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Ulm: Ratiopharm Ulm hatte schon viel Spaß mit Alba Berlin

Ulm

Ratiopharm Ulm hatte schon viel Spaß mit Alba Berlin

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    Ein Selfie zur Erinnerung an den Sieg in der Viertelfinal-Serie gegen Alba Berlin. In den Play-offs der vergangenen Saison hatte Ratiopharm Ulm einen Lauf. Foto: Horst Hörger
    Ein Selfie zur Erinnerung an den Sieg in der Viertelfinal-Serie gegen Alba Berlin. In den Play-offs der vergangenen Saison hatte Ratiopharm Ulm einen Lauf. Foto: Horst Hörger Foto: Horst Hörger

    Eigentlich geht überhaupt nicht mehr in der Basketball-Bundesliga: Alba Berlin gegen Ratiopharm Ulm, der deutsche Meister der Jahre 2020 bis 2022 spielt am Sonntag um 17 Uhr gegen den eigenen Nachfolger. Tatsächlich treffen da aber eher zwei angeschlagene Schwergewichte aufeinander. Berlin und Ulm taumeln derzeit durch die Saison, obwohl – um ein weiteres Bild aus dem Boxsport zu bemühen – die zwölfte Runde noch längst nicht in Sicht ist.

    Die Schwierigkeiten beider Mannschaften haben natürlich etwas mit Verletzungen zu tun, eine Rolle spielt sicher außerdem die jeweils hohe Belastung. Die ist bei Berlin noch etwas extremer als bei Ulm: Gleich zweimal mussten die Albatrosse in dieser Woche in der Euroleague ran und auch wenn sie am Dienstag gegen Piräus und am Donnerstag gegen Valencia verloren haben und als Vorletzter der Tabelle längst keine Chance mehr auf das Erreichen der Play-offs haben – anstrengend war es trotzdem. Zum Vergleich das ebenfalls ambitionierte Programm der Ulmer: am Mittwoch Eurocup, am Samstag mit dem Flieger in die Hauptstadt und von dort aus nicht etwa wieder nach Hause, sondern direkt weiter nach Frankreich zum nächsten Eurocup-Auftritt gegen Bourg en Bresse.

    Ratiopharm Ulm spielt bei Alba Berlin

    Die Verletzungsproblematik hat sich auf Ulmer Seite sogar noch zugespitzt. Robin Christen ist zwar zurück auf dem Feld, ein wirklicher Faktor war der Co-Kapitän aber nach der langen Pause noch nicht und wahrscheinlich kann er das auch noch gar nicht sein. Bei der Presserunde vor dem Alba-Spiel gab es dann auch noch ein paar wenig erfreuliche Informationen zu weiteren Personalien: Die Fußverletzung von Dakota Mathias ist demnach schwerer als gedacht und wie lange Juan Nunez wegen seiner Kniebeschwerden ausfällt, das sei nicht absehbar. Nach einer Schonung für ein Spiel klingt das jedenfalls nicht. Angesichts dieser Begleitumstände verzichtet Trainer Anton Gavel nach Klatschen wie zuletzt gegen Tübingen und Thessaloniki auf allzu heftige Standpauken: „Es bringt ja nichts, jetzt auf die Kacke zu hauen.“ Ob auch er inzwischen über eine oder mehrere Neuverpflichtungen nachdenkt, ob in der Chefetage von Ratiopharm Ulm sogar darüber diskutiert wird, das bleibt offen und irgendwie befindet sich Ratiopharm Ulm da ja auch in einem Dilemma. Die Nachwuchsförderung ist auf der einen Seite ausgewiesene Vereinsphilosophie, mit einer überstürzten Nachverpflichtung von Profis würde man diese ein Stück weit ad absurdum führen. Auf der anderen Seite kann man von den Teenies nicht erwarten, dass sie ausgebuffte und erfahrene Profis vollwertig ersetzen. Das schaffen nicht einmal die Berliner mit ihrem Riesenkader im Fall des am Rücken verletzten Kapitäns und Weltmeisters Johannes Thiemann. 

    Irgendwie geht es am Sonntag zumindest aus Alba-Sicht auch um eine Art von Revanche. Ulm hat auf dem Weg zur Sensations-Meisterschaft die Berliner im Viertelfinale der vergangenen Saison mit 3:1 aus den Play-offs geschmissen und Anfang Oktober des vergangenen Jahres das erste Spiel gegen Alba in der neuen Saison mit 100:88 gewonnen. Auch aus Ulmer Sicht ist die Partie am Sonntag zudem eine Art von Generalprobe für das Halbfinale im Pokal knapp zwei Wochen später. Anton Gavel stimmt da teilweise zu. Seine Hauptaufgabe sieht der Ulmer Trainer aber darin, seiner Mannschaft wieder diese spielerische Leichtigkeit zu vermitteln, die sie in der Anfangsphase der Saison noch ausgezeichnet hat und die inzwischen fast komplett verloren gegangen ist. 

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