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Trento/Ulm: Ratiopharm Ulm in Trient: Man könnte ewig diskutieren

Trento/Ulm

Ratiopharm Ulm in Trient: Man könnte ewig diskutieren

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    Die Szenen in den letzten drei Sekunden des Eurocup-Spiels, sie werden auch dem Freiwurf-Schützen Dakota Mathias (links) und Kapitän Tommy Klepeisz reichlich Gesprächsstoff liefern. Foto: Nordphoto GmbH/Hafner
    Die Szenen in den letzten drei Sekunden des Eurocup-Spiels, sie werden auch dem Freiwurf-Schützen Dakota Mathias (links) und Kapitän Tommy Klepeisz reichlich Gesprächsstoff liefern. Foto: Nordphoto GmbH/Hafner Foto: nordphoto GmbH / Hafner

    Es gibt im Basketball viel häufiger als etwa im Fußball Situationen und Entscheidungen, über die man ewig diskutieren könnte, ohne zu einem Ergebnis zu kommen. Weil es kein falsch oder richtig gibt, sondern nur die Optionen: gut gegangen oder schief gegangen. Bei Ratiopharm Ulm ist es gut gegangen, der deutsche Meister gewann sein Auswärtsspiel im Basketball-Eurocup in Trient in Südtirol mit 85:83.

    Die Szene, die hinterher die Ulmer Basketball-Gemeinde am meisten beschäftigte, sie spielte sich drei Sekunden vor der Schlusssirene ab. Mathias Dakota geht beim Stand von 84:83 für den Bundesligisten an die Linie und trifft den ersten Freiwurf. Dann flüstert ihm der Teamkollege Karim Jallow etwas ins Ohr – offensichtlich eine Anweisung von Trainer Anton Gavel. Mathias nickt kurz und knallt den Ball anschließend beim zweiten Freiwurf absichtlich an den Ring. Das Kalkül ist klar: Noch ein bisschen Kampf um den Rebound und währenddessen tickt das letzte bisschen Zeit von der Uhr. Die Alternative wäre gewesen: Mathias versenkt auch den zweiten Freiwurf, Auszeit Trento, anschließend Einwurf in der Ulmer Hälfte und vielleicht ein Dreier der Italiener zum Ausgleich.

    Ratiopharm Ulm gewinnt in Trient

    Die Ulmer entschieden sich anders und sie hätten das Spiel deswegen beinahe verloren. Der Rebound war nämlich nach der absichtlichen Freiwurf-Niete von Mathias sofort bei Prentiss Hubb, Pass auf Kamar Baldwin und der schleuderte den Ball tatsächlich von jenseits der Dreierlinie in den Ulmer Korb – allerdings einen Wimpernschlag nach der Schlusssirene. Gavel und seine Mannschaft, sie haben also alles richtig gemacht. Einfach deswegen, weil gut gegangen ist, was auch hätte schief gehen können.

    Es war die dramatische Zuspitzung eines zwar nicht immer hochklassigen, aber meistens spannenden Eurocup-Spiels. Zu Beginn des zweiten Viertels führte Ulm mal mit 13 Punkten (26:13), ansonsten beharkten sich die beiden Mannschaften auf Augenhöhe. Herausragend aufseiten des deutschen Meisters war einmal mehr Trevion Williams mit seinem üblichen und diesmal fetten Double-Double von 15 Punkten und 16 Rebounds. Allerdings gingen auch sieben der 18 Ulmer Ballverluste auf sein Konto. Stark spielte auch L. J. Figueroa, während Georginho weiter vor sich hin kriselt. Der Brasilianer traf nur einen seiner sieben Würfe aus dem Feld, immerhin standen für ihn auch drei Rebounds und drei Korbvorlagen in der Statistik. Auch Dakota Mathias blieb drei Viertel lang blass. Doch im letzten Spielabschnitt erzielte er sieben seiner insgesamt neun Punkte und den letzten Punkt, den er absichtlich nicht machte, der hat möglicherweise diese Partie entschieden.

    Bei nun schon drei Siegen Vorsprung auf Tabellenplatz fünf in der Vorrundengruppe B des Eurocups können die Ulmer fast schon sicher mit dem Heimrecht im einzigen Achtelfinalspiel rechnen. Wenn sie auf direktem Weg ins Viertelfinale wollen, dann müssen sie aber wohl im Februar auswärts mit mehr als fünf Punkten Differenz gegen den französischen Vertreter Bourg en Bresse gewinnen und sich damit den direkten Vergleich sichern.

    Ratiopharm Ulm: Figueroa (20 Punkte), Williams (15), Jallow (10), Mathias (9), Nunez (8), Jensen (7), Klepeisz (5), Herkenhoff (4), Dadiet (4), Georginho (3). 

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