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Ulm: Neue Beschicker, Krise, Weihnachtsmarkt: So steht es um den Wochenmarkt

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Neue Beschicker, Krise, Weihnachtsmarkt: So steht es um den Wochenmarkt

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    Neue und altbekannte Gesichter auf dem Wochenmarkt (von links): Sven Jansky von Brotreform, Messe-Chef Jürgen Eilts, Obstverkäuferin Laura Glöckler und Platzmetzger Gunther Kühle.
    Neue und altbekannte Gesichter auf dem Wochenmarkt (von links): Sven Jansky von Brotreform, Messe-Chef Jürgen Eilts, Obstverkäuferin Laura Glöckler und Platzmetzger Gunther Kühle. Foto: Alexander Kaya

    Am südlichen Münsterplatz beginnen bereits die Aufbauarbeiten für den Ulmer Weihnachtsmarkt, der ab dem 21. November in altbekannter Form ablaufen soll. "Wir haben dieses Jahr beste Rahmenbedingungen", konstatiert Messe-Chef Jürgen Eilts rund eineinhalb Wochen vor Startschuss. Es gebe so gut wie keine Baustellen mehr, auch die Corona-Pandemie scheine für Veranstaltungen unter freiem Himmel keine Probleme zu bereiten. Für den Ulmer Wochenmarkt, der stets mittwochs und samstags stattfindet, hat das Großereignis konkrete Folgen – trotzdem sollen die Beschickerinnen und Beschicker nicht darunter leiden.

    Die 85 Wochenmarkt-Stände werden dem Weihnachtsmarkt weichen müssen. Vom 12. November bis Weihnachten werden sie von der Hirschstraße aus entlang der Westseite und dem Nördlichen Münsterplatz bis zur Ostseite des Münsters aufgestellt. Somit bleibt dem Weihnachtsmarkt der Südliche Münsterplatz und der große Hauptplatz weitgehend vorbehalten. Über Hinweisschilder und Flyer sollen die Kundinnen und Kunden des Wochenmarkts für den Zeitraum ihre bevorzugten Stände wiederfinden.

    Auf dem Ulmer Wochenmarkt gibt es einige neue Gesichter

    Viel Bewegung hat es in diesem Jahr auf dem Ulmer Wochenmarkt gegeben. Neben altbekannten Ständen sind neue Beschicker hinzugekommen. So etwa die 22-jährige Laura Glöckler vom Burlafinger Familienbetrieb. Eigentlich hat sich die Familie auf den Anbau von Kartoffeln und Christbäumen spezialisiert.

    Neu ist auch Sven Jansky mit seiner nachhaltigen Bäckerei Brotreform. Er ist seit Oktober auf dem Wochenmarkt vertreten. Jansky schätzt den Wochenmarkt wegen der einzigartigen Atmosphäre. "Die Emotionen beim Einkauf sind bei den Kunden ganz andere als in der

    Gestiegene Energiekosten machen auch den Beschickern zu schaffen

    Eines ist Beschickern wie Glöckler und Jansky jedoch aufgefallen: Die Menschen schauen wegen der aktuellen Situation mehr aufs Geld. Die Preise sind zuletzt auch auf dem Wochenmarkt gestiegen. Schuld daran sind vorwiegend die gestiegenen Energiekosten. Direkt auf dem Markt betreffe die Entwicklung die Beschicker zwar kaum, wie Eilts betont. In der Produktion sei dies jedoch anders. Bestes Beispiel ist Christian Klimmer von der gleichnamigen Gärtnerei in Altenstadt. Er sagt: "Wir haben enorme Probleme mit den gestiegenen Energiepreisen." Er müsse eine Fläche beheizen, die ungefähr einem Drittel des gesamten Messegeländes entspricht. "Weil wir Blumen verkaufen, sind wir ein Luxusprodukt, das ist anders als bei Lebensmitteln." Beim Thema Personalmangel kann Marktmeisterin Brigitte Mendle beruhigen. Es sei zwar für viele gerade am Samstag schwierig, Mitarbeiter zu finden, "aktuell hat aber auch noch keiner der 85 Beschicker wegen Personalmangels aufhören müssen."

    Die große Stärke des Wochenmarkts sieht Messe-Chef Eilts weiterhin in dem besonderen Verhältnis zwischen Kunden und Marktleuten. "Man kennt sich untereinander. Wo finden Sie es heute noch in der Stadt, dass derjenige, der für die Qualität der Produkte verantwortlich ist, direkt hinter der Verkaufstheke steht?" Die Menschen wüssten, woher die Waren kämen und dass sie frisch seien. Hinzu komme allen voran am Samstag auch der zwischenmenschliche Aspekt. "Der Wochenmarkt ist die Sozialeinrichtung in Ulm", betont Eilts.

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