Acht Menschen sind am Dienstagmorgen in einem Aufzug am Ulmer Hauptbahnhof stecken geblieben. In einer aufwendigen, mehrstündigen Aktion konnten Feuerwehrleute die Eingeschlossenen unverletzt retten.
Kurz nach 7.30 Uhr blieb der Aufzug vom Gleis 2 des Hauptbahnhofs plötzlich stehen. Dieser war auf dem Weg nach oben auf dem Bahnhofsteg. Nach einem Notruf kam die Ulmer Feuerwehr an den Bahnhof. Nachdem der Aufzug nicht wieder in Betrieb gesetzt oder einfach abgelassen werden konnte, öffneten die Feuerwehrleute die obere Aufzugtüre, stiegen im Schacht nach unten auf das Dach des Fahrkorbes und öffneten die für solche Notfälle vorgesehene Luke. Sieben der acht Personen im Aufzug konnten über Leitern nach oben steigen und wurden auf dem Bahnhofsteg in ihre Freiheit entlassen.
Ein Mann, der als Achter im Fahrstuhlkorb war, konnte nicht über die Leitern durch die Luke klettern. Die Feuerwehrleute fanden aber auch dafür eine Lösung. Die Feuerwehr Neu-Ulm brachte mit ihrem Rüstwagen zusätzliches Material an den Hauptbahnhof. In den Aufzugschacht wurde mit Leitern und Holzbohlen eine Arbeitsplattform eingebaut. An einem Greifzug mit Stahlseil und Gurten wurde der gesamte Fahrstuhlkorb aufgehängt und aus seiner normalen Aufhängung ausgebaut. Am Greifzug wurde dann der Fahrkorb des Aufzugs zentimeterweise vorsichtig nach unten abgelassen. Nach rund drei Stunden konnte auch der letzte Fahrgast des Aufzugs die Kabine über die Tür auf Bahnsteigniveau unverletzt verlassen.
Insgesamt waren sechs Feuerwehrleute aus Ulm und Neu-Ulm über vier Stunden im Einsatz. Die Aufzüge am Ulmer Bahnhofsteg sind extrem stark frequentiert, die beiden Aufzüge an den Enden des Stegs gehören der Stadt Ulm und wickeln täglich über 1600 Fahrten ab. Die Deutsche Bahn betreibt vier Aufzüge, die den Steg mit den Bahnsteigen verbinden. Seit zwei Wochen ist die Bahnhofshalle am Ulmer Hauptbahnhof gesperrt und der Reisendenverkehr, der normalerweise durch die Unterführung fließt, muss zusätzlich vom Bahnhofsteg aufgenommen werden. Die Aufzüge der Bahn sind 2019 in Betrieb genommen worden und haben teilweise bereits über eine Million Fahrten hinter sich.
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden