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Fußball: Eklat nach Ulmer Sieg: Sandhausen-Boss soll Schiedsrichter attackiert haben

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Eklat nach Ulmer Sieg: Sandhausen-Boss soll Schiedsrichter attackiert haben

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    Die Szene erhitzt die Gemüter: Schiedsrichter Florian Exner zeigt Sandhausens Felix Göttlicher die Gelb-Rote Karte.
    Die Szene erhitzt die Gemüter: Schiedsrichter Florian Exner zeigt Sandhausens Felix Göttlicher die Gelb-Rote Karte. Foto: Oliver Zimmermann/Imago Images

    Die Spieler des SSV Ulm 1846 Fußball waren am Freitagabend überglücklich. Kapitän Johannes Reichert sprach nach dem 2:1 gegen Zweitliga-Absteiger von einer „absoluten Willensleistung“, meinte aber auch: „Es war trotz Überzahl ein schwieriges Spiel für uns.“ Und genau um diese numerische Überlegenheit wurde auf der Gegenseite überaus emotional diskutiert. Es ging um die Gelb-Rote Karte für Sandhausens Verteidiger Felix Göttlicher in der neunten Spielminute – und der Zorn der Hausherren richtete sich dabei gegen das Gespann um Schiedsrichter Florian Exner. 

    Schon kurz nach dem Schlusspfiff hatte sich SVS-Sportdirektor Matthias Imhof vehement bei den Unparteiischen beschwert und dafür die Rote Karte gesehen. Dass es wohl keine netten Worte waren, die da gesagt wurden, liegt angesichts dieser Entscheidung des Referees auf der Hand. Doch es war noch längst nicht der Gipfel der Entgleisungen. Den soll sich, sagt zumindest der Deutsche Fußballbund (DFB), kurz darauf Sandhausens Club-Präsident Jürgen Machmeier geleistet haben. Ihm wird vorgeworfen, Exner und dessen Assistenten Jonah Besong tätlich angegangen zu haben. 

    Der SV Sandhausen will sich zum Vorfall vorerst nicht äußern

    Der DFB jedenfalls hat eine körperliche Attacke Machmeiers gegen das Schiedsrichtergespann beklagt. Schiedsrichter-Chef Lutz Michael Fröhlich sprach von einer „neuen Dimension“ des Fehlverhaltens gegen Referees. Als das Gespann das Spielfeld verlassen hatte und sich in die Kabine begeben wollte, habe der Sandhausen-Boss den Unparteiischen auf dem Weg dorthin mit der Brust nach hinten gestoßen. Der Assistent habe anschließend von dem Funktionär ebenfalls einen Stoß gegen den Oberkörper erhalten. Der SV Sandhausen werde sich dazu vorerst nicht äußern, bestätigte ein Sprecher der Deutschen Presse-Agentur. 

    „Schlimm genug, dass Schiedsrichter immer wieder von Zuschauern beleidigt, diffamiert, bedroht und angegriffen werden. Wenn nun aber sogar ein Vereinspräsident den Unparteiischen und seinen Assistenten körperlich attackiert, ist eine neue Dimension erreicht“, kritisierte Fröhlich. 

    Das sagen die Trainer zum frühen Platzverweis

    Da in dieser Situation kein Sicherheitspersonal des gastgebenden Vereins zugegen gewesen sei, sei das Schiedsrichterteam zurück auf das Spielfeld gegangen. Erst danach hätten Ordner den Referees einen störungsfreien Gang in die Kabine ermöglicht. Zuvor hatte bereits Sandhausens Sportdirektor Matthias Imhof Exner verbal attackiert und dafür die Rote Karte erhalten. Fröhlich bezeichnete die Vorfälle als „völlig inakzeptabel. Solche Auswüchse fügen dem Image des Fußballs massiven Schaden zu“. 

    Auch in der Pressekonferenz nach dem Duell war der frühe Platzverweis Thema. Ulms Cheftrainer Thomas Wörle sagte: „Das Spiel hat sich durch die Gelb-Rote Karte verändert. Es war ein sehr emotionales, ein sehr wildes Spiel.“ Sein Gegenüber Danny Galm war zumindest bei der zweiten Gelben Karte, einem Foul an der Mittellinie, mit der Entscheidung des Schiedsrichters einverstanden, haderte aber mit der ersten Verwarnung nach wenigen Minuten und sagte: „Da braucht’s einfach mehr Fingerspitzengefühl.“ (mit dpa)

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