Der SSV Ulm 1846 Fußball hat in der 2. Bundesliga auch das zweite Spiel der Saison verloren. Beim SSV Jahn Regensburg, einem Mitaufsteiger aus der 3. Liga, gab es am Freitagabend eine 0:1-Niederlage. Jahn-Sportchef Achim Beierlorzer hatte bereits vor der Partie „ein Spiel auf Augenhöhe“ prophezeit. Das war es letztlich auch. Ein einziger, aus Ulmer Sicht recht unglücklicher Moment entschied das Duell.
Mutig wollte Cheftrainer Thomas Wörle seine Mannschaft nach dem couragierten Auftritt bei der Heimniederlage vor einer Woche gegen den 1. FC Kaiserslautern sehen. Diesen Gefallen tat sie ihm auch, allerdings boten sich dadurch gute Umschaltmöglichkeiten für die Gastgeber. Nach nicht einmal einer Minute ging es schon zum ersten Mal schnell in die andere Richtung, Christian Kühlwetter vergab in der Mitte vor dem Ulmer Tor einen Kopfball nur knapp (1.).
Ulm war in der ersten Halbzeit permanent in der Defensive gefordert
Mit fortlaufender Spieldauer übernahm Regensburg das Zepter, störte Ulm im Spielaufbau schon früh und zwang die Spatzen zu Fehlern. Die häuften sich phasenweise. So dauerte es recht lange, ehe die Gäste ihre erste Möglichkeit zu verzeichnen hatten. 17 Minuten waren da schon vergangen, als echte Chance geht der Schussversuch von Dennis Chessa an der Strafraumkante allerdings nur mit viel Wohlwollen durch.
Ulm war defensiv permanent gefordert. Dann war nach 23 Minute Trinkpause – eine willkommene Gelegenheit für Spatzen-Cheftrainer Wörle, zwischendurch noch einmal auf seine Kicker einzuwirken. Doch die Fehlerquote blieb hoch. Auch das 1:0 für den SSV Jahn Regensburg entstand auf diese Weise. Nach einem Freistoß bekamen die Ulmer den Ball nicht aus der Gefahrenzone, verteidigten nicht konsequent genug. Zu allem Überfluss köpfte Tom Gaal die Kugel direkt auf den Fuß von Dominik Kother, der sie aus kurzer Distanz humorlos unter die Latte hämmerte. Die Gäste reagierten prompt. Für sie war dieser Treffer mehr Ansporn als Schock. Chancen sprangen zwar nach wie vor nicht heraus, aber immerhin so etwas wie eine Schlussoffensive in der ersten Halbzeit.
Felix Higl und Romario Rösch mit guten Chancen
Mit viel Tempo und neuem Elan kamen die Ulmer aus der Kabine. Felix Higl (50.) feuerte den ersten Warnschuss aufs Regensburger Tor ab. Romario Rösch ließ einen Versuch aus der Distanz folgen (51.), der im letzten Moment abgefälscht wurde. Das waren damit schon mehr aussichtsreiche Offensivaktionen als in den gesamten ersten 45 Minuten. Die Partie hatte sich zwischenzeitlich komplett gedreht. Der Drittliga-Meister gab den Ton an, hatte mehr Ballbesitz. Philipp Strompf hätte um ein Haar in der 61. Minute den Ausgleich erzielt, köpfte aber knapp am linken Pfosten vorbei.
Das Duell wurde zu diesem Zeitpunkt längst verbissen geführt. Viele kleine Fouls im Mittelfeld, persönliche Reibereien. Ziehen, zupfen, zerren. Wahrlich kein Zweitliga-Leckerbissen. Denn dazu fehlten schon allein die packenden Strafraumszenen. Die gab es auch in der zweiten Halbzeit nur sehr spärlich. Weitere sechs Minuten Nachspielzeit verstrichen ohne weitere Höhepunkte vor den beiden Toren.
So haben sie gespielt
SSV Jahn Regensburg: Gebhardt – Schönfelder, Breunig, Ballas, Saller (78. Ochojski) – Ernst, Geipl (78. Bulic) – Kother (78. Ziegele), Viet, Pröger (87. Ouro-Tagba) – Kühlwetter (66. Ganaus).
SSV Ulm 1846 Fußball: Ortag – Strompf, Reichert, Gaal (46. Kolbe) – Rösch (69. Keller), Ph. Maier (46. Hyryläinen), Brandt, Allgeier – Krattenmacher (81. Castelle), Chessa (69. Telalovic), Higl.
Tor: 1:0 Kother (34.).
Gelbe Karten: Kühlwetter, Kother, Schönfelder – Rösch, Allgeier.
Ballbesitz: 46 Prozent – 54 Prozent.
Zuschauer: 12.095
Schiedsrichter: Lukas Benen (31, Nordhorn).
Wetter: heiter, 25 Grad.
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