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Ulm: Diese drei Basketball-Weltmeister haben Ulmer Stallgeruch

Ulm

Diese drei Basketball-Weltmeister haben Ulmer Stallgeruch

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    Die deutschen Basketball-Weltmeister.
    Die deutschen Basketball-Weltmeister. Foto: Michael Conroy, AP/dpa

    Es klingt beim ersten Hinhören ein bisschen konstruiert. Aber die Ulmer Basketball-Gemeinde kann es mit Fug und Recht behaupten, nichts ist falsch an diesem Satz: Sie sind Fans der besten Mannschaft der weltweit besten Basketball-Nation. Ratiopharm Ulm ist schließlich im Juni sensationell deutscher Meister geworden, Deutschland hat knapp drei Monate danach nicht weniger überraschend in der philippischen Hauptstadt Manila die Weltmeisterschaft gewonnen. Was diesen Titelgewinn aus Ulmer Sicht noch schöner macht: Mit Daniel Theis, Andreas Obst und David Krämer haben drei Spieler der deutschen Weltmeister-Mannschaft eine Ulmer Vergangenheit. Theis und Krämer haben übrigens in jungen Jahren sogar ein paar Spiele für Weißenhorn in der Pro B ode Pro A gemacht. Grund genug, noch einmal einen Blick auf die Karrieren der drei Weltmeister mit Ulmer Vergangenheit zu werfen.

    Daniel Theis: Der 2,04 Meter große Modellathlet spielte von 2012 bis 2014 in Ulm, gegen Ende seiner zweiten Saison war eigentlich schon klar, dass er nicht zu halten sein würde. Es stellte sich eigentlich nur die Frage: Gleich NBA oder erst ein europäischer Spitzenklub? Es wurde schließlich der damalige deutsche Überflieger Brose Bamberg, mit dem Theis dreimal in Folge deutscher Meister wurde. Damit war er endgültig reif für die NBA. Boston, Chicago, Houston und die Indiana Pacers waren die Stationen von Theis in der amerikanischen Profiliga. Auch privat dürfte Theis nur die allerbesten Erinnerungen an Ulm haben: Hier hat er seine Lena geheiratet, das Paar hat inzwischen zwei gemeinsame Kinder.

    Er ist jetzt Weltmeister und seit Jahren ein gestandener NBA-Spieler. Ulm wird Daniel Theis trotzdem wahrscheinlich nie vergessen. Hier hat er schließlich seine Lena geheiratet. Foto: dpa/Michael Conroy
    Er ist jetzt Weltmeister und seit Jahren ein gestandener NBA-Spieler. Ulm wird Daniel Theis trotzdem wahrscheinlich nie vergessen. Hier hat er schließlich seine Lena geheiratet. Foto: dpa/Michael Conroy Foto: Michael Conroy

    Andreas Obst: Die Ulmer Zeit des in Halle an der Saale geborenen Scharfschützen liegt noch gar nicht so lange zurück. Obst kam 2019 und er blieb ebenfalls zwei Jahre. Zu Beginn galt er als reiner Dreierspezialist, in Ulm baute er weitere Komponenten in sein Spiel ein. Nach der Saison 2020/21, in der Obst mit 13,6 Punkten pro Spiel zweitbester Ulmer Werfer war, ging er zum FC Bayern München. Sein Wurf von draußen blieb seine stärkste Waffe, der Ulmer Trainer Anton Gavel bezeichnete Obst nach einem der Spiele gegen die Bayern in den Play-offs der abgelaufenen Saison als „besten Schützen Europas.“ Inzwischen werden nicht einmal die Stars aus der NBA widersprechen. Beim deutschen Sensationssieg gegen die im Halbfinale der Weltmeisterschaft war Obst mit vier Dreiern und insgesamt 24 Punkten bester Werfer seiner Mannschaft.

    Andreas Obst hat zwai Jahre für Ulm gespielt.
    Andreas Obst hat zwai Jahre für Ulm gespielt. Foto: Michael Conroy

    David Krämer: Er war am längsten in Ulm, nämlich von 2014 bis 2019 und er fiel unter anderem durch sein stark entwickeltes Selbstbewusstsein auf. Seine Einsatzzeiten in der Bundesliga waren überschaubar, trotzdem betrachtete er sich selbst als tauglich für die NBA und er sagte das auch ganz offen. Nach seinem Abschied aus Ulm war Krämer dann tatsächlich ein, zwei Jahre im Dunstkreis des amerikanischen Profi-Basketballs unterwegs und ließ sich in einem Trikot der Phoenix Suns ablichten. Ganz gereicht hat es dann zwar nicht für den Mann mit dem enormen Kampfgeist, der jederzeit bereit ist, mit dem Kopf voraus in die Bande zu hechten. Aber David Krämer war und ist schon gut. Sonst hätten ihn vor zwei Jahren nicht die Bayern verpflichtet und sonst würde er nicht in der kommenden Saison in der ersten spanischen Liga für Granada spielen. Bei der Weltmeisterschaft bekam Krämer in der Vor- und Zwischenrunde ein paar Minuten, gegen Lettland, die USA und im Finale gegen Serbien wurde er nicht mehr eingesetzt.

    David Krämer (rechts) war am längsten in Ulm.
    David Krämer (rechts) war am längsten in Ulm. Foto: Hiro Komae

    Es waren übrigens auch drei Spieler aus dem Ulmer Kader der kommenden Saison bei der Weltmeisterschaft im Einsatz. Nicht für Deutschland allerdings und Weltmeister ist deswegen auch keiner von ihnen geworden. Die größte Ulm-Dichte gab es bei Brasilien: Bei den Südamerikanern führte der neue Ulmer Aufbauspieler Georginho De Paula Regie, zum Kader gehörten außerdem sein Vorgänger Yago dos Santos sowie Bruno Cabocolo und Cristiano Felicio, die Ulmer Center der beiden vergangenen Spielzeiten. Nach der Zwischenrunde war allerdings die Weltmeisterschaft für die Südamerikaner beendet. Ebenso früh haben sich überraschend die Spanier verabschiedet, für die der Ulmer Jungstar Juan Nunez trotzdem ein starkes Turnier spielte. Auch für die Mannschaft der Dominikanischen Republik war vor dem Viertelfinale Endstation, LJ Figueroa ist inzwischen bereits in Ulm. Mit seiner neuen Mannschaft gewann er am Orange-Campus ein Testspiel gegen den ebenfalls noch nicht in bester Besetzung spielenden Bundesliga-Konkurrenten Bamberg mit 94:84. 

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