Startseite
Icon Pfeil nach unten
Neu-Ulm
Icon Pfeil nach unten
Lokalsport
Icon Pfeil nach unten

Regionalliga Südwest: SSV Ulm 1846 Fußball meldet sich zurück

Regionalliga Südwest

SSV Ulm 1846 Fußball meldet sich zurück

    • |
    Sein Tor war der „Dosenöffner“: Adrian Beck erzielte in einem über weite Strecken zähen Spiel gegen die SG Sonnenhof-Großaspach den Ulmer Führungstreffer.
    Sein Tor war der „Dosenöffner“: Adrian Beck erzielte in einem über weite Strecken zähen Spiel gegen die SG Sonnenhof-Großaspach den Ulmer Führungstreffer.

    Johannes „Jo“ Reichert hatte in dieser Woche in einem Gespräch mit unserer Redaktion versichert, dass der Sportschau-Bericht zu angeblichen oder tatsächlichen rechtsradikalen Umtrieben in der Anhängerschaft kein großes Thema in der Mannschaft des SSV Ulm 1846 Fußball ist und dass sich die Spieler dadurch sicher nicht verunsichern lassen. Der Kapitän darf sich bestätigt fühlen: Unbeeindruckt vom Wirbel gewannen die Ulmer nach zuvor nur einem Punkt aus drei Spielen gegen die SG Sonnenhof Großaspach mit 2:0 und schufen damit die Voraussetzungen für ein echtes Gipfeltreffen mit den Offenbacher Kickers am kommenden Samstag (14 Uhr).

    Wie so oft war gegen die SG Sonnenhof-Großaspach Geduld gefordert. Die Gäste standen tief mit zwei Viererketten, die Aufgabe der zunächst ohne nominellen Stürmer spielenden Ulmer war es, dieses Bollwerk irgendwie zu knacken. Chancen dazu gab es in Halbzeit eins etwa für Robin Heußer, Adrian Beck und Jannik Rochelt, genutzt wurden sie nicht. Ganz im Gegenteil hätte sogar Sonnenhof-Großaspach in Führung gehen können, aber nach einer knappen Viertelstunde setzte Nicolas Jüllich einen Kopfball an die Latte.

    Nach dem Seitenwechsel wurde es noch ein bisschen zäher, dafür funktionierte es jetzt bei den Ulmern in der Offensive: Nicolas Jann fing einen Abstoß ab, spielte schnell in die Tiefe auf Adrian Beck, der den Ball abgezockt ins rechte untere Eck zur Führung schob (58.). „Der Dosenöffner“, kommentierte der Ulmer Trainer Thomas Wörle, dessen Schützlinge erst in der Schlussphase des Spiels zu weiteren Hochkarätern kamen. Die dickste Chance hatte Robin Heußer zwei Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit, Gästekeeper Max Reule reagierte aber prächtig. Ein paar Sekunden danach wurde aber Heußer regelwidrig am Abschluss gehindert und so etwas ist in Ulm bekanntlich ein Fall für den Kapitän. Reichert verwandelte den Elfer und die Sache war durch.

    Eine spielerische Offenbarung war es nicht, das verhinderten in erster Linie die Gäste mit ihrer destruktiven Gangart. Trotzdem darf im Gipfeltreffen mit Offenbach am Samstag gerne noch ein bisschen mehr kommen von den Spatzen. Die sind mit dem Sieg im Nachholspiel dem Titelrivalen aus Hessen bis auf einen Punkt auf die Pelle gerückt, Offenbach hat allerdings ein Spiel weniger absolviert. Trotzdem würde Ulm mit einem Sieg als Tabellenführer überwintern – ein psychologisch sicher wichtiger Aspekt. Zur derzeit höchst unterschiedlichen Beanspruchung der beiden Titelrivalen gibt es verschiedene Sichtweisen: Offenbach hat seit beinahe zwei Wochen nicht gespielt, die Mannschaft ist also ausgeruht, aber möglicherweise nicht im Rhythmus. Ulm musste am vergangenen Sonntag ran und am Mittwoch schon wieder. So ein Terminplan schlaucht natürlich, aber er sorgt auch dafür, dass eine Mannschaft im Wettkampf-Modus bleibt.

    Jo Reichert geht übrigens davon aus, dass der Titelkampf in der Regionalliga Südwest ohnehin noch nicht am Samstag entschieden wird, zumal da ja mindestens auch noch Mainz mitmischt. Es wird wohl bis weit ins neue Jahr hinein und vielleicht sogar bis zum Ende der Saison eng bleiben. Der Ulmer Kapitän hofft auf Chancengleichheit, derzeit sieht er die aufgrund der unterschiedlichen Corona-Regelungen nicht gewährleistet. Offenbach hat am vorletzten Wochenende vor mehr als 5000 Zuschauern gegen Elversberg gespielt, ins Donaustadion werden auch am Samstag zum Gipfeltreffen nur 750 Besucher eingelassen. Das Timing der Liga, es ist mindestens ein unglückliches.

    SSV Ulm 1846 Fußball: Ortag – Allgeier, Geyer, Reichert, Stoll – Kiefer, Jann (70. Wähling), Rochelt – Beck (84. Harres), Heußer (90. Kundruweit).

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden