Der verhältnismäßig neue Ulmer Oberbürgermeister Martin Ansbacher (SPD) macht Ernst mit seinen bereits im Wahlkampf und auch in der traditionellen Rede am Schwörmontag formulierten Ankündigungen, das Thema Sicherheit in den Fokus zu nehmen. Am Dienstag, 15. Oktober, tritt eine Waffen- und Messerverbotszone in Kraft.
Die Verbotszone erstreckt sich im Grunde über die gesamte Innenstadt, also vom Hauptbahnhof zum Münsterplatz und die Quartiere dahinter. „Jede abgenommene Waffe ist ein Zugewinn an Sicherheit und Schutz für die Bevölkerung, denn es bestätigt sich immer wieder: Dort, wo Waffen griffbereit mitgeführt werden, werden sie eben leider auch oft eingesetzt.“
Dies zeigte sich zuletzt auch in Ulm: Im Vergleich zum Vorjahr habe die Zahl der Messerangriffe um 100 Prozent auf zuletzt 44 gezählte Delikte zugenommen. Im Vergleich zu anderen Städten sei die Zahl immer noch vergleichsweise niedrig, doch es sei Zeit zu handeln.
Ulm hat einen „gefährlichen Ort“
An einem nach dem Polizeigesetz seit Anfang des Jahres definierten „gefährlichen Ort“, der sich vom Hauptbahnhof über das neue Quartier Sedelhöfe bis hin zu einem Teil der weiteren Fußgängerzone (Bahnhofstraße) erstreckt, darf die Polizei auch ohne Anlass Personenkontrollen durchführen. Im Rest der Waffen- und Messerverbotszone braucht sie einen konkreten Anlass für Kontrollen. Zudem verkündete der Oberbürgermeister, dass an einem bekannten Ulmer Kriminalitätsschwerpunkt an der Blau („Lederhof“) künftig Videoüberwachung samt Aufzeichnungen Realität wird. Möglich ist das, weil es sich bei dem öffentlich zugänglichen Gelände rund um ein Parkhaus rein rechtlich um Privatgelände handelt.
Auf die Aufstellung von Hinweisschildern zur Begrenzung der Waffen- und Messerverbotszone wird die Stadt übrigens wahrscheinlich verzichten, da sich dies auf das Sicherheitsempfinden der Menschen, die diesen Bereich betreten, eher negativ auswirken könnte.
In einer früheren Version schrieben wir von einer Erhöhung der Zahl der Messerangriffe um 50 Prozent. Das ist falsch. In Wahrheit sind es 100 Prozent.
Welche eine Schaumschlägerei! Bleibt nur die Frage, wer soll dies zu welchen Zeiten kontrollieren? Wo ist das Personal für diese Kontrollen? Andererseits, nicht die Waffen sind das Problem, sondern die Benutzer? Waffen machen sich nicht selbständig und greifen andere an, nein, Benutzer benutzen diese. Sollte und müsste man folglich die Absichten und Gewohnheiten der Benutzer prüfen.
Operative Hektik ersetzt die geistige Windstille!!!
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