Dass das Pokalspiel gegen den FC Bayern München trotz der 0:4-Niederlage für den SSV Ulm 1846 Fußball ein Fußballfest für die ganze Region war, da waren sich nach Schlusspfiff die meisten Menschen im ausverkauften Donaustadion einig. Die Atmosphäre war einzigartig. Das begeisterte auch Spatzen-Kapitän Johannes Reichert. Ihm war allerdings im ersten Moment auch die Enttäuschung über die verpasste Sensation anzumerken. Reichert sagte: „Wir haben die ersten beiden Tore zum falschen Zeitpunkt kassiert. Alles in allem haben wir eine gute Leistung gezeigt. Schade, dass es nicht gereicht hat zur Sensation Wir wurden gefordert auf allerhöchstem Niveau, das wird uns sehr helfen in unserem weiteren Entwicklungsprozess.“
Bei den Ehrengästen auf der Haupttribüne saß unter anderem auch US-Investor Calvin Ford, der im Frühjahr für 3,4 Millionen Euro 15 Prozent der Anteile an der Kapitalgesellschaft gekauft hatte. Er stattete Ulm einen Kurzbesuch ab, war am Freitagmorgen angereist und saß knapp 24 Stunden später schon wieder im Flieger zurück nach Michigan. Ford meinte: „Ich wollte dieses große Spiel für den SSV nicht verpassen. Mit der Leistung der Mannschaft bin ich zufrieden. Mir hat vor allem gefallen, dass das Team in der zweiten Halbzeit trotz des Rückstands nicht aufgegeben, sondern weiter gekämpft hat. Wir bauen hier etwas auf.“
Anton Gugelfuß, viele Jahre lang das Gesicht des Vereins und immer noch Aufsichtsrat beim SSV Ulm 1846 Fußball, freute sich neben dem Traumlos für die Spatzen auch über das Treffen mit manchem Weggefährten von früher. Zum Beispiel mit Österreichs Nationalcoach Ralf Rangnick, ehemaliger Spieler und Trainer in Ulm, oder mit der Torwartlegende Walter Modick. „Es war ein schöner Tag für uns alle. Es ist schon gigantisch, wie sich die ganze Region in den vergangenen Wochen und Monaten euphorisieren und emotionalisieren lassen hat“, sagte Gugelfuß. Und auch zum Spiel hatte er eine klare Meinung: „Die Bayern standen nach den Misserfolgen der letzten Saison voll unter Druck. Das hat man ihnen von Beginn an angesehen. Dass sie voll draufgehen, war aber auch zu erwarten. Daher ist das Ergebnis okay und entspricht auch dem Budget.“
Thorsten Freudenberger genießt den Abend im Fanblock
Neu-Ulms Ex-Landrat Thorsten Freudenberger, mittlerweile als Landtagsabgeordneter für die CSU in München, schaute sich das Spiel nicht bei der Lokalprominenz auf den Vip-Rängen, sondern mit Bier und Bratwurst auf seinem Stamm-Stehplatz im I-Block an. „Die Stimmung war einfach super, das Ergebnis spiegelt das Leistungsverhältnis wider. Es ist toll, dass so ein klasse Spiel hier in Ulm stattgefunden hat“, meinte er.
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