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Ulm: Noch will Ratiopharm Ulm nicht nachrüsten

Ulm

Noch will Ratiopharm Ulm nicht nachrüsten

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    Karim Jallow stand gegen Breslau mehr als 30 Minuten lang auf dem Feld
    Karim Jallow stand gegen Breslau mehr als 30 Minuten lang auf dem Feld Foto: Horst Hörger

    Dass sich jemand bei Ratiopharm Ulm derart deutlich zum Gesundheitszustand eines Spielers äußert, das ist eine große Ausnahme: Philipp Herkenhoff hat sich beim Spiel in Göttingen am vergangenen Samstag am Sprunggelenk wehgetan und wird ein paar Wochen lang ausfallen. Keine Auskunft gibt es dagegen wie üblich zur Art der Verletzung von Dakota Mathias, der jetzt auch schon seit einem Monat raus ist. Trainer Anton Gavel sagt lediglich: „Es bessert sich.“ Das vom Verein und vom Spieler eigentlich noch im alten Jahr erhoffte Comeback von Robin Christen verzögert sich ebenfalls. Somit stellt sich vor dem so gut wie ausverkauften Heimspiel in der Basketball-Bundesliga am Samstag (18.30 Uhr) gegen Aufsteiger Vechta auch diese Frage: Wird der deutsche Meister personell nachrüsten? Die öffentliche Antwort: eher nein.

    Trainer Gavel verweist auf die umfangreiche Nachwuchsarbeit, die in Ulm betrieben wird: „Die jungen Leute trainieren und spielen mit uns.“ Namentlich nennt er Spieler wie Maximilian Langenfeld oder Pacome Dadiet, die ja tatsächlich schon tolle Leistungen abgerufen haben. Man darf dennoch davon ausgehen, dass die Ulmer Verantwortlichen um Gavel, Sportdirektor Thorsten Leibenath und Geschäftsführer Thomas Stoll den Markt sehr genau im Auge haben – auch deswegen, weil es sowieso zu ihrem Job gehört. Wie schnell es im Zweifelsfall gehen kann, das weiß man in Ulm spätestens seit der vergangenen Saison, in der plötzlich ganz große Kaliber wie Brandon Paul und Bruno Caboclo hier aufgeschlagen sind.

    Ratiopharm Ulm spielt gegen Vechta

    Damals war Ulm nur noch in zwei Wettbewerben beschäftigt, aktuell sind es inklusive Pokal drei. Gavel muss deswegen auch einen Weg finden, trotz des derzeit kleinen Kaders die Belastungen erträglich zu verteilen. In Breslau standen am Mittwoch Trevion Williams, Tommy Klepeisz und Karim Jallow mehr als 30 Minuten lang auf dem Parkett. Zum Sieg gereicht hat es im Eurocup zum dritten Mal in Folge nicht. In der Bundesliga erledigt dagegen der deutsche Meister in der Regel seine Pflichtaufgaben. Wobei das Heimspiel am Samstag gegen Vechta eher nicht in diese Kategorie gehört. Gavel fordert: „Wir müssen eine andere Leistung als in Polen zeigen.“

    Die Mannschaft aus dem niedersächsischen 30.000-Einwohner-Städtchen Vechta belegt in der Bundesliga Tabellenplatz sechs, damit ist der Aufsteiger die größte Überraschung der bisherigen Saison. Das wiederum hat eine Menge zu tun mit Tommy Kuhse, der ebenso wie der Ulmer Trevion Williams einer der Anwärter auf den Titel des wertvollsten Spielers (MVP) ist. Auf dem Feld laufen sich die Ausnahmekönner zwar eher selten über den Weg. Kuhse ist schließlich Pointguard und Williams ist Center. Aber der kleine Spieler aus Vechta belegt in der aktuellen Effektivitäts-Rangliste Platz eins, der große Spieler aus Ulm ist Zweiter. Auch bei den Korbvorlagen und Punkten (Kuhse) sowie bei den Rebounds (Williams) mischt das Duo weit vorne mit. Das Duell um den MVP-Titel könnte spannend werden. Das Spiel Ulm gegen Vechta auch.

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