SSV Ulm 1846 Fußball: Die Aufstiegshelden sind zurück: Trainingsauftakt bei den Spatzen

Es ist nur ein kleiner Piecks, aber der hat große Aussagekraft. Mit einem Lactattest, nicht unbedingt die Lieblingsdisziplin vieler Profisportler, hat beim SSV Ulm 1846 Fußball am Sonntag die Vorbereitung auf die Saison 2024/2025 begonnen. Wie schon in den Vorjahren wurde der Verein dabei von Sportmedizinern der Uniklinik Ulm um Dr. Sebastian Schulz unterstützt, Athletiktrainer Christoph Zellner verantwortet die gesamte funktionelle Leistungsdiagnostik. 

Beim Lactattest wird eine geringe Menge Kapillarblut aus dem Ohrläppchen entnommen, jeweils unmittelbar nach der Belastung. Mithilfe der Werte können Inhalte und Intensität des Trainings besser und individuell geplant werden. Und er gibt Aufschluss über den Istzustand im Grundlagenbereich, legt also schonungslos offen, ob die Spieler in den vergangenen Wochen ihre individuellen Trainingspläne ordentlich abgearbeitet haben. 

Trainer Thomas Wörle: "Wir werden einen mutigen Weg gehen"

Daran zweifelt Cheftrainer Thomas Wörle in keiner Weise. „Jeder weiß, dass die 2. Bundesliga eine krasse Herausforderung für uns wird. Ich freue mich richtig drauf, dass es jetzt wieder losgeht“, sagt er. Die kurze Auszeit zwischen den Spielzeiten hat er aber mindestens genauso genossen. Urlaub mit der Familie, die Akkus aufladen, das Erlebte verarbeiten. „Das war schon wichtig, denn es wird jetzt schnell wieder sehr intensiv werden“, sagt der 42-Jährige. Wobei er in den vergangenen Tagen und Wochen, während viele seiner Spieler noch in der Sonne lagen, in die Kaderplanung zusammen mit SSV-Geschäftsführer Markus Thiele involviert war. Keine leichte Aufgabe, denn die finanziellen Möglichkeiten sind im Vergleich zu Konkurrenten aus der Liga begrenzt, dennoch wolle man das Maximum aus dem Kader herausholen und habe großes Vertrauen in die Mannschaft. „Wir werden einen mutigen Weg gehen und setzen vor allem auf junge Spieler mit sehr viel Talent“, sagt Wörle. Wichtig ist ihm aber bei aller Qualität auf dem Rasen, dass die Neuzugänge auch charakterlich zur Mannschaft passen. „Da ist in den vergangenen Jahren so viel gewachsen, dieser Zusammenhalt hat uns getragen“, meint der Cheftrainer. 

Beim 18-jährigen Maurice Krattenmacher vom FC Bayern München und dem ein Jahr älteren Laurin Ulrich vom VfB Stuttgart, die beide per Leihe für ein Jahr an die Donau kommen, ist sich Wörle zum Beispiel sicher, dass es auch auf dieser Ebene passt. Pünktlich zum Vorbereitungsstart hat der SSV Ulm 1846 Fußball einen weiteren Neuzugang präsentiert: Verteidiger Niklas Kolbe kommt vom Regionalligisten Stuttgarter Kickers. Er hat beim Zweitliga-Aufsteiger einen Vertrag bis zum 30. Juni 2026 unterschrieben. SSV-Geschäftsführer Markus Thiele erklärt: „Niklas Kolbe wird unser bestehendes Team in der Abwehr ideal ergänzen, da er über viel Erfahrung verfügt und zudem Linksfuß ist.“ 

In der neuen Saison werde man eine weitere Eigenschaft brauchen: die mentale Stärke. Wörle sagt: „Es ist möglich, dass wir mehr Spiele verlieren als in den letzten Jahren. Darauf müssen wir uns alle einstellen und vorbereitet sein, um auch in diesem Fahrwasser ruhig zu bleiben und bestehen zu können. Das gilt für den gesamten Verein, für uns als Mannschaft genauso wie für die Fans.“ 

Am Dienstag ab 10.30 Uhr dürfen auch Fans beim öffentlichen Training dabei sein

Zum ersten Mal hat er die Mannschaft am Sonntagabend auf die neue Saison und gemeinsame Ziele eingeschworen. Beim traditionellen Grillfest mit Partnern und Familien der Spieler ging es in erster Linie ums Kennenlernen in der neuen Gruppe. Am Montag ist noch einmal trainingsfrei, bevor es dann ab Dienstag richtig zur Sache geht. Vormittags (ab 10.30 Uhr) ist das erste öffentliche Training auf dem Rasenplatz hinter der Gegentribüne angesetzt, nachmittags steht eine weitere Einheit im Hans-Lorenser-Sportzentrum auf dem Programm. Nach einer intensiven Woche geht es schließlich am Montag, 1. Juli, zusammen ins Trainingslager nach Oberstaufen.