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Regionalliga Südwest: Ulms Trainer Holger Bachthaler vertraut seinen Stürmern

Regionalliga Südwest

Ulms Trainer Holger Bachthaler vertraut seinen Stürmern

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    Ardian Morina spielte gegen Mannheim stark, schaffte es aber auch nicht, den Ball im gegnerischen Tor unterzubringen (oben). Folglich war Ulms Trainer Holger Bachthaler vom Spielverlauf nicht besonders angetan (links unten). Überraschend war, dass Adrian Beck spielte (rechts unten). Er hatte sich im Training die Nase gebrochen und lief mit Schutzmaske auf.
    Ardian Morina spielte gegen Mannheim stark, schaffte es aber auch nicht, den Ball im gegnerischen Tor unterzubringen (oben). Folglich war Ulms Trainer Holger Bachthaler vom Spielverlauf nicht besonders angetan (links unten). Überraschend war, dass Adrian Beck spielte (rechts unten). Er hatte sich im Training die Nase gebrochen und lief mit Schutzmaske auf.

    Fußball kann so ungerecht sein. Also erhoben sich viele Zuschauer im Ulmer Donaustadion im tiefen Unrechtsempfinden noch vor dem Schlusspfiff und verließen am Samstag das Rund. Es schien ihnen nahe zu gehen, was zuvor auf dem Platz passiert war. Vielleicht wollten sie aber auch nur schnell ins Warme. Im Topspiel der Regionalliga-Südwest des SSV Ulm 1846 Fußball gegen den Tabellenersten Waldhof Mannheim war Ulm die klar bessere Mannschaft und verlor am Ende trotzdem mit 0:2 (0:1).

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    Entscheidend am Ergebnis war, dass Mannheim trotz nur einer richtigen Chance zwei Mal traf und die Spatzen wieder einmal ein Füllhorn an guten Möglichkeiten vergaben. Spatzen-Trainer Holger Bachthaler brachte es auf den Punkt: „Ich glaube, jede Statistik, die es im Fußball gibt, spricht heute für uns, außer die Torstatistik und die ist nun mal die Entscheidende.“ Trauriger Höhepunkt aus Sicht der Ulmer war eine gemeinschaftliche Slapstick-Einlage von Torwart Christian Ortag und Verteidiger Lukas Hoffmann, die mit einem Eigentor endete.

    SSV Ulm 1846 Fußball verliert gegen Waldhof Mannheim

    Es war ein mehr als unbefriedigendes Resultat für die Spatzen, die so viel Hoffnung in dieses Spiel gelegt hatten. Sie hatten vor dem Anpfiff die Werbetrommel gerührt und sich ein Motto einfallen lassen, um wenigstens beim Topspiel mal vor einer halbwegs gut gefüllten Kulisse aufzulaufen. Über 2800 Zuschauer waren es am Ende – da ist noch Luft nach oben. Trotzdem begannen die Ulmer couragiert und zeigten starke erste 30 Minuten, in denen sie die Gäste permanent unter Druck setzten. Auffallend gut spielten Ardian Morina, Adrian Beck (der trotz Gesichtsverletzung überraschend spielte) und der wiedergenesene Lennart Stoll, der als Rechtsverteidiger ausgesprochenen Offensivdrang an den Tag legte.

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    Daraus resultierten dann auch einige Chancen, etwa durch Beck (3.), Morina (10.), Michael Schindele (22.) oder Marcel Schmidts (26.), gepaart mit einer Unmenge an Ecken, die aber ebenfalls nichts einbrachten. Mannheim wiederum nutzte seine einzige wirklich große Chance in der ersten Hälfte. Valmir Sulejmani ließ in der 40. Minute mit einem Dribbling Christian Ortag aussteigen und spielte den Ball in die Mitte, fand aber keinen Abnehmer. Ulms Hintermannschaft schaffte es allerdings nicht, den Pass richtig zu klären. Stattdessen prallte der Ball hüfthoch zu Sulejmani zurück, der ihn volley aus spitzem Winkel ins Tor schoss.

    SSV Ulm vergibt riesige Chance gegen Mannheim kurz vor Ende

    Das Gegentor schrieb ein weiteres Kapitel in dem doch schon recht dicken Saisonbuch der ausgelassenen Spatzen-Chancen. Eigentlich hätte Ulm schon mit mindestens zwei Toren führen müssen, doch alle Versuche waren meist zu zaghaft oder zu kompliziert. Solche Geschenke lässt der große Aufstiegsaspirant der Liga natürlich nicht ungenutzt. „Allzu viele Torchancen haben die Mannheimer heute nicht gehabt und trotzdem konnten sie zwei Tore schießen. Das spricht für die Qualität – wir müssen aber auch schauen, dass wir in diesem Bereich zulegen“, sagte Bachthaler. Ob er mit „zulegen“ auch Änderungen im personellen Bereich meint, etwa in der Winterpause, ließ er offen. Er vertraue aber seinen Spielern und wisse, dass diejenigen auf dem Platz auch in der Lage seien, Tore zu schießen, sagte er. Gleichzeitig sei es aber auch seine Aufgabe, zu schauen, dass sich die Mannschaft weiterentwickle. Und da gehört das Personal dazu.

    Auch in Hälfte zwei änderte sich das Bild kaum. Mannheim gefiel sich in der Defensivrolle des Führenden, der nur abzuwarten brauchte, während die Zahl der Ulmer Chancen abnahm. Große Möglichkeiten hatten aber noch Adrian Beck (79.) und besonders Kapitän Florian Krebs, der in der Nachspielzeit aus kurzer Distanz frei vor dem Tor den Mannheimer Schlussmann Markus Scholz anschoss. Es wäre der mehr als verdiente Ausgleich gewesen, stattdessen folgte der abstruse Schlusspunkt der Partie mit Lukas Hoffmanns verunglücktem Rückpass zu Christian Ortag. Der Ball hoppelte allerdings, weshalb ihn der Keeper verfehlte und zuschauen musste, wie er zum 0:2 im Netz landete (90.+3). Und noch eine Kuriosität: Weil er sich zu sehr beim Linienrichter beschwerte, sah Mannheims Spieler Kevin Conrad die Gelbe Karte – obwohl er schon ausgewechselt auf der Bank saß (84.).

    SSV Ulm 1846 Fußball: Ortag – Stoll (71. Viventi), Hoffmann, Krebs, Schindele – Gutjahr, Campagna (79. Sapina), Beck, Schmidts – Braig, Morina (75. Lux).

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