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Ulm: Die Oldtimer-Fans sind zurück: Großer Andrang bei der Technorama in Ulm

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Die Oldtimer-Fans sind zurück: Großer Andrang bei der Technorama in Ulm

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    Bastler, Schrauber und Fans von Oldtimern aller Art kamen am Wochenende bei der Technorama in Ulm wieder auf ihre Kosten.
    Bastler, Schrauber und Fans von Oldtimern aller Art kamen am Wochenende bei der Technorama in Ulm wieder auf ihre Kosten. Foto: Dagmar Hub

    Die Besucherinnen und Besucher sind zurück – das zeigte sich am Wochenende bei der Ulmer Oldtimer-Messe Technorama am Andrang des (überwiegend männlichen) Publikums und an den Autokennzeichen aus nah und fern. Die Zahl der Ausstellerinnen und Aussteller ist nach den beiden Jahren des coronabedingten Ausfalls der Messe allerdings deutlich weniger geworden. "Zusammen möchten wir die Odtimerszene aufleben lassen und unsere Lieblingsfahrzeuge für die kommenden Ausfahrten fit machen", teilte Techorama-Chef Jens Gütinger mit. Der Gründer der Veranstaltung, Helmut Leicht, erlebte diesen Neustart nicht: Er starb im November an den Folgen eines Unfalls.

    Viele Besitzer von Oldtimern holen ihre Schätze aus der Garage

    Eines hatte die 42. Technorama mit der Vor-Corona-Messe des Jahres 2019 – der letzten vor den von der Pandemie erzwungenen Ausfällen – gemeinsam: Es war kalt. Das alte Werbeschild, auf dem der Bergsteiger-Schauspieler Luis Trenker in den 1950er Jahren für Sonnenbräune ohne Sonnenbrand warb, hätte vermutlich bei Sonnenschein mehr Aufmerksamkeit bekommen, und auch den Eisverkäufern auf dem Messegelände fehlte die Wärme. Viele Oldtimerbesitzer aber hatten ihre Schätze aus den Garagen geholt und zeigten sie auf dem Freigelände, das trotz wenig frühlingshaften Wetters gut besucht war – zumindest am ersten Tag. Am Sonntag war sichtlich weniger los.

    Dort gab es für Fans alter Zweiräder und Autos praktisch alles, was man nur suchen kann, um einen Oldtimer zu restaurieren und auszustatten: Die NSU Quickly stand neben einer frühen Harley Davidson, die in mehreren Farben gezeigten Fiat 500 nahmen sich noch winziger aus neben einem riesigen Buick oder einem Ford Station Wagon, auf dem noch der Aufkleber "Kennedy for President" prangte.

    Die Mainzelmännchen und Lurchi sind in Ulm auch dabei

    Viel Liebe und noch viel mehr Freizeit braucht, wer das zu verkaufende über hundertjährige Fahrrad des französischen Herstellers Hurtu erwerben wollte - und auch Miele stellte einst Fahrräder und Motorräder her, von denen noch Exemplare zu sehen waren. Immer wieder zu beobachten: Je nach Generation freuen sich Besucherinnen und Besucher besonders an solchen Fahrzeugen, die zu ihrer jeweiligen Kindheit und Jugend gehören.

    Edelkarossen mit sechsstelligem Wert und Käfer verschiedener Jahrgänge, Nutzfahrzeug- und Landmaschinen-Oldtimer, Reifen, Spiegel, Sitze, Beiwagen, Autoradios und Reparaturliteratur, Motorradsattel und mindestens 50 Jahre altes Originalwerkzeug, rostige Garagenfunde zum Herrichten, Karbidlampen für historische Modelle - es gab fast nichts, was das Herz des Oldtimerfans nicht hätte begehren können, und dazu so manches, was das Ambiente der 50er und 60er Jahre herzustellen geeignet ist: Wackeldackel in unterschiedlichen Größen (schließlich passt nicht der gleiche treuherzig braune Kitsch-Hund auf die Hutablage eines Goggomobils oder eines Heinkel-Kabinenrollers mit seinem bärenstarken 9,5 PS-Motor wie auf die eines veritablen Straßenkreuzers), Kultfiguren wie die Mainzelmännchen, Wum und Wendelin und Lurchi, Fahrschul-Automodelle, an denen den Führerscheinanwärtern die Technik des Autos erklärt wurde, und viele alte Straßenschilder.

    Die Technorama lockt Auto- und Motorradfans nach Ulm

    Ganz ungewöhnlich: ein 58 Jahre altes Motorrad, vor dessen Doppel-Sattel ein Kindersitz montiert war; hinter dem Platz für das Elternpaar gab es zusätzlich noch einen Gepäckträger für die Urlaubsreise.

    Manche Aussteller zeigten auch einen etwas makabren Humor – durch einen Leichenwagen oder den Verkauf eines Grabkreuzes. Andere boten neben Autoteilen auch religiöse Reisemitbringsel und den Nazarener-Christus der Urgroßmutter an. Was wie bei jeder Technorama für Autofans besonders lohnt: der Gang über den Oldtimerparkplatz, auf dem Besucherinnen und Besucher mit historischen Fahrzeugen parken dürfen. Hier zeigte sich die ganze ostereierbunte Farbpalette der Simcas, Opel Kadetts und Mercedes der Wirtschaftswunder-Zeit und die Freude der Oldtimerfans an ihren Lieblingsstücken.

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