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Kettershausen: TSV Kettershausen-Bebenhausen feiert mit Kind und Kegel Meisterschaft

Kettershausen

TSV Kettershausen-Bebenhausen feiert mit Kind und Kegel Meisterschaft

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    Eine Meisterfeier noch auf dem Platz mit Kindern, Frauen, Freundinnen und Fans: Beim TSV Kettershausen-Bebenhausen freut sich die ganze Gemeinde über den Aufstieg in die Bezirksliga. Foto: Roland Furthmair
    Eine Meisterfeier noch auf dem Platz mit Kindern, Frauen, Freundinnen und Fans: Beim TSV Kettershausen-Bebenhausen freut sich die ganze Gemeinde über den Aufstieg in die Bezirksliga. Foto: Roland Furthmair Foto: Roland Furthmair

    Die Vorbereitungen auf die große Party galten als eine Art geheime Kommandosache. Der TSV Kettershausen-Bebenhausen musste an diesem 10. Juni schließlich noch sein letztes Saisonspiel gegen den FV gewinnen, um die Meisterschaft in der Fußball-Kreisliga A Iller ganz sicher unter Dach und Fach zu bringen. Es hätte also durchaus auch noch schiefgehen können. Die Meister-Shirts waren trotzdem schon bedruckt, aufbewahrt wurden die Hemdchen aber im Vereinsheim. „Davon wussten nur zwei oder drei Leute, die Spieler hatten auch keine Ahnung“, verrät Abteilungsleiter Armin Mayer: „Wenn es nicht gereicht hätte, dann hätten wir die Shirts in den Schachteln gelassen.“ Die Vorsicht war letztlich unbegründet. Kettershausen fertigte an diesem warmen Frühsommer-Sonntag die Weißenhorner mit 3:0 ab und schrieb damit das letzte Kapitel dieses Fußball-Märchens im Unterallgäu.

    Danach wurden die Shirts aus dem Vereinsheim und der Verpackung geholt und übergezogen, es wurde zuerst vor Ort auf dem Sportplatz und dann noch mehrere Tage lang weiter gefeiert. Die Gemeinde spendierte ein Spanferkel, die Spieler wurden von Bürgermeister Markus Koneberg eingeladen. Beim TSV Kettershausen-Bebenhausen wird eben Dorffußball in Reinkultur und im besten Sinne dieses Wortes gespielt. Die Gemeinde im Unterallgäu zählt mit allen Ortsteilen nur etwa 2000 Einwohner und Einwohnerinnen, so gut wie alle Spieler leben im Dorf oder in der unmittelbaren Umgebung, und Geld verdient natürlich keiner von ihnen. Abteilungsleiter Mayer nennt als Tugenden der Mannschaft: „Kampfkraft, Kondition, Kameradschaft.“ Damit hat der TSV Kettershausen-Bebenhausen die vielleicht überraschendste Meisterschaft der vergangenen Jahre im Fußball-Bezirk gewonnen.

    TSV Kettershausen-Bebenhausen mit toller Vorrunde

    Früher war man in Kettershausen oft froh, wenn man dringeblieben ist in der Kreisliga A Iller, und irgendwie hat das auch immer geklappt. Mal mit Relegation, mal ganz knapp ohne. In dieser Saison deutete sich schon in der Vorrunde an, dass viel mehr möglich sein könnte. Kettershausen holte 29 Punkte aus 16 Spielen, und im Winter verordnete Trainer Ralph Amann seinen Schützlingen sieben Wochen der Vorbereitung auf den Rest der Saison. Diese akribische Arbeit zahlte sich aus. Kettershausen feierte unmittelbar nach der Pause sieben Siege nacheinander, geschlagen wurden unter anderem die Mannschaften aus Altenstadt und Bellenberg, die lange Zeit ebenfalls vorn mitgespielt hatten. „Wir sind in einen Lauf gekommen“, sagt Armin Mayer rückblickend. Irgendwann war dann der SV Tiefenbach als einziger Konkurrent übrig geblieben, und der patzte an Pfingsten gleich zweimal: Am Samstag mit 1:2 in Regglisweiler und am Montag mit 1:3 gegen Weißenhorn. Dem TSV Kettershausen bedankte sich mit ein paar Kisten Bier bei den Weißenhornern, die ihre Getränkevorräte möglicherweise mit einem Sieg im Unterallgäu am letzten Spieltag noch weiter hätten auffüllen können. Aber das ließ der hoch überlegene TSV Kettershausen-Bebenhausen vor seinen vielen Anhängerinnen und Anhängern nicht einmal im Ansatz zu.

    TSV Kettershausen-Bebenhausen hat keinen Druck

    Rund um den Sportplatz waren an diesem 10. Juni übrigens einige Plakate aufgehängt, auf einem davon war zu lesen: „Wahre Liebe kennt keine Liga.“ Übersetzt heißt das vermutlich: Die Fans im Unterallgäu wären auch dann dankbar für eine tolle Saison gewesen, wenn es am Ende nicht ganz gereicht hätte, und in der Bezirksliga lastet keinerlei Druck auf der Mannschaft. Abteilungsleiter Mayer formuliert das so: „Wir werden uns wehren und wir werden versuchen, uns mit unseren Tugenden zu behaupten. Wenn es reicht, dann ist das prima. Und wenn nicht, dann ist nichts Schlimmes passiert.“

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