Viele Fragen sind noch offen, aber die Rahmenbedingungen für die geplante Fusion der Tischtennis-Bezirke Ulm und Ostalb zeichnen sich jetzt ab. Was für die betroffenen Vereine ganz wichtig ist: Der Spielbetrieb wird erst zur Saison 2026/27 neu organisiert, die kommende läuft also noch unter den gewohnten Voraussetzungen. Das hat Stefan Staudenecker, Sportreferent und Ressortleiter Finanzen des Bezirks Ulm in Personalunion, in einem Gespräch mit unserer Redaktion mitgeteilt.
Verantwortliche beider Organisationen haben sich demnach bei einer gemeinsamen Konferenz darauf verständigt, die Fusion voranzutreiben und einen gemeinsamen zukunftsfähigen Bezirk zu schaffen. „Nicht ganz freiwillig“, wie Staudenecker einräumt: „Es ist ja der Auftrag des Verbandes.“ Die Notwendigkeit der Reform werde allerdings anerkannt, die Nachteile seien überschaubar.
Änderungen bei den Tischtennis-Ligen
Zu denen gehören weitere Wege für einige Mannschaften, sicher auch zu Bezirkstagungen und einigen Turnieren. Neuerungen beim Mannschaftsspielbetrieb erwartet der 36-jährige Staudenecker vor allem im oberen Segment der regionalen Liga-Struktur. „Die schon aktuell aus Klubs beider Bezirke gebildete Landesklasse wird künftig wohl zur Bezirksoberliga, als Unterbau vorgesehen ist eine in zwei Gruppen geteilte Bezirksliga“, beschreibt der Sportreferent die momentanen Überlegungen. Er macht indes deutlich: „Festgelegt ist noch nichts.“
Selbst betroffen ist Staudenecker als Spitzenspieler des Landesligisten TSV Laupheim in diesem Zusammenhang nicht, von der Reform insgesamt aber schon. Sein Verein ist dem Bezirk Donau zugeordnet, der mit Allgäu-Bodensee fusionieren wird. Mit einer unterschiedlichen Philosophie bei der Spielklassen-Planung, wie der in Pfaffenhofen als Versicherungskaufmann arbeitende und mit seiner Familie in Ehingen lebende „Grenzgänger“ weiß: „Im Süden wird mehr die Spielstärke als Kriterium favorisiert, im Norden eher die geografische Lage.“
Eine Gemeinsamkeit gibt es. Stefan Staudenecker kennt die Stimmung in den Vereinen: „Nicht alle sind begeistert.“ Gleichwohl wolle man auch die Skeptiker mitnehmen und überzeugen. Das sei schon wegen der bereits rückläufigen Bereitschaft zur Übernahme ehrenamtlicher Aufgaben notwendig. „Das eine oder andere Ressort können wir auch im Bezirk Ulm seit Jahren nicht besetzen“, sagt der Sportreferent und nennt als Bespiel die Betreuung des Einzelsports. Demgegenüber sei der Nachbar Ostalb hier besser aufgestellt. Dort sind übrigens 40 Vereine organisiert, im Bezirk Ulm sind es 54.
Noch jedenfalls. „Die Zahl schrumpft über die Jahre betrachtet“, meint Staudenecker nicht ohne Sorge und kennt die wichtigsten Ursachen: „Überalterte Mannschaften, keine Jugendarbeit.“ Andererseits: „Bei Spielerinnen und Spielern, ebenso bei der Zahl der Mannschaften, verzeichnen wir steigende Zahlen.“ Was besonders erfreulich ist: „Wo gute Nachwuchsarbeit geleistet wird, sind die Hallen voll.“ Wenn es an Personal mangelt, helfen Staudenecker zufolge inzwischen auch mal Spielgemeinschaften. Die seien künftig auch auf überregionaler Ebene erlaubt.
In Kleingruppen sollen Verantwortliche aus beiden Bezirken nun die künftigen organisatorischen und sportlichen Strukturen vorbereiten. Neben Antworten auf die noch offenen Fragen suchen sie überdies einen Namen für den geplanten Großbezirk. Staudenecker: „Hier wollen wir auch die Vereine einbeziehen. Vorschläge nehmen wir gerne entgegen.“
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