Der TSV Neu-Ulm kassierte am Sonntag eine empfindliche 0:4-Heimniederlage im Derby gegen den SV Offenhausen und steht jetzt im Kampf um den Verbleib in der Fußball-Bezirksliga „mit dem Rücken zur Wand“ – so formulierte es Trainer Rafael da Silva. Diese Worte wählte der Coach wohl im Hinblick auf das knackige Restprogramm. Neu-Ulm bekommt es in den verbleibenden drei Partien noch mit dem TSV Blaustein, Türkspor Neu-Ulm und der SGM Aufheim/Holzschwang zu tun.
Zumindest Offenhausen hat den Lokalrivalen mit dem Sieg in der Tabelle schon überflügelt. Die beiden anderen Konkurrenten aus Asch und Bermaringen sorgten mit ihren zum Teil furiosen Siegen für ein weiteres Zusammenrücken der potenziellen Absteiger. Vier Punkte liegen zwischen Bermaringen und Offenhausen. Vielleicht ist es ja für uns gar nicht so schlecht, wenn wir Druck haben“, schloss da Silva seine Zusammenfassung ab.
TSV Neu-Ulm leistet sich zu viele grobe Schnitzer
Zuvor hatte er seine Defensive einer Radikalkur unterzogen. Die beiden Simon-Brüder Jonas und Philipp mussten auf der Bank Platz nehmen. Zudem stellte er Robin Schumacher aus der Viererkette als „Kettenhund“ für Offenhausens Spielmacher Robert Tokic ab. All diese Maßnahmen fruchteten jedoch nur bedingt. So komisch es sich auch anhören mag: Der TSV Neu-Ulm zeigte spielerisch erneut einen klaren Schritt in die richtige Richtung, leistete sich aber dennoch zu viele fatale Fehler, die Aufsteiger SV Offenhausen zunächst in Person von Swen Schmeer (4., 39.) knochentrocken ausnutzte.
Den Gastgebern vom TSV Neu-Ulm fehlt auch das Quäntchen Glück
Zudem war das viel zitierte Momentum nicht aufseiten der Gastgeber. Kurz vor dem 0:2 setzte Lukas Kögel einen strittigen Elfmeter im Stil eines Uli Hoeneß meilenweit über den Offenhausener Kasten (35.). In der 50. Minute traf er nach sehenswertem Solo mit einem überlegten Schlenzer ebenso nur den Pfosten wie Benjamin Klingen bei seinem Versuch in der 63. Minute. Auch in der Schlussphase vergaben die Gastgeber eine Vielzahl von besten Möglichkeiten. Zu diesem Zeitpunkt war die Partie allerdings längst entschieden, denn Janosch Müller (57.) und Felix Grupp (61.) nutzten die sich wiederholenden Fehler im Aufbau der Neu-Ulmer. „Ich muss klar sagen, dass ich mit unserem Spiel nicht zufrieden war. Wir haben aber die Einladungen eiskalt ausgenutzt“, gab sich Offenhausens Trainer Alex Höhne nach dem Schlusspfiff kritisch.
So liefen die weiteren Partien in der Bezirksliga Donau/Iller
Srbija Ulm – SC Staig 2:0 (0:0). Srbija hatte die Partie jederzeit im Griff. Trotzdem dauerte es bis zur 58. Minute, ehe Emir Kasapovic die Führung erzielte. Denis Divkovic (88.) stellte zwei Minuten vor Schluss den Sieg und damit wohl auch den Titel sicher.
FC Neenstetten – Türkspor Neu-Ulm II 5:1 (3:1). Türkspor ließ sich vom guten Start und der Führung durch Hakan Güngör blenden (11./FE.). Neenstetten kam durch Louis Heinrich zum Ausgleich (14./FE.) und übernahm das Zepter. Gerwin Ulmer (34.) und wieder Heinrich (38.) trafen noch vor dem Wechsel. Jannik Leibing baute aus (80./FE.), bevor Mustafa Buyuk Türkspors gebrauchten Tag mit einem Eigentor untermauerte (90.).
TSV Blaustein– TSV Obenhausen abgebrochen. Die Partie wurde wegen starken Regens und der resultierenden Unbespielbarkeit des Platzes in der 75. Minute beim Stand von 3:0 abgebrochen. Marius Veith (2., 7.) und Deniz Mrden (21.) hatten bis dahin getroffen.
SGM Aufheim/Holzschwang – TSV Langenau 2:4 (0:1). „Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen“, meinte SGM-Coach Andi Spann. Seine Kicker waren der individuellen Klasse der Gäste unterlegen. Christian Sauter (29.), Dominik Trautmann (51.), Sascha Endres (75.) und Jannik Kräutter (88.) trafen für den TSV. Fabian Knauer war mit einem Doppelschlag der zwischenzeitliche Ausgleich (58., 67.) gelungen.
SV Jungingen – SC Türkgücü Ulm 5:2 (1:1). Niklas Ebner brachte den Gastgeber in Front (10.). Türkgücü drehte durch Novica Stanic (30.) und Ismael Demiray (46.) das Spiel. Nach der Führung hatten die Gäste aber nichts mehr im Tank. Jungingen dominierte fortan und kam durch Tim Bärtele (51., 78.), Henrik Hülsmann (60.) und Max Schweizer (75.) zum Sieg.
TSV Blaubeuren – FV Asch/Sonderbuch 2:4 (0:2). Blaubeuren unterlag im Derby zurecht. Lars Folcz (14., 90.), Marco Wörz (41.) und Tobias Wallisch (60.) trafen für die Gäste. Jan Gruhler (76., 87.) sorgte mit seinen beiden Toren nur für ein bisschen Spannung.
TSV Bermaringen – FC Burlafingen 8:0 (3:0). Bermaringen streckt sich weiter nach dem Klassenerhalt. Matthis Härle (4., 16., 62., 66.), Philipp Buschow (40.), Paul Marchfelder (60.) und Manuel Klöble (76., 79.) trafen. Marcel Madeo sah bei Burlafingen Gelb-Rot (69.).