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Hallensport: So viele Fans werden sicher nicht mehr kommen

Hallensport

So viele Fans werden sicher nicht mehr kommen

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    Bei den Derbys gegen Burgau war die Neu-Ulmer Eishalle immer rappelvoll. Im Schnitt kamen etwa 800 Besucher zu den Spielen der Eishockey-Devils.
    Bei den Derbys gegen Burgau war die Neu-Ulmer Eishalle immer rappelvoll. Im Schnitt kamen etwa 800 Besucher zu den Spielen der Eishockey-Devils. Foto: Horst Hörger

    Deutschland diskutiert in erster Linie über den Profisport: Dürfen in Zeiten der Corona-Pandemie wieder Zuschauer in die Stadien der Fußball-Bundesliga und wenn ja wie viele? Wie sieht es bei Ratiopharm Ulm in der Basketball-Bundesliga aus? Antworten auf diese Fragen hat derzeit noch niemand. Im gehobenen Amateurbereich stellt man sich dieselben Fragen. Auch dort ist Geld im Spiel und verdient wird es anders als bei den Profis in erster Linie durch den Verkauf von Karten, Speisen und Getränken. Eigentlich müsste bei den Hallensportlern jetzt im Spätsommer die neue Saison durchgeplant sein. Aber wie soll das gehen angesichts von so vielen fehlenden Antworten? Wir haben uns in der Region umgehört.

    Zu den Devils Ulm/Neu-Ulm kamen 800 Zuschauer im Schnitt

    Bei den Eishockeyspielern des VfE Ulm/Neu-Ulm stockt die Saisonplanung. Eigentlich sollte es für den Bayernliga-Aufsteiger am 2. Oktober losgehen, dieser Termin wird kaum zu halten sein. Am kommenden Freitag treffen sich die Vertreter der Vereine in Pfaffenhofen an der Ilm, um unter anderen auch über eine mögliche Verschiebung zu reden. Der Ulmer Geschäftsführer Patrick Meißner sagt: „Wichtig wäre eine Perspektive. Irgendeine Aussage der Politik, mit der man arbeiten kann.“ Derzeit hofft er, dass wenigstens 500 Zuschauer in die Halle dürfen: „Aber das ist ambitioniert.“ Die Devils haben sich deswegen selbst Zurückhaltung verordnet. Sie verkaufen derzeit keine Dauerkarten und die eigentlich noch freien Plätze im Kader werden nicht besetzt. In der vergangenen Saison kamen schließlich im Schnitt mehr als 800 Besucher zum Eishockey, das sind pro Spiel Einnahmen im unteren fünfstelligen Bereich. Das Geld aus dem Verkauf von Tickets und von Speisen und Getränken dürfte grob etwa die Hälfte des Etats eines Eishockey-Bayernligisten ausmachen. Meißner kann sich derzeit eine Menge vorstellen: Einen verspäteten Saisonbeginn sowie einen veränderten Modus, Spiele mit wenigen Zuschauern und mit einem strengen Hygienekonzept. Was er sich nicht vorstellen kann, das sind Geisterspiele über die komplette Saison: „Das macht sportlich und kulturell keinen Sinn. Und es wäre der Tod so ziemlich aller Eishockeyvereine in den unteren Klassen.“

    Bei den Handballern des SC Vöhringen wird der Gürtel enger geschnallt

    Bei den Handballern des SC Vöhringen geht man von einem Saisonbeginn Mitte Oktober aus. So zwischen 300 und 400 Zuschauern hatte man in der vergangenen Saison, in der Verbandsliga wären zu normalen Zeiten vermutlich noch ein paar mehr gekommen. Derzeit wäre Abteilungsleiter Werner Brugger aber schon froh, wenn die Politik eine Auslastung von 20 bis 30 Prozent erlaubt. Geisterspiele? Die schließt er zumindest für eine gewisse Zeit nicht kategorisch aus. Noch können die Vöhringer die Herausforderungen der Krise meistern, aber sie müssen den Gürtel enger schnallen. Nicht unbedingt nötige Anschaffungen werden verschoben, zur Not könnte man nach Bruggers Einschätzung mit den Spielern auch über ihre Aufwandsentschädigungen reden.

    Scanplus-Baskets Elchingen haben schon etwa 80 Dauerkarten verkauft

    Eine Saison ganz ohne oder mit wenigen Zuschauern wäre für die Elchinger Scanplus-Baskets keine wirtschaftliche Katastrophe. Erstens haben sich die Elche unter anderem wegen Corona freiwillig in die erste Regionalliga zurückgezogen und zweitens waren die Besuchereinnahmen schon immer nur ein kleiner Posten in ihrer Etatplanung. „Jetzt haben wir das noch weiter reduziert“, sagt der Vereinschef Andreas Werther: „Aber Null geht natürlich nicht.“ Die Elche haben bereits ein Hygienekonzept entwickelt, ungefähr 200 Zuschauer könnten sie demnach in die Halle lassen. Etwa 80 Dauerkarten wurden für die kommende Saison schon an den Fan gebracht. Sollten keine Besucher in die Halle dürfen, dann müsste sich der Verein mit den Käufern einigen. Bisher sind aber erst zwei von denen deswegen vorstellig geworden. Zudem gibt es in Elchingen einen Plan B mit einem kostenpflichtigen Livestream.

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