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Hamburg/Ulm: Ratiopharm Ulm macht „Trauers“ aus den Hamburg Towers

Hamburg/Ulm

Ratiopharm Ulm macht „Trauers“ aus den Hamburg Towers

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    Punkte, Rebounds, Assists: Trevion Williams kann irgendwie alles.
    Punkte, Rebounds, Assists: Trevion Williams kann irgendwie alles. Foto: Horst Hörger

    Diese Fragen werden schon seit mehreren Jahren diskutiert: Ist die Basketball-Bundesliga mit 18 Mannschaften zu üppig besetzt, ist das Leistungsgefälle zu groß? Einseitige Spiele wie das zwischen den Hamburger Towers und Ratiopharm Ulm liefern Argumente dafür, dass dem so ist. Wenn man wie Ulm zum starken Teil der Liga gehört und so eine Partie locker mit 94:78 gewinnt, dann kann man natürlich mit dem Ist-Zustand prima leben. Anders sieht das bei den Hamburgern aus. Die dürfen zwar im Eurocup mitspielen, der damit seine Eigendefinition als zweitwichtigster internationaler Wettbewerb irgendwie ad absurdum führt. Aber wer schon im ersten Viertel vom eigenen Publikum ausgepfiffen und nach der wettbewerbsübergreifend siebten Niederlage in Folge von Teilen der Presse als „Hamburg Trauers“ verspottet wird, der spürt die Schattenseiten des basketballerischen Ungleichgewichts.

    Das war in eben diesem ersten Viertel besonders groß. Ulm spielte sich mit einem 15:0-Lauf kurz vor dem Ende dieses Spielabschnitts einen 30:10-Vorsprung heraus und verwaltete diese Führung in der Folge mal mehr und mal weniger geschickt – aber immer so souverän, dass sich die Frage nach dem Sieger dieses Spiels im weiteren Verlauf nie mehr stellte. Die Hamburger kamen auf maximal zwölf Punkte heran, in den einstelligen Bereich konnten die Towers den Rückstand nicht drücken. Der Ulmer Trainer Anton Gavel sagte später an die Adresse seiner Spieler: „Sie sind sehr seriös an die Aufgabe herangegangen. Ich glaube, das erste Viertel war für uns entscheidend. Wir konnten den Hamburgern in der Phase die Hoffnung auf eine Überraschung wegnehmen.“

    Ratiopharm Ulm gewinnt gegen Hamburg

    All das funktionierte trotz anhaltender Personalprobleme. Juan Nunez und natürlich Robin Christen fehlten erneut wegen ihrer Kniebeschwerden. Philipp Herkenhoff bekam kurz vor Spielende ein paar Minuten, aber so wirklich Teil der Rotation war er eigentlich nicht. Doch angesichts der mangelnden Qualität des Gegners konnte Gavel es sich schon im ersten Viertel erlauben, die Nachwuchskräfte Maximilian Langenfeld, Pacome Dadiet und Tobias Jensen zeitgleich aufs Parkett zu schicken.

    Es werden schwierigere Spiele wie das in Ankara am nächsten Mittwoch (19 Uhr) kommen, in denen die Ulmer Leute wie Nunez und Christen gut gebrauchen könnten. Es ist zu hoffen, dass mindestens Trevion Williams mit einer robusten Gesundheit gesegnet ist. Mit 17 Punkten und fünf Rebounds stellte der 2,06-Meter-Klotz in Hamburg seine Kernkompetenzen als Center unter Beweis, mit fünf Korbvorlagen außerdem seine seine für einen Mann dieser Statur ausgeprägte Feinmotorik. Besonders sehenswert: Der Pass von Williams durch die Beine eines Gegenspielers zum frei stehenden Dakota Mathias.

    Ratiopharm Ulm: Mathias (22 Punkte), Williams (17), Jallow (13), Figueroa (10), Georginho (10), Klepeisz (9), Bretzel (6), Jensen (4), Dadiet (3), Langenfeld, Herkenhoff. 

    Beste Ulmer Dreierschützen: Klepeisz (3/3), Mathias (3/4). 

    Beste Ulmer Rebounder: Williams (5), Fiugueroa (4), Georginho (4). 

    Ulmer Trefferquote: 58 Prozent (35/60). 

    Ulmer Dreierquote: 48 Proznt (14/29). 

    Ulmer Freiwurfquote: 67 Prozent (10/15). 

    Beste Hamburger Werfer: Dziewa (24 Punkte), Durham (19), Hughes (13), Christmas (13). 

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