Der Kantersieg gegen Jahn Regensburg am vergangenen Sonntag war beim SSV Ulm 1846 Fußball auch während der Woche immer wieder Thema. „Wir haben den Schwung mitgenommen“, sagt Trainer Thomas Wörle. Nach zuletzt elf sieglosen Spielen in Folge wirkte der Erfolg befreiend, die Stimmung im Team ist entsprechend gut. Aber nicht zu locker. Denn schon in der ersten Trainingseinheit zu Wochenbeginn haben die Spatzen den Fokus auf die nächste Herausforderung gelegt. Und die hat es in sich. Am Samstag (13 Uhr) ist der Aufsteiger bei Fortuna Düsseldorf zu Gast – und krasser Außenseiter. Wörle und seine Mannschaft fühlen sich in dieser Rolle aber pudelwohl.
Das Personal: Jonathan Meier fällt krankheitsbedingt aus, Torjäger Semir Telalovic hat nach seinem Viererpack gegen Regensburg auch in Düsseldorf einen Stammplatz in der Spatzen-Startelf sicher. „Er hat ein ganz starkes Spiel gemacht. Nicht nur wegen seiner vier Tore. Mir hat es imponiert, wie er versucht hat, jeden Ball zu erkämpfen. Diese Gier, die er ausgestrahlt hat“, sagt Wörle. Tiefer lässt sich der Cheftrainer vor dem Duell aber nicht in die Karten schauen. So bleibt zum Beispiel offen, ob er in der Abwehr neben Johannes Reichert und Philipp Strompf erneut auf Tom Gaal baut. Der hatte am vergangenen Spieltag den gesundheitlich angeschlagenen Niklas Kolbe vertreten und seine Sache gut gemacht. Kolbe ist mittlerweile wieder fit. Wörle sagt dazu lediglich: „Wir haben alle Möglichkeiten.“
Der Gegner: „Düsseldorf ist schon ein Kaliber. Diese Mannschaft wird in der 2. Bundesliga bis zum Schluss um den Aufstieg mitspielen“, erklärt Wörle. Ähnliche Worte hatte er schon vor dem Hinspiel gewählt, dass am Ende ebenso knapp wie unglücklich mit 1:2 verloren wurde. Der Spatzen-Coach sagt: „Düsseldorf erarbeitet sich geduldig, passsicher und mit viel individueller Qualität zahlreiche Chancen. Wir werden extrem gefordert sein.“ Ganz so offensiv wie zuletzt gegen Regensburg wird man den Aufsteiger bei der Fortuna demnach nicht sehen. Trotzdem betont Thomas Wörle: „Auch wir haben unsere Stärken und wollen immer mal wieder Nadelstiche setzen. Wenn wir alles auf den Platz bringen, was und auszeichnet, dann sind wir in der Lage, den Gegner vor ähnliche Probleme zu stellen wie im Hinspiel.“ Das letzte Mal, als Ulm in Düsseldorf spielte, gewann der SSV am 8. August 1999 im DFB-Pokal übrigens mit 2:0. Torschützen damals: Tomas Bodog und Hans van de Haar.
Videoassistent meldet sich erstmals per Live-Durchsage zu Wort
Die Fans: Etwa 1000 Ulmer Fans werden die Spatzen nach Düsseldorf begleiten. Neu wird für die Besucherinnen und Besucher ein Modellprojekt der Deutschen Fußballliga sein: Unter anderem in Düsseldorf wird eine Weiterentwicklung des Videoassistenten getestet. Dessen Entscheidungen sollen direkt in der Arena per Live-Durchsage erklärt werden. Wörle meint: „Es ist eine spannende Idee, mehr Transparenz zu schaffen. Für die Zuschauer genauso wie für die Spieler und uns Trainer.“
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