu füllen. Zumal die BIMA nicht ausschließt, marktübliche Hotelzimmerpreise zu bezahlen. Doch Krings ahnt, dass die BIMA eher im preiswerten Segment auf Zimmersuche gehen wird. Es gehe ja schließlich um Steuergelder.

    Konkret weiß Krings jedoch nicht, ob sich bereits Kolleginnen oder Kollegen aus der Region auf die Anzeige gemeldet haben. Möglicherweise komme die Anfrage für die Hoteliers zu rechten Zeit. Denn bis vor wenigen Tagen hätte Krings als Dehoga-Vorsitzende die Lage der Branche noch als relativ gut eingeschätzt, nachdem Licht am Ende des Corona-Tunnels zu sehen sei. Der Krieg in der Ukraine habe das geändert. "Da könnte es sein, dass wir bald blöd aus der Wäsche schauen."

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