Der TSV Neu-Ulm ist in der Fußball-Bezirksliga mit einem blauen Auge davongekommen: Der auch eine Etage tiefer vom Abstieg bedrohte Landesliga-Absteiger kam gegen das Kellerkind aus Neenstetten zu einem glücklichen 2:2 und konnte so zumindest noch größeren Schaden abwenden. Dennoch hat sich in der Tabelle der Abstand zu den direkten Abstiegsplätzen um einen Zähler verringert.
„Die Mannschaft hat im vergangenen Jahr in der Landesliga gegen den Abstieg gekämpft und sie muss es jetzt in der Bezirksliga wieder. Das kann sie irgendwie nicht“, sagte der neue TSV-Trainer Raffael Da Silva nach dem Spiel. Auf dem Kunstrasenplatz am Muthenhölzle, der dem Gastgeber eigentlich zum Vorteil gereichen sollte, wirkte seine Mannschaft extrem verunsichert, phasenweise plan- und ideenlos. Neenstetten war so 70 Minuten lang stets den berühmten Schritt schneller und führte bis zu diesem Zeitpunkt auch verdient mit 2:0. Gerwin Ulmer hatte zweimal getroffen (31., 39.).
Trainer Raffael Da Silva findet deutliche Worte
Besonders kurios war sein zweiter Treffer: Nach einem Eckball fand der Ball aus kürzester Distanz irgendwie den Weg ins Tor. Schiri Jonah Hanak aus Nürtingen hatte vor der Partie noch Löcher in den Netzen der beiden Tore bemängelt. Die Gastgeber tauschten daraufhin jedoch nur ein Tor aus, nämlich das auf der Gegenseite. Neu-Ulm nahm dieses eigene Versäumnis beim zweiten Gästetreffer dann zum Anlass, minutenlange Diskussionen zu führen. Letztlich entschied der Unparteiische aber, dass der Ball auf regulärem Weg und nicht durch ein Loch den Weg ins Gehäuse gefunden hatte. Da Silva deutete zudem auch strukturelle Missstände in der Fußball-Abteilung des TSV Neu- an: „Ich bin hier auch neben dem Platz nur am Baustellen beackern.“
Ein Elfmeter bringt den Ausgleich
Seine Mannschaft kam in der 70. Minute mit ihrem ersten und einzigen sehenswerten Angriff des Spiels durch Patrick Hanisch zum sehr überraschenden Anschluss. Neenstetten leistete sich nur acht Minuten später ein überflüssiges Foul an Baris Durmus. Routinier Lukas Kögel verwandelte den fälligen Elfer sicher zum schmeichelhaften Ausgleich. Bei den Gästen kassierte zudem noch Basri Ponik nach einer Tätlichkeit die Rote Karte. „Das wird für uns bis zum letzten Spieltag eine ganz enge Kiste“, prognostizierte Da Silva nach dem Schlusspfiff.
So liefen die anderen Partien in der Bezirksliga Donau/Iller
TSV Blaubeuren – Türkspor Neu-Ulm II 2:2 (1:0). Blaubeuren kämpfte um seine letzte Chance und kam durch einen Handelfer von Max Deissler (8.) schnell zur Führung. Türkspor hatte danach zwar mehr Ballbesitz, bei den gefährlichen Kontern des Gastgebers aber wiederholt Glück. Deissler zweiter Treffer kurz nach dem Wechsel (55.) geriet dann aber zum Weckruf für die Gäste. Hakan Güngör (62.) verkürzte schnell. Selbst die Rote Karte für Burak Kesici (79.) warf die Gäste nicht mehr um. Nach einem zwischenzeitlichen Lattentreffer (81.) gelang Jannik Wiener in der Schlussminute noch der Ausgleich.
TSV Bermaringen – SV Offenhausen 1:3 (0:2). Bermaringen unterlag den in jeder Hinsicht konsequenten Gästen völlig zurecht. Xavier Goncalves (25.) und Janosch Müller (45.) trafen vor dem Wechsel. Spätestens mit dem 0:3 durch Swen Schmeer (46.) war die Partie gelaufen. Die Älbler kamen durch Patrick Simmank (75.) nur noch zum Anschluss.
TSV Obenhausen – TSV Langenau 1:7 (0:2). Obenhausen war 25 Minuten lang absolut ebenbürtig, fiel dann aber mit dem ersten Gegentreffer auseinander. Dominik Trautmann (30., 70.), Sascha Endres (33.), Tim Leibing (49.), Christian Bohnacker (54., 87.) und Christian Sauter (66.) trafen für Langenau. Patrick Mayer gelang in der 81. Minute wenigstens noch etwas Kosmetik.
TSV Blaustein – SC Türkgücü Ulm 0:0. Die Partie hatte zwei unterschiedliche Hälften. Vor der Pause dominierte der TSV, nach dem Wechsel Türkgücü.
SV Jungingen – FV Asch/Sonderbuch 0:0. In der insgesamt ausgeglichenen Partie hatte Jungingen die etwas besseren Chancen, ließ diese aber ungenutzt liegen.
Srbija Ulm – FC Burlafingen 5:2 (4:0). Die Partie endete viel zu knapp und zeigte einen Klassenunterschied. Nenad Duric (2., 12.), Denis Divkovic (7.) und Nikola Milicevic (29.) machten es mit dem Schlusslicht noch gnädig. Srbija fuhr nach dem Wechsel nur noch im Standgas und kassierte so durch Kevin Kreuz (49.) und Marcin Czerwinski (61.) die Anschlusstreffer. Milicevic korrigierte in der 81. Minute noch einmal zum Endstand.