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Dennis Quintenz aus Ulm: ShishaCloud, Krypto-Lotto, Bratensoße

Neu-Ulm/Elchingen

Krypto-Lotto und Bratensoße: Die Firmenwelt des Dennis Quintenz

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    Online-Händler, Inhaber einer Videoproduktionsfirma, Fitnessstudiobetreiber und Lotterie-Pionier: der gebürtige Ulmer Dennis Quintenz ist ein unternehmerischer Tausendsassa.
    Online-Händler, Inhaber einer Videoproduktionsfirma, Fitnessstudiobetreiber und Lotterie-Pionier: der gebürtige Ulmer Dennis Quintenz ist ein unternehmerischer Tausendsassa. Foto: Oliver Helmstädter

    Selbst der 29-jährige Dennis Quintenz findet: "Gell, das beißt sich bei mir alles irgendwie." Er meint seine völlig verschiedenen Firmen: Er betreibt mit der Shisha-Cloud einen der größten Onlineshops für Wasserpfeifen in der Republik, die wohl einzige Bitcoin-Lotterie, ein Fitnessstudio und eine Videoproduktionsfirma, die Kunden wie Porsche und Red-Bull hat. Und die nächste neue Firma hat er schon in der Pipeline. 

    Kleiner Shisha-Laden in Ulm wurde zu großem Onlineshop ShishaCloud

    Alles begann 2015 mit einem kleinen Shisha-Shop im Ulmer Fischerviertel, keine 60 Quadratmeter groß. "Das Teil ist so es eskaliert, ich bin so bekannt geworden", sagt Dennis Quintenz, der den Nachnamen seiner Frau annahm und früher Schwager hieß. Sein Geheimnis: Videos seiner Produkte, die er über die sozialen Netzwerke ausspielte. "Das hat sonst keiner gemacht." Quintenz hat den Shisha-Shop mit kleinem Startkapital von 8000 Euro gestartet. "Weil ich Lust drauf hatte", sagt der 29-Jährige der auf Shisha steht, aber Zigaretten ablehnt. 

    Und so kam eins zum anderen: Der Laden wurde immer größer, Filialen in Laupheim, Lindau und Günzburg kamen hinzu. Richtig groß wurde die Shisha-Cloud aber durch den Onlineshop, was Quintenz zu einem Namen in der Branche machte. Bereits nach anderthalb Monaten kündigte Quintenz seinen Job als Industriemechaniker in Neu-Ulm bei Sauer-Bibus, weil er mit seinem Laden deutlich mehr verdiente. "Ich hatte nie das große Ziel, damit stinkreich zu werden. Ich hatte einfach Bock drauf." Der Umsatz zuletzt: sieben Millionen Euro. Mit allen seinen Firmen kratze er an der Zehn-Millionen-Euro-Marke. Heute beschäftigte der in Ulm und Elchingen aufgewachsene Wahl-Lonseer zwölf Personen nur in der Shisha-Cloud. Es waren einmal über 30: "Wir verkaufen Luxusprodukte." Und an denen werde in Zeiten der Inflation als Erstes gespart. 

    BitWin24, ShishaCloud, Fitnessstudio: Die Unternehmen von Dennis Quintenz aus Ulm

    Style ist Quintenz wichtig. Und ein weiterer Grund für seinen Reichtum: Durch hochprofessionelle Produktvideos auf Instagram. Dort hat er 130.000 Abonnenten und auch Firmen wurden und werden hier auf Quintenz aufmerksam, die sich ähnlich gut präsentieren wollen: Heute zählen Unternehmen wie Porsche, Red Bull oder auch die Ulmer Firma Beurer zu seinen Kunden, die bei ihm Videos beauftragen.

    "Früher war ich relativ sportlich", sagt Quintenz, der in Burlafingen Handball spielte und im Landeskader Segelsport betrieb. So kam auch sein Engagement mit einem Fitnessstudio aus eigenem Antrieb zu Welt: Als ehemaliger Leistungssportler, der wenig Zeit für Training hatte, trainierte er mit dem EMS-System: Beim EMS-Training wird ein Funktionsanzug getragen, durch dessen Elektroden elektrische Impulse fließen und die Muskeln positiv stimulieren und so das Training effektiver machen. "Ich wollte es einfach besser machen." Und so entstand mit dem Fitnessstudio My Bodycheat in der Memminger Straße in Ludwigsfeld der Prototyp eines möglichen Fitnessstudio-Franchisesystems. 

    Eher zufällig wurde Quintenz zum Krypto-Lotto-Pionier: Ein Bekannter von ihm machte "Abermillionen" mit der Anlage in Kryptowährungen. Er habe so abartig viel Geld gescheffelt, dass er seine Idee eine Krypto-Lotterie nicht weiter verfolgte. Bis Quintenz kam und mit ihm 2019 BitWin24 gründete, die angeblich erste Kryptowährungslotterie der Welt. In der global verfügbaren Lotterie, die auf der Karibikinsel Curacao angemeldet ist, lägen heute 3,2 Millionen Euro in Bitcoin im Jackpot. "Ein schwieriges Business", sagt Quintenz. Allein eine Lizenz zu bekommen, sei nicht einfach. Noch erwartet Quintenz hier keine großen Gewinne. Aber vielleicht in ein paar Jahren: "Wir versuchen es einfach mal." 

    Für angehende Gründer hat Quintenz einen Tipp: Auf dem Sofa zu sitzen und sich zwanghaft eine Geschäftsidee zu überlegen, funktioniere nicht. "Sie muss von selbst kommen. Man muss wirklich Bock drauf haben." Zeit, sein Geld richtig zu genießen, gönne er sich nicht. Auch wenn er durchaus ein Faible für "fette Autos" habe: Neben einem Audi R6 und einem

    Schwäbische Spezialitäten: Neuer Ableger von "Herr von Schwaben" ist geplant

    Die Füße hochlegen komme für ihn nicht infrage: "Ich weiß ja nicht, wie lange das mit der Shisha-Cloud noch läuft." Und so baue er mit Florian Hanke von "Herr von Schwaben", die in ihren Foodtrucks "handgemachte schwäbische Spezialitäten on the road" anbieten, eine Art schwäbisches "Hello Fresh" auf. "

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