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Ulm/Altheim/Kampala: Hilfsorganisation baut Schule für Straßenkinder in Uganda

Ulm/Altheim/Kampala

Hilfsorganisation baut Schule für Straßenkinder in Uganda

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    Der Verein Fokus Leben hilft Straßenkindern in Kampala, der Hauptstadt Ugandas. Hier wird eine Internatsschule gebaut.
    Der Verein Fokus Leben hilft Straßenkindern in Kampala, der Hauptstadt Ugandas. Hier wird eine Internatsschule gebaut. Foto: Sammlung Makowitzki

    Ohne das Engagement von Robinah Makowitzki, ihrem Mann Ronald, vielen Helfern und Spendern sähe das Leben für viele Kinder und Jugendliche in Kampala, der Hauptstadt Ugandas, deutlich elender aus. Seit 2006 sorgen sie im Rahmen des vom Ehepaar Straßenkinder aus den Slums Kampalas nicht nur Essen bekommen, sondern auch nach christlichen Grundsätzen Bildung, die sie befähigt, ein gutes eigenständiges Leben zu führen. Und sie sorgen auch dafür, viele junge Mädchen von der Prostitution fernzuhalten.

    Robinah Makowitzki stammt aus Uganda und lebt seit 1994 in Deutschland. Ihr Mann Ronald Makowitzki ist Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeut mit Praxen in Ulm und Blaubeuren. Sie hat das Hilfsprojekt für Straßenkinder in Kampala gegründet und lebt für dieses. Zu Beginn gab es dort zweimal in der Woche Essen für Kinder. "Am ersten Tag kamen 15", erinnert sich Robinah Makowitzki, "dann sprach es sich herum und es kamen 80, später 120, schließlich fast 300. Erst wurde gegessen und dann hörten sie das Wort Gottes." Robinah Makowitzki ist selbst Pastorin und hat in Kampala mit Rhona Mugisha Musaazi eine Berufskollegin, die vor Ort nach Kräften alles regelt. Auch die Makowitzkis reisen öfter nach Kampala, um nach dem Rechten zu sehen und das eine oder andere zu organisieren. Demnächst geht es wieder für drei Wochen nach Uganda und dann stehen für die beiden viele Aufgaben an, denn auf einem Stück Land, das der Verein etwa 35 Kilometer außerhalb von Kampala erworben hat, ist eine Internatsschule im Bau, in der ehemalige Straßenkinder ausgebildet werden sollen.

    Die Gründerin des Fördervereins für Straßenkinder in Kampala/Uganda, Fokus Leben, Robinah Makowitzki und ihr Mann Ronald Makowitzki.
    Die Gründerin des Fördervereins für Straßenkinder in Kampala/Uganda, Fokus Leben, Robinah Makowitzki und ihr Mann Ronald Makowitzki. Foto: Stefan Kümmritz

    Suppenküche, Kinderheim, Internatsschule: So hilft Fokus Leben in Uganda

    Damit ginge für Fokus Leben, insbesondere für Robinah Makowitzki, ein weiterer Traum in Erfüllung. Es begann mit einer Suppenküche für Straßenkinder, es gab einen Kindergarten im Slum, in dem 130 Kinder betreut wurden, der aber geschlossen werden musste, als die Corona-Pandemie Uganda erfasste, es gab ein Kinderheim, über das Robinah Makowitzki berichtet: "Wir hatten es gemietet, aber die Regierung hat Probleme gemacht. Die Kinder sollten in ihren Familien groß werden, um die Kultur kennenzulernen. Aber die Kinder hatten keine Familien. Wir gaben das Heim auf und die Kinder kamen in Pflegefamilien." Die Vereinsgründerin beklagt: "Der Staat macht Gesetze, die sinnlos sind. Die Straßenkinder schnüffeln Kerosin oder Klebstoff, aber dem Staat ist das egal. Wenn wir die Internatsschule eröffnen, lässt er das dann zu. Dort können die Kinder essen, schlafen und lernen. Es wird normalen Lehrstoff geben und dazu praktische Ausbildungen."

    2020 und 2021 waren die Makowitzkis nicht in Kampala. Im April sind sie schließlich wieder hingeflogen und haben gesehen, dass einiges vorangegangen ist. Die Internatsschule wird in Modulbauweise errichtet, soll modern ausgestattet werden und es wird je einen Raum für Jungs und einen für Mädchen geben. Insgesamt wird es 500 Quadratmeter Fläche haben und es soll letztlich sieben Klassenzimmer bekommen, wobei zwei von ihnen schon fertig sind. "Im Januar kommenden Jahres wollen wir die Internatsschule eröffnen", sagt Ronald Makowitzki. "Wir werden zunächst 40 Kinder aufnehmen, die von drei oder vier Lehrern unterrichtet werden. Als Nächstes wollen wir ein Haus für die Lehrer bauen." Wie Ronald Makowitzki erzählt, gebe es an der Internatsschule keinen Strom: "Der muss selbst erzeugt werden. Und für einen Brunnen, den wir haben bohren lassen, brauchen wir eine Pumpe mit Solarförderung. Die kostet alleine 10.000 Euro." Doch der Verein kann auf großzügige Spender bauen und so geht Ronald Makowitzki davon aus, dass auch dieses Projekt gelingen wird. "Das Geld wird sehr sorgsam investiert", beteuert er. "Nur 1,3 Prozent der Gelder gehen für Verwaltungskosten drauf. Und wir arbeiten in Uganda mit befreundeten mittelständischen Unternehmen zusammen, was auch guttut."

    Robinah Makowitzki berichtet, dass es bei der Förderung der Straßenkinder in Kampala, bei denen nicht nur Prostitution, sondern auch Aids ein Thema sei, schon gute Erfolge gegeben habe: "In den Slums sind die Kinder in Gefahr. Wer die Straße verlässt, hat gute Chancen. Viele haben schon eine Ausbildung und eine Anstellung erhalten. Etwa 20 Prozent der Straßenkinder leben jetzt schon außerhalb der Slums, haben es geschafft." So erzählt Robinah

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