Startseite
Icon Pfeil nach unten
Neu-Ulm
Icon Pfeil nach unten
Lokalsport
Icon Pfeil nach unten

Regionalliga Südwest: Der Jubel der anderen

Regionalliga Südwest

Der Jubel der anderen

    • |
    Nach dem zweiten Tor war zehn Minuten vor Schluss das Spiel entschieden. Entsprechend ausgelassen feierte die Mannschaft der Offenbacher Kickers am Samstag den Treffer von Varol Akgoez.
    Nach dem zweiten Tor war zehn Minuten vor Schluss das Spiel entschieden. Entsprechend ausgelassen feierte die Mannschaft der Offenbacher Kickers am Samstag den Treffer von Varol Akgoez. Foto: Jan Huebner

    Die Ferndiagnose von Stephan Baierl hat sich im ersten Spiel der Regionalliga Südwest nach der Winterpause bestätigt. Der künftige Sportdirektor des SSV Ulm 1846 Fußball hatte in einem exklusiven Interview mit unserer Zeitung gesagt, dass die Spatzen zu wenig Tore schießen und dass sie deswegen allzu oft leer ausgehen auch in Partien, in denen sie eigentlich auf Augenhöhe mit dem Gegner sind. Das Spiel zwischen den Offenbacher Kickers und den Ulmern lieferte den Beleg für diese These. Die Hessen machten vor mehr als 5500 Zuschauern aus ganz wenigen Chancen drei Tore, die Spatzen aus ebenfalls ganz wenigen keines. Endstand somit 3:0 für Offenbach, Ulm ist auf Tabellenplatz sieben zurückgefallen und muss sich bei nunmehr zwölf Punkten Rückstand auf Primus Mannheim die letzten Aufstiegshoffnungen abschminken.

    Im Ulmer Tor stand völlig unerwartet Christian Ortag, der nach einer Schulteroperation im Dezember kein einziges Vorbereitungsspiel absolviert hatte. Ebenfalls überraschend saß Vitalij Lux mehr als eine Stunde lang auf der Bank, David Braig war zunächst die einzige Spitze bei den Spatzen. Lux hatte es vor wenigen Wochen bei der Asienmeisterschaft in den Vereinigten Arabischen Emiraten mit seinem Dreierpack gegen die Philippinen zu bescheidener Berühmtheit gebracht, das Ulmer Offensivproblem konnte auch er bisher nicht lösen. Ganze zwei Treffer stehen für den kirgisischen Nationalspieler in dieser Saison zu Buche, auch in Offenbach ging er in der letzten halben Stunde leer aus. Insgesamt haben die Spatzen also erst 25 Tore geschossen – so wenige wie keine andere Mannschaft unter den Top-Acht der Tabelle.

    Eine Halbzeit lang sah es ganz danach aus, als sollten beide Mannschaften mit einem unveränderten Torverhältnis aus diesem Spiel gehen. Ortag konnte die Schulter schonen und es roch verdächtig nach einer Nullnummer. Aber nach 52 Minuten patzte die Ulmer Defensive, Ko Sawada spielte Ortag aus und traf ins leere Gehäuse. Spatzen-Trainer Holger Bachthaler reagierte, wechselte mit Lux und kurz darauf Ardian Morina weitere Offensivkräfte ein. Tatsächlich entwickelten die Ulmer jetzt mehr Druck und hatten auch ein paar vereinzelte Möglichkeiten. Viel effektiver waren aber die Kickers, die jetzt natürlich mehr Platz hatten und diesen eiskalt nutzten. Die Einwechselspieler Varol Akgoez (81.) und Kevin Ikpide (84.) schickten die Spatzen mit einer letztlich zu hohen Niederlage auf die Heimreise.

    Bachthaler wollte seinen Schützlingen hinterher keinen Vorwurf machen: „Es hat nicht die bessere Mannschaft gewonnen, sondern die, die das Momentum auf ihre Seite gezogen hat.“

    SSV Ulm 1846 Fußball: Ortag – Stoll, Krebs, Schindele, Schmidts – Reichert, Campagna (46. Gutjahr) – Gashi, Sapina (68. Morina), Jann (62. Lux) – Braig.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden