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Wie der xG-Wert Ulms Chancen gegen Fürth bestimmt

SSV Ulm 1846 Fußball

Gute Chancen, schlechte Chancen: Was der xG-Wert über das Spiel sagt

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    Immer häufiger ist beim Fußball von den sogenannten „Expected Goals“ die Rede. Auf Deutsch: erwartete Tore. Für den SSV Ulm 1846 Fußball zählt am Sonntag gegen Greuther Fürth aber nur eine Statistik: das Ergebnis.
    Immer häufiger ist beim Fußball von den sogenannten „Expected Goals“ die Rede. Auf Deutsch: erwartete Tore. Für den SSV Ulm 1846 Fußball zählt am Sonntag gegen Greuther Fürth aber nur eine Statistik: das Ergebnis. Foto: Foto: Jan-Philipp Strobel

    Es gibt im Fußball mittlerweile fast keine Statistik mehr, die es nicht gibt. Neben ganz klassischen Werten wie gewonnene Zweikämpfen, der Anzahl der Torschüsse oder dem Ballbesitzverhältnis werden mit moderner Messtechnik auch Laufstrecken und Sprint-Geschwindigkeiten erfasst. Und ganz komplexe Dinge. „Es gibt zum Beispiel einen Wert, wie viel Druck eine Mannschaft nach Ballverlusten ausübt oder ob Ecken eher kurz oder lang geschlagen werden“, erzählt Maximilian Knauer, Co-Trainer des SSV Ulm 1846 Fußball. Für die Analyse vor und nach den Begegnungen in der 2. Bundesliga, auch um mögliche Schwächen des nächsten Gegners herauszufinden, sehen sich die Verantwortlichen der Spatzen solche Zahlen natürlich genauer an, „aber man muss das für sich schon auch ganz genau aussortieren und darf niemanden damit überfrachten“, sagt Knauer.

    Immer häufiger ist von den sogenannten „Expected Goals“ (xG) die Rede. Auf Deutsch: erwartete Tore. Was zunächst nur was für Fußball-Nerds war, wird inzwischen in TV-Übertragungen ständig eingeblendet. Für den Ulmer Trainerstab hat der xG-Wert zwar nicht oberste Priorität, ganz unwichtig ist er in der täglichen Arbeit und bei der Nachbetrachtung der Spiele aber nicht. Die „Expected Goals“ sind aussagekräftiger als die normale Torschuss-Statistik, in der ein Pfostenschuss aus fünf Metern Torentfernung am Ende genauso viel wert ist wie ein missglückter Abschluss aus der Distanz.

    Historische Daten von rund 40.000 Torschüssen dienen als Grundlage

    Der Wert beruht auf großen Datenmengen aus den vergangenen Jahren von rund 40.000 Torschüssen. Dazu kommen mathematische Modelle. „Man kann ablesen, wie Quantität und Qualität der Chancen waren. Es zählt unter anderem, von wo auf dem Feld aufs Tor geschossen wurde, wie der Winkel zum Tor war und wie viele Gegner sich noch zwischen Ball und Tor befunden haben“, erklärt Knauer. Hat ein Abschluss etwa den xG-Wert von 0,4 heißt das, dass 40 von 100 Schüssen aus dieser Position zum Tor führten. Die Berechnung habe, meint Knauer, aber auch Schwachstellen: „Es wird nicht unterschieden, ob ein Abwehrspieler oder ein Vollblutstürmer geschossen hat. Und es fließt auch nicht ein, wie viel Selbstvertrauen der Spieler momentan hat.“

    Am Sonntag (13.30 Uhr) ist mit der SpVgg Greuther Fürth ein Gegner zu Gast im Donaustadion, der aktuell mit einem xG-Wert von 1,42 geführt wird. Knauer sagt: „Daraus können wir zum Beispiel ablesen, dass die Mannschaft schon offensive Qualitäten hat, sich immer wieder gefährliche Situationen erarbeitet, die zu Toren führen können.“ Am Ende wird das aber vermutlich nur wenig an der Marschroute für das eigene Team ändern. Zumal den Spatzen am Sonntag gar nichts anderes übrig bleibt, als den eigenen xG-Wert (1,22) mit reichlich Offensivaktionen nach oben zu treiben. Mit einem Sieg würde der Aufsteiger die Franken in der Tabelle überholen und sich damit zumindest ein bisschen Luft im Kampf um den Klassenerhalt schaffen. Das weiß auch Knauer. Darum sagt er lachend: „Statistiken hin oder her: Am Ende ist es immer noch am wichtigsten, dass wir ein Tor mehr erzielt haben als der Gegner.“

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