Thomas Wörle muss seine Mannschaft mal wieder umbauen. Im Auswärtsspiel des SSV Ulm 1846 Fußball bei Hannover 96 am Samstag (13 Uhr) braucht der Trainer einen neuen Abwehrchef, weil Philipp Strompf vor einer Woche gegen die SpVgg Greuther Fürth seine fünfte Gelbe Karte gesehen hat und gesperrt ist. „Wir waren jetzt ein paar Mal dazu gezwungen umzubauen. Das Erfreuliche war, dass wir in all den Spielen trotzdem von unserer defensiven Stabilität nichts eingebüßt haben. Ganz egal, in welcher Konstellation“, sagt der Cheftrainer. In den bislang 14 Spielen dieser Zweitliga-Saison haben die Spatzen noch kein einziges Mal mit derselben Startformation begonnen.
Vor allem offensiv hatte Wörle in den vergangenen Wochen immer wieder neue Ideen in der Aufstellung umgesetzt. Er ist überzeugt davon, dass das Zusammenspiel nicht darunter leidet. Im Gegenteil. Wörle meint: „Die Konkurrenzsituation belebt das Ganze. Dadurch wird Leistung gefördert. Ich finde es gut, dass sich Spieler zeigen wollen und das Bestmögliche abrufen, wenn sie auf dem Platz stehen. Das gehört auf diesem Niveau auch dazu.“ Gegen Hannover könnte Johannes Reichert schon wieder eine Option als Strompf-Ersatz von Beginn an sein. Der Kapitän hatte sich nach seiner schweren Knieverletzung schnell zurückgekämpft, durfte vor einer Woche gegen die SpVgg Greuther Fürth bereits eine gute halbe Stunde mitmischen. „Für Jo war dieses Comeback wichtig. Nach einer längeren Verletzung ist es nicht einfach, soweit zu sein, dass man auch wieder für die zweite Liga infrage kommt. Da hat er jetzt wirklich sehr gute Schritte gemacht“, sagt Wörle. Neben dem gesperrten Strompf muss der Aufsteiger weiterhin auf die verletzten Thomas Geyer, Lennart Stoll, Laurin Ulrich und Niklas Kölle verzichten.
Christian Ortag hat seinen Vertrag bis 2028 verlängert
Vermutlich wird auch Christian Ortag zunächst noch nicht auf die Bank zurückkehren. Der Torwart hat diese Woche seinen Vertrag beim SSV bis zum Sommer 2028 verlängert. Ein klares Signal, dass nach seinem Schlüsselbeinbruch auch in Zukunft mit ihm zu rechnen ist. „Das freut uns sehr. Chris ist eine ganz wichtige Persönlichkeit für uns, nicht nur als Spieler. Für ihn geht es momentan darum, dass er zur Normalität im Trainingsalltag zurückfindet und wieder Rhythmus aufnimmt. Da ist er auf einem guten Weg“, meint der Cheftrainer. Demnach wird es noch eine Weile bei der aktuellen Hackordnung im Ulmer Tor bleiben. Mit Niclas Thiede als Nummer eins und Marvin Seybold als dessen Stellvertreter. In der Winterpause werde die Situation aber – freilich abhängig von Ortags Prozess der Wiedereingliederung – neu bewertet.
Jetzt gilt der volle Fokus sowieso erst einmal der sportlichen Herausforderung in Hannover. Knapp 400 Fans begleiten die Mannschaft. Wörle zählt die Gastgeber zum Kreis der Aufstiegskandidaten, spricht von einem „gefühlten Erstligisten“ und hat vor allem Respekt vor dessen Heimbilanz. Hannover 96 hat im eigenen Stadion erst eines von sieben Spielen verloren, dazu nur vier Gegentore kassiert. Angst hat Wörle trotzdem nicht. Er sagt: „Wir konnten bisher in jedem Spiel bestehen, egal wie stark der Gegner war.“
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