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Olympische Sommerspiele: Deshalb trägt ein Ulmer Arzt jetzt drei Wochen Trainingsanzug

Olympische Sommerspiele

Deshalb trägt ein Ulmer Arzt jetzt drei Wochen Trainingsanzug

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    Deshalb trägt ein Ulmer Arzt jetzt drei Wochen Trainingsanzug
    Deshalb trägt ein Ulmer Arzt jetzt drei Wochen Trainingsanzug

    Seit vergangenen Freitag laufen die Olympischen Sommerspiele in Tokio. Zum ersten Mal seit über zwölf Jahren sind keine Einzelsportlerinnen und Einzelsportler des SSV Ulm 1846 bei den olympischen Wettkämpfen dabei. Und trotzdem ist Ulm in der japanischen Metropole vertreten: Dr. Rainer Eckhardt, Ärztlicher Direktor des Zentrums für Integrierte Rehabilitation der Universitäts- und Rehabilitationskliniken Ulm (RKU), ist als Mannschaftsarzt der deutschen Turnerinnen und Turner im Einsatz. Für den Orthopäden und Diplom-Sportlehrer aus Pfuhl sind es die ersten Olympischen Spiele.

    Der erste Eindruck in Japan ist geprägt von strikten Hygienevorkehrungen und der Erleichterung darüber, dass die Spiele mit einem Jahr Verspätung nun endlich stattfinden können.

    Drei Wochen Trainingsanzug statt Arztkittel

    Für knapp drei Wochen tauscht Dr. Rainer Eckhardt seinen Arztkittel mit dem Trainingsanzug der deutschen Athletinnen und Athleten bei Olympia: Er sorgt dafür, dass sowohl das Frauen-Team mit Sarah Voss, Pauline Schäfer-Betz, Kim Bui und Elisabeth Seitz als auch die Männer mit Lucas Dauser, Andreas Toba, Philipp Herder und Nils Dunkel eine optimale sportärztliche Betreuung während der Spiele erhalten. „Für mich ist das eine große Ehre und auch eine besondere Verantwortung“, sagt Eckhardt, der erstmals für das gesamte Team zuständig ist und bereits seit 1995 die deutschen Turnerinnen betreut.

    Die Eröffnungsfeier am vergangenen Freitag hat der Ulmer Arzt gemeinsam mit seinen Schützlingen und der Crew vor dem Bildschirm im olympischen Dorf erlebt. In Japan war die Mannschaft schon zehn Tage vor dem eigentlichen Olympia-Start angekommen: Zunächst ging es zum Akklimatisieren nach Joetsu City, 300 Kilometer von Tokio entfernt, wo die Sportlerinnen und Sportler und ihre Betreuerinnen und Betreuer in Quarantäne mussten. „Die Hygieneregeln sind hier sehr strikt und werden permanent überwacht“, sagt Eckhardt. Bereits am Flughafen wurde den Ankömmlingen eine Gesundheits-App auf das Handy gespielt, täglich würden alle auf das Corona-Virus getestet. „Das ist manchmal schon ein irres Prozedere“, meine der Arzt. Auch an die Außentemperaturen von 35 Grad Celsius und das schwül-warmen Klima müsse man sich erst gewöhnen.

    Ein lockeres Miteinander gibt es nicht

    Im olympischen Dorf können sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in ihren Hochhaus-Unterkünften weitgehend frei bewegen - und sind doch isoliert von der Bevölkerung. Ein lockeres Miteinander, wie es von anderen Olympischen Spielen her bekannt ist, gebe es in Tokio nicht. Zu den Wettkämpfen wird mit Bussen gefahren. Ausflüge in die Innenstadt sind verboten. Bei den Wettkämpfen spüre man trotz fast leerer Zuschauerränge dennoch den olympischen Geist, so Eckhardt.

    Und so schwärmt der Pfuhler trotz aller Einschränkungen vom besonderen Flair vor Ort: Die Spiele seien sehr gut organisiert und die freiwilligen Helferinnen und Helfer durchweg freundlich und hilfsbereit. „Auch die Athleten sind einfach nur dankbar, dass die Spiele nun stattfinden können, wenn auch unter anderen Bedingungen“, sagt Eckhardt, der früher auch selbst aktiv in der Bundesliga geturnt hat. Abschließend meint er: „Dafür leben die Sportlerinnen und Sportler. dafür haben sie jahrelang trainiert.“

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