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Fußball: Zuschauer dürfen wieder zum Fußball kommen

Fußball

Zuschauer dürfen wieder zum Fußball kommen

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    Ein paar Wochen lang wurde in der vergangenen Saison Fußball gespielt und die Besucher strömten – wie hier beim Heimspiel der SGM Ingstetten/Schießen. Demnächst kommen die Zuschauer zurück.
    Ein paar Wochen lang wurde in der vergangenen Saison Fußball gespielt und die Besucher strömten – wie hier beim Heimspiel der SGM Ingstetten/Schießen. Demnächst kommen die Zuschauer zurück. Foto: Stefan Kümmritz

    Im letzten Heimspiel der abgelaufenen Saison kamen die Zuschauer zurück. 500 Fans waren bei der Partie gegen den FC Homburg erlaubt. Für die Spieler des SSV Ulm 1846 Fußball war es ein bewegender Moment nach einer langen Zeit vor leeren Rängen. Ein emotionales Spiel. In der kommenden Saison sollen es wieder deutlich mehr Zuschauer im Donaustadion werden.

    Nach Abstimmung mit den lokalen Behörden, der Stadt Ulm und der Polizei darf der Verein künftig mit einer maximalen Auslastung von 60 Prozent des normalen Fassungsvermögens planen. Bei 19500 Plätzen wären das mehr als 11000. „Ob wir tatsächlich so viele Zuschauer zulassen können, hängt noch von mehreren Faktoren ab. Wir sind aber sehr optimistisch, nahe an diese Zahl heranzukommen“, sagt Geschäftsführerin Myriam Krüger. Die Pläne stehen und fallen – wie derzeit so vieles im Leben – mit den aktuellen Inzidenzwerten. So lange die in Ulm unter 35 bleiben, gilt die 60-Prozent-Regelung. Diese Verordnungen gelten noch bis Ende Juli. Seitens des Vereins heiße es: Sollten die Corona-Zahlen stabil bleiben, ist damit zu rechnen, dass zum Saisonstart und auch zum DFB-Pokal bis mindestens 10000 Zuschauer zu den Ulmer Heimspielen kommen können. „Es freut uns wahnsinnig, wieder Stück für Stück zur Normalität zurückzukehren und bald wieder Fans begrüßen zu können. Mit deren Unterstützung hoffen wir auf einen tollen Saisonstart“, meint Krüger weiter. Bei einem Anstieg der Inzidenz auf über 35 müsste allerdings die Zuschauerzahl wieder reduziert werden – auf nur noch 500, abzüglich der teilnehmenden Sportler. Voraussetzung für einen Besuch wäre dann zudem, dass die 3-G-Regel erfüllt wird. Sprich: Ins Stadion dürfte dann nur, wer geimpft, genesen oder getestet ist.

    Dass jetzt der Dauerkartenverkauf für die Regionalliga-Heimspiele der Spatzen beginnt, macht die Planungen für die kommende Runde nicht einfacher. Denn in der Saison 2019/2020 hatten die Ulmer nach eigenen Angaben 800 Dauerkarten an Fans und Sponsoren verkauft. Nicht einmal die würden im Fall neuerlicher Beschränkungen allesamt auf die Tribüne dürfen. Sportdirektor Markus Thiele sagt daher: „Auch wenn wir momentan weit entfernt sind von einem Inzidenzwert über 35, werden wir in den kommenden Wochen Pläne für einen solchen Fall entwerfen.“

    Beim bayerischen Regionalligisten FV Illertissen gilt, was die Regierung in München entscheidet. Momentan dürfen bei Veranstaltungen unter freiem Himmel, demnach auch bei Fußballspielen, bis zu 1500 Zuschauer kommen. Allerdings nur 200 sind auf Stehplätzen zugelassen, alle andern müssen sitzen. Auf nummerierten Plätzen und nach Registrierung am Stadioneingang. FVI-Vorstandsmitglied Hermann Schiller klagt: „Für einen Verein ist das ein riesiger Aufwand.“ Das habe man nicht zuletzt am vergangenen Wochenende beim Finale des bayerischen Toto-Pokals gegen Türkgücü München zu spüren bekommen. „Es hat letztlich alles geklappt, aber wir hatten auch viel Kram mit Formularen zu erledigen.“ Beim BFV weiß man das freilich. Jürgen Faltenbacher, im Verbandspräsidium zuständig für den Spielbetrieb in Bayern, sagt: „Es geht voran, wenngleich wir noch weit von dem entfernt sind, was beispielsweise in unserem Nachbarbundesland Baden-Württemberg möglich ist, wo es erst gar keine Unterscheidung zwischen Steh- und Sitzplätzen gibt.“

    Im Amateurbereich wurde in der vergangenen Saison zwischen Ende August und Ende Oktober ein paar Wochen lang gespielt, die unterschiedlichen Regelungen der bayerischen und baden-württembergischen Landesregierung sowie der jeweiligen Verbände hatten allerdings chaotische Zustände zur Folge. Eine Weile durfte in Württemberg gespielt werden, im Freistaat aber nicht, also wurde bei Spielen mit Mannschaften aus beiden Bundesländern das Heimrecht getauscht. Der Plan war, es in der Rückrunde quasi zurück zu tauschen, das war dann wegen des erneuten Abbruchs der Saison nicht mehr nötig.

    Ein derartiges Durcheinander droht nach Einschätzung von Hans-Peter Füller derzeit nicht. Der vor wenigen Wochen neu ins Amt gewählte Bezirksvorsitzende kann sich zwar eine Spitze in Richtung Profifußball nicht verkneifen und sagt: „Zur Not können bayerische Mannschaften ja in Budapest spielen.“ Aber tatsächlich sind sich beide Landesregierungen und beide Verbände einig darin, dass überhaupt wieder gespielt werden darf. Unterschiede gibt es nur in Nuancen und abhängig von der aktuellen Inzidenz: Davon hängt ab, wie viele Zuschauer auf die Stehplätze dürfen und wie viele insgesamt ins Stadion, ob die 3-G-Regel gilt und ob Masken getragen werden müssen. Derzeit ist die Rede von bis zu 1500 Besuchern, so viele kommen zu Amateurspielen sowieso ganz selten.

    Die wichtigste Neuerung nach Einschätzung des württembergischen Verbands (WFV): Bereits bei einer Inzidenz von unter 35 dürfen Duschen und Umkleidekabinen wieder genutzt werden. Zudem ist es wieder erlaubt, Alkohol zu verkaufen und zu trinken. Im Fußball geht es da in der Regel um Bier und es dürfte Menschen geben, die diese Neuregelung für ähnlich bedeutend halten wie die mit den Duschen und Kabinen.

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