Dass es eine klare Sache werden würde zwischen dem Tabellenzweiten Ratiopharm Ulm und dem sieglosen Schlusslicht der Basketball-Bundesliga, das war absehbar gewesen. Tatsächlich war der Kräfteunterschied dann noch deutlicher als erwartet, denn die BG Göttingen tauchte am Sonntag auch noch ohne drei Stammkräfte in der Ratiopharm-Arena auf. Es fehlte unter anderem Nationalspieler Kostja Mushidi, den die Göttinger erst im Oktober nachverpflichtet und jetzt bis zum Ende der Saison an sich gebunden haben. Entsprechend deutlich gewann Ulm mit 109:70.
Nur zu Beginn des ersten Spielabschnitts konnte Göttingen das Unheil in Grenzen halten, die etwa 5800 Zuschauer und Zuschauerinnen in der Ratiopharm-Arena hatten zum Beispiel Spaß an zwei Dreiern des Ex-Ulmers Zach Ensminger. Aber bereits nach diesem Viertel führten die ohne ihren Kapitän Tommy Klepeisz spielenden Ulmer zweistellig mit 26:14. Schon im zweiten Spielabschnitt gab es dann die ersten Auflösungserscheinungen bei den überforderten Gästen, die Ulmer versenkten unter anderem allein in diesem Viertel quasi ohne Verteidigung sechs Dreier. Zur Halbzeit war bei einem haushohen Vorsprung von 60:35 bereits sonnenklar, dass Ulm im achten Saisonspiel den sechsten Sieg feiern und Göttingen im siebten die siebte Niederlage kassieren würde. Die offenen Fragen: Will Ulm den Gegner einfach nur schlagen, oder ihn vernichten? Und wehren sich die Göttinger irgendwann gegen die Klatsche?
Im dritten Viertel versuchten sie es und sie profitierten dabei davon, dass die Ulmer jetzt auch keine Lust mehr auf übertrieben harte Verteidigung hatten. Deren Führung wuchs deswegen nur leicht an auf 87:57. Im letzten Spielabschnitt wirkte es dann aber über weite Strecken wieder so, als würden da Männer gegen eine Jugendmannschaft spielen. Das Ergebnis kam dann tatsächlich fast einer Vernichtung der komplett wehrlosen Göttinger gleich. Die wissen jetzt, wie man sich in Ulm wahrscheinlich Ende Oktober nach der 78:125-Ohrfeige auf Gran Canaria gefühlt hat.
Beste Ulmer Werfer waren Noe Essengue mit 15 sowie Philipp Herkenhoff, Tobias Jensen und Marcio Santos mit jeweils 13 Punkten.
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