Juwelier am Münsterplatz in Ulm: Räuber auf Motorroller scheitern am Panzerglas
Am Dienstag versuchten zwei "Männer", eine Schaufensterscheibe des Juweliers Scheuble am Ulmer Münsterplatz einzuschlagen. Einer der mutmaßlichen Täter ist erst 15.
Auch mit brachialer Gewalt schafften es zwei junge Männer am Dienstagvormittag nicht, das Panzerglas zu zertrümmern. Aber offenbar fast. Denn kleine Splitter landeten im Inneren der Präsentationsfläche des Schaufensters.
Zeugen hatten die Ulmer Polizei um 10.34 Uhr über Notruf verständigt. Sie hatten laut Polizeibericht gesehen, dass zwei maskierte Personen auf einem Roller bei einem Geschäft am nördlichen Münsterplatz vorgefahren waren. Eine Person soll wohl mehrmals mit einem Hammer gegen eine der Schaufensterscheiben geschlagen haben.
Besuch am Tatort: Das Geschäft ist am Dienstagvormittag um 11.30 Uhr noch geschlossen. Durch die Tür ist zu sehen, wie die Polizei Beschäftigte des Geschäfts befragt. Notfallseelsorger sind offenbar im Einsatz. Die Schmuckstücke hinter der beschädigten Scheibe werden von Angestellten in Sicherheit gebracht. Unter anderem Uhren der Marke Rolex zu Preisen von über 37.000 Euro.
Die Täter ergriffen nach ihrem vergeblichen Versuch, die Scheibe einzuschlagen, die Flucht über die Platzgasse in Richtung Olgastraße. Mit mehreren Polizeistreifen fahndete die Ulmer Polizei in der Innenstadt. Auch ein Polizeihubschrauber war im Einsatz. Gegen 11 Uhr konnten die mutmaßlichen Täter in der Ulmer Innenstadt festgenommen werden.
Wer in Ulm/Neu-Ulm eine Rolex will, muss zu Scheuble
Den Tätern misslang es, Wertgegenstände im sechsstelligen Bereich abzugreifen. Zehn Uhren zwischen 7000 und knapp 40.000 Euro lagen hinter der Scheibe. Rohe Gewalt am helllichten Tag: Wie das Schadensbild der Panzerglasscheibe am Münsterplatz zeigt, wuchteten sie den Hammer mindestens sieben Mal gegen die Scheibe.
Dass hier am Münsterplatz die teuersten Uhren weit und breit lagern, ist weit über die Münsterstadt hinaus bekannt: Wer zwischen Stuttgart und Augsburg Uhren von Rolex oder Patek Philippe kaufen will, muss zu Juwelier Scheuble nach Ulm. Der plant längst seinen Umzug. Das Familienunternehmen mit drei Standorten in Würzburg, Heidenheim und Ulm wechselt in das ehemalige Kaffeehaus, in dem nach 211 Jahren das Café Tröglen zumachte.
Einer der beiden Täter war noch minderjährig: Der festgenommene 15-Jährige musste deswegen nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen an die Mutter übergeben werden. Auch der 19-Jährige, der zur Tatzeit laut Polizei die Piaggio gefahren hatte, wurde nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft wieder auf freien Fuß gesetzt.
Die Ermittlungen zum genauen Tathergang dauern noch an. Deshalb bittet die Kriminalpolizei Ulm unter Telefon 0731/188-0 um Hinweise von Zeugen. Die hatten wohl mit Mobiltelefonen das Tatgeschehen gefilmt. Die Höhe des Schadens an der Verglasung ist noch unklar.
Sie haben nicht die Berechtigung zu kommentieren. Bitte beachten Sie, dass Sie als Einzelperson angemeldet sein müssen, um kommentieren zu können. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an moderator@augsburger-allgemeine.de.
Um kommentieren zu können, gehen Sie bitte auf "Mein Konto" und ergänzen Sie in Ihren persönlichen Daten Vor- und Nachname.
Bitte melden Sie sich an, um mit zu diskutieren.