Die Pause scheint ihnen gutgetan zu haben. Weil am vergangenen Wochenende die Spiele im Pokal-Viertelfinale ausgetragen wurden, die Basketballer von Ratiopharm in diesen Wettbewerb aber bereits frühzeitig ausgeschieden waren, hatten sie ungewöhnlich lange Zeit, sich auf das Eurocup-Duell bei Juventut Badalona vorzubereiten. Diese Frische, physisch wie psychisch, merkte man der Mannschaft von Trainer Ty Harrelson an. Die Ulmer zündeten vor den Augen von Meisterheld Juan Nunez, der als Zuschauer auf der Tribüne saß, gleich zu Beginn ein Offensivfeuerwerk, hatten bereits nach zehn Minuten die 30-Punkte-Marke geknackt und sich ein komfortables Punktepolster erarbeitet. Am Ende machten es die Gäste sogar dreistellig und gewannen in Spanien mit 102:88.
Im Kampf um die Play-off-Plätze in diesem internationalen Wettbewerb verschaffte sich der Bundesligist dadurch eine gute Ausgangsposition für den Endspurt in den kommenden Wochen. Der Cheftrainer war angetan von der Leistung seines Teams und meinte: „Unsere Ausgeglichenheit hat uns stark gemacht. Wir haben den Ball super bewegt und mannschaftsdienlich agiert. Ein Auswärtssieg im Eurocup bedeutet enorm viel. Mit jeder Woche, die wir zusammen arbeiten, werden wir besser und unsere Entwicklung zeigt nach oben.“
Es war eine hektische Anfangsphase, in der die Schiedsrichter früh beim katalanischen Publikum im Mittelpunkt standen. Viele Unterbrechungen hemmten zunächst den Spielfluss, doch die Gäste ließen sich davon nicht aus der Ruhe bringen. Sie standen in der Defensive sicher und erlaubten erst in der dritten Spielminute den ersten Korberfolg der Hausherren. Auch auf der anderen Seite des Spielfelds gelang den Ulmern fast alles, obendrein hatten sie in der einen oder anderen Situation das Glück des Tüchtigen. Bis zur Pause lag die Harrelson-Truppe mit 14 Punkten vorn (56:42).
Ben Saraf ist mit 18 Punkten Top-Scorer bei Ratiopharm Ulm
Zu Beginn des dritten Viertels wurde die Partie intensiver, es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Badalona hatte zunächst einen Lauf, verkürzte den Rückstand auf elf Punkte. Doch die Ulmer hielten dagegen. In dieser Phase zeigte das Kapitänsduo um Tommy Klepeisz und Philipp Herkenhoff mit drei erfolgreichen Dreiern zur richtigen Zeit Nervenstärke. In einem weiterhin ausgeglichenen Schlussviertel war die Partie drei Minuten vor Spielende endgültig gelaufen, als die Gäste ihren Vorsprung auf zwischenzeitlich 20 Punkte schraubten.
Ben Saraf, mit 18 Zählern punktbester Ulmer, meinte: „Ich denke, wir haben genau das umgesetzt, was der Coach im Vorfeld von uns wollte. Wir haben aggressiv gespielt, die Rebounds von Beginn an für uns entschieden und das hat uns frühzeitig auf die Siegerstraße gebracht.“
Ratiopharm Ulm: Saraf 18, Jessup 16, Santos 14, Jallow 12, Herkenhoff 9, Essengue 8, Weidemann 8, Roby 7, Klepeisz 4, Plummer 4, Jensen 2, Bretzel.
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