Nach der 0:2-Heimniederlage vor einer Woche gegen Aufheim-Holzschwang hat sich der TSV Neu-Ulm am ersten Rückrundenspieltag der Fußball-Bezirksliga gegen den TSV Kettershausen regelrecht abreagiert. Die über weite Phasen des Spiels überforderten Unterallgäuer kassierten auf dem für sie ungewohnten Kunstrasen in Neu-Ulm eine 1:8-Packung und waren damit gut bedient. Der Neu-Ulmer Trainer Peter Passer sagte hinterher zum Auftritt seiner Mannschaft: „Wir versuchen immer, Fußball zu spielen und nicht zu kicken. Nur die 46. Minute hat mir nicht gefallen.“
Die Neu-Ulmer hatten schon nach wenigen Minuten die erste Möglichkeit. Benjamin Klingen wurde dabei im letzten Moment noch geblockt (6.). Kurz darauf nahm das Unheil aus Sicht der Kettershauser seinen Lauf. Eine scharfe Hereingabe von Emre Ertürk beförderte Maximilian Sonntag zum 1:0 in die eigenen Maschen. Eine wilde Abwehraktion der Gäste hätte beinahe zum nächsten Tor geführt, Nico Kurz traf aber nur den Außenpfosten (20.). Das 2:0 gelang Benjamin Klingen nach einem wunderbaren Zuspiel in die Schnittstelle (26.). Er brachte kurz darauf das Kunststück fertig, den Ball bei einem weiteren Hochkaräter nicht im Gästegehäuse zu versenken. Kurz vor dem Seitenwechsel konnte Oliver Schlotter dann doch auf 3:0 stellen (44.).
Nach der Pause keimt bei Kettershausen kurz Hoffnung auf
Gleich nach der Pause folgte die von Peter Passer angesprochene Szene. Sein Team war mit den Gedanken wohl noch in der Kabine und prompt kam Kettershausen durch Alexander Mayer nach einer feinen Einzelleistung zum 3:1-Anschluss. Zehn Minuten später stellte Stefan Vrhovac per Kopf den alten Abstand wieder her. Ein Aussetzer von Kettershausens Torhüter Stefan Glaser ebnete den Weg zum 5:1. Glaser leistete sich im eigenen Strafraum einen Fehlpass in die Mitte, Patrick Hanisch konnte den Ball ohne Mühe ins verwaiste Tor schieben (63.). Fünf Minuten danach machte Hanisch mit einem satten Schuss unter den Querbalken das halbe Dutzend voll.
Kettershausen wirkte nicht nur in den Schlussminuten hilflos und wie ein sicherer Absteiger. Leonard Dinaj (75.), sowie Mateo Maric (79.) schossen die weiteren Tore zum insgesamt sogar noch zu niedrig ausgefallenen 8:1-Kantersieg für den Tabellenführer. Dennis Bogdan traf zwischenzeitlich auch noch den Pfosten des Gästetores (77.).
So liefen die anderen Spiele in der Fußball-Bezirksliga
TSV Bermaringen – SV Asselfingen 1:2 (0:2). Nach sechs Minuten stand es bereits 0:2. Erst verwandelte Max Bollinger einen Foulelfmeter (5.), dann erhöhte Marcel Wiesner (6.). Danach häuften sich die Chancen für Bermaringen, eine davon nutzte Nikolaj Klassin (35.) zum Anschluss. Mehr gelang trotz aller Bemühungen nicht mehr.
FV Asch-Sonderbuch – Türkspor Neu-Ulm II 2:2 (2:1). Die Führung für die Gastgeber durch Florian Schmeißer (18.) egalisierte Mergim Kajtazi nur fünf Minuten später (23.). Aber noch vor der Pause ging Asch erneut in Front, Tobias Wallisch traf zum 2:1 (43.). Nach dem erneuten Ausgleich durch Ilir Tupella (60.) verstrich die restliche Spielzeit ohne weitere Aufreger.
SC Türkgücü Ulm – SGM Aufheim-Holzschwang 2:0 (1:0). Türkgücü Ulm brachte den Gästen die zweite Saisonniederlage bei und feierte selbst den vierten Sieg in Folge. Ismael Demiray ebnete den Weg zum Erfolg mit der Führung in der 33. Minute. Danach war die Partie ausgeglichen, erst in der Schlussphase sorgte Mirhad Mehanovic (83.) für die Entscheidung.
TSV Langenau – SV Offenhausen 3:2 (2:2). Offenhausen verlangte den Gastgebern alles ab. Wild wurde es Ende der ersten Hälfte, als binnen zwölf Minuten vier Tore fielen. Felix Grupp (34.) und Edemir Dzanic (45.+2) trafen für Offenhausen, Christian Sauter (39.) und Daniel Dewein (40.) für Langenau. Den Siegtreffer markierte Dominik Trautmann nach einer guten Stunde (62.).
TSV Blaustein – SV Jungingen 1:3 (0:1). Der SV Jungingen war vor dem Tor einfach effektiver. Henrik Hülsmann schob in der 25. Minute zum 0:1 ein, nach dem Wechsel erhöhten Marco Wind (78.) und Laurin Schmidt (84.) auf 0:3. Blaustein vergab reihenweise gute Möglichkeiten und kam durch Christopher Schneider erst in der 86. Minute zum 1:3-Anschlusstreffer.
TSG Söflingen – SC Staig 3:7 (1:3). Staig war über 90 Minuten spielbestimmend und kam durch Treffer von Dominik Krizmanic (4.), Finn Annabring (9., 37., 61.), Silvan Laib (55., 82.) und ein Eigentor von Söflingens Marco Welte (55.) zu einem deutlichen Sieg. Einzig über die drei Gegentore ärgerten sich die Gäste. Sven Schindler (22.), Mario Orlogi (59.) und Sebastian Gawehn (90.) machten das Ergebnis für die TSG aber nur ansatzweise erträglicher. Zu allem Überfluss sah Gennaro Sarmiento nach einer Notbremse (46.) auch noch die Rote Karte. (mit scö)