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Ulm: Falsche Polizisten schlagen in Ulm mehrmals zu: Einmal sind sie erfolgreich

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Falsche Polizisten schlagen in Ulm mehrmals zu: Einmal sind sie erfolgreich

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    Immer wieder gelingt es falschen Polizeibeamten, Menschen dazu zu bringen, ihnen Geld oder Wertgegenstände auszuhändigen.
    Immer wieder gelingt es falschen Polizeibeamten, Menschen dazu zu bringen, ihnen Geld oder Wertgegenstände auszuhändigen. Foto: picture alliance, dpa (Symbolbild)

    Mehrmals haben Betrüger als falsche Polizisten am Samstag in Ulm zugeschlagen. Der erste Vorfall ereignete sich kurz vor 20 Uhr. Eine 85-jährige Frau erhielt dabei einen Anruf von einem Mann, der sich als Polizeibeamter ausgab. Der falsche Polizist schilderte, dass ein enger Verwandter einen Verkehrsunfall mit tödlichem Ausgang verursacht habe. Zur Abwendung der Haft sei nun eine Kaution in Höhe von mehreren 10.000 Euro fällig. Um seiner Geschichte Nachdruck zu verleihen, übergab der falsche Polizeibeamte den Hörer an einen nunmehr falschen Staatsanwalt.

    Die 85-jährige Frau tat genau das Richtige: Sie teilte sich während des Telefonates ihrem 89-jährigen Nachbarn mit. Der übernahm kurzerhand das Telefon und vermasselte den Betrügern das Geschäft. Ohne eine Geldübergabe beendete er den Anruf. Doch die dreisten Täter ließen sich von ihrer Masche offensichtlich nicht abbringen und riefen auf der Suche nach weiteren Opfern keine Stunde später bei dem 89-Jährigen selbst an. Der wusste sich aber zu helfen und beendete das Telefonat abermals.

    Schockanruf: Die Tochter habe einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht

    Etwa zur gleichen Zeit erhielt eine 81-jährige Ulmerin einen ähnlichen Anruf. Der Frau wurde mitgeteilt, dass ihre Tochter einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht hätte. Zur Verhinderung eines Gefängnisaufenthaltes sei nun eine Kaution notwendig. Leider fiel die 81-Jährige auf die Masche herein und übergab gegen 23 Uhr an ihrer Haustüre in der Frauensteige einen vierstelligen Betrag. Den nahm ziemlich wortkarg ein etwa 60-jähriger Mann, circa 1, 70 Meter groß und bekleidet mit einem Anorak, entgegen.

    Nach der Übergabe der „Kaution“ rief die Geschädigte ihre Tochter an. Erst da erkannte sie, dass sie Opfer einer Betrugsmasche geworden war. Der Kriminaldauerdienst des Polizeipräsidiums Ulm nahm den Sachverhalt auf. Die Polizei Ulm weist in dem Zusammenhang auf Folgendes hin: „Zur Abwendung einer Haft nach einem tödlich verlaufenen Verkehrsunfall wird weder die Polizei noch die Staatsanwaltschaft von einem in Deutschland wohnhaften Verursacher eine Kaution einfordern.“ Die Geschichte des falschen Polizisten samt seinem Mittäter, dem falschen Staatsanwalt, könne daher schon daran erkannt werden, dass die Forderung einer Kaution völlig abwegig ist. Die beste aller Lösungen sei es, sich direkt an die echte Polizei zu wenden. (AZ)

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