Der VfE Ulm/Neu-Ulm ist zwar erfolgreich in die Abstiegsrunde der Eishockey-Bayernliga gestartet. Gegen den ESC Dorfen gewannen die Devils mit 7:5 (2:1/3:2/2:2), aber sonderlich motiviert wirkten sie vor 440 Zuschauern und Zuschauerinnen nicht. Über weite Phasen sah das auf Ulmer Seite sehr nach einem Freundschaftsspiel aus.
Zwar pressten die Devils wie so oft früh, aber in der Abwehr ließen sie sämtliche Tugenden vermissen. Viel zu pomadig und zu weit weg vom Gegner standen die Ulmer, auf körperliche Härte verzichteten sie fast komplett. Dadurch hatten die Gäste Freiräume und nutzen diese auch aus. Torhüter David Heckenberger zeigte vor allem im Mitteldrittel starke Paraden und verhinderte damit den durchaus möglichen Dorfener Ausgleich. Martin Jainz blieb der dürftige Auftritt seiner Schützlinge immerhin erspart. Der Ulmer Cheftrainer war krank und wurde von Manfred Jorde vertreten.
Devils Ulm/Neu-Ulm gewinnen mit Mühe gegen Dorfen
Dabei starten die Ulmer sehr vielversprechend und gut. Mit einem Traumpass aus dem eigenen Drittel bediente Kapitän Wolfgang Klingler den an der blauen Linie einfahrenden Dominik Synek und der hatte bei seinem Führungstreffer allein vor dem Schlussmann der Dorfener Eispiraten keine Mühe (4.). Allerdings glichen die Gäste lediglich drei Zeigerumdrehungen später bei ihrer ersten Überzahl aus. Die Ulmer assistierten bei dem schön herausgespielten Treffer quasi durch Untätigkeit. Bei der ersten eigenen numerischen Überlegenheit der Devils war dann ihr Toptorschütze Stefan Rodrigues zur Stelle, der seine Mannschaft wieder in Front brachte (9.). In der Folge schossen die Gastgeber den Dorfener Schlussmann richtig warm und mussten deswegen mit dem knappen Vorsprung in die Drittelpause gehen. Zwar starteten die VfE-Cracks durch ein Tor von Valentin Dér erfolgreich in den zweiten Spielabschnitt (24.), aber an der vor allem defensiv laschen Einstellung änderte sich nichts und so durften die Gäste nach 29 Minuten ihren zweiten Treffer bejubeln. Danach bewahrte mehrfach Torhüter Heckenberger seine desorientierten Vorderleute vor dem Ausgleich. Mit einem Doppelschlag jeweils in Überzahl erhöhten stattdessen die Ulmer durch Synek (35.) und Martin Podesva (37.) auf 5:2, aber die Dorfener konnten durch einen Konter nach einem Ulmer Abspielfehler den Anschluss herstellen (39.). Als aber im letzten Drittel Julian Tischendorf den sechsten Treffer der Devils erzielt hatte (44.), schien es nur noch um die Höhe des Sieges zu gehen, zumal die Hausherren drei Minuten danach einen fragwürdigen Penalty zugesprochen bekamen und Podesva diesen eiskalt verwandelte.
Der klare Außenseiter gab sich aber nicht auf. Dorfen schaffte zunächst durch einen Schlagschuss in Überzahl den vierten Treffer und legte 20 Sekunden vor dem Ende ebenfalls in numerischer Überlegenheit noch ein Tor nach. Diese Szene war symptomatisch für die mangelhaften Defensivbemühungen der Hausherren. Vier Verteidiger der Devils waren nicht in der Lage, vor dem eigenen Tor einem einzigen Dorfener die Scheibe abzunehmen.
Mit dieser Leistung dürfte es ganz schwer werden, wie von Geschäftsführer Patrick Meißner gefordert, Platz eins in der Abstiegsrunde zu holen.