Der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) und der Tübinger Regierungspräsident Klaus Tappeser (CDU) haben am Freitagnachmittag der SWU Verkehr einen Förderbescheid über mehr als knapp 25 Millionen Euro überreicht. Damit wird der Bau von Infrastruktur für elektrische Stadtbusse unterstützt.
Die bereits umgebauten Haltestelle „Universität Süd“ bot den richtigen Rahmen für die Festreden und die Übergabe des Förderbescheides über 24,6 Millionen Euro. Hier wurden in den letzten Monaten die Bushaltestellen mit Schnelllade-Stationen für die Linienbusse ergänzt. Dazu war es auch notwendig, eine Einspeisestation aufzubauen, um den nötigen Strom bereitzustellen. An der Endhaltestelle werden die Busse in der regulären Pause nachgeladen, damit sie den ganzen Tag auf ihren Linien unterwegs sein können. Die Busfahrer müssen dazu kein Ladekabel einstecken, sondern können direkt vom Fahrerplatz aus einen Stromabnehmer auf dem Dach ausfahren, der in der Ladestation andockt.
Land Baden-Württemberg übernimmt 85 Prozent der SWU-Investitionen
85 Prozent der dafür notwendigen Investitionen bekommen die SWU Verkehr vom Land erstattet. Dieser erhöhte Fördersatz wurde den Ulmern vom Regierungspräsidium bewilligt, da die Verkehrsbetriebe ein ausgeklügeltes System entwickelt haben, wie die Elektrobusse durch das kurze Nachladen an den Haltestellen die gleiche Reichweite wie die bisherigen Dieselbusse erreichen. Verkehrsminister Hermann war vor allem vom Inneren des Betriebsgebäude fasziniert, er zog sein Smartphone aus der Tasche, um Erinnerungsfotos zu machen. In dieser Verteilstation kommt der Strom auf breiten Kupferschienen an und wird auf die Ladestationen, je nach Bedarf, elektronisch verteilt.
Die Förderung wird auch für den Umbau der Werkstätten verwendet, in der die Stadtwerke die Wartungsarbeiten vornehmen sowie in den Fahrzeughallen, in denen die Elektrobusse geladen werden können.
Nachladen der Elektrobusse ist wegen Ulmer Berge notwendig
Bis Ende 2026 soll die Hälfte der Ulmer Buslinien elektrifiziert sein, dazu gehören auch die Linien, die die Ulmer Berge erklimmen. Wegen dieser hohen Belastung ist das Nachladen erforderlich. Auch Regierungspräsident Tappeser ging auf die Bedeutung der umweltfreundlichen Mobilität ein, die sich nicht von Bergen aufhalten lässt.
Ralf Gummersbach, Geschäftsführer der SWU Verkehr, sprach nicht nur von einer Reduzierung der Luftemissionen, sondern er erwähnte auch die deutlich geringere Lärmentwicklung der Elektrobusse, in der Umwelt und auch für die Fahrgäste: „Damit tragen wir aktiv zur Lebensqualität in unserer Region bei.“
Die Linie 4 von Wiblingen nach Böfingen und die Linie 8 von Grimmelfingen über den Kuhberg zur Universität auf dem Eselsberg werden als erstes mit den elektrischen Bussen betrieben. Die ersten Ladestationen entstehen daher neben dem Betriebshof an der Universität, in Böfingen und am Omnibusbahnhof in der Innenstadt.
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