Startseite
Icon Pfeil nach unten
Neu-Ulm
Icon Pfeil nach unten
Lokalsport
Icon Pfeil nach unten

Frauenfußball: Sieben Jahre bis zum fertigen Frauenteam der SG SV Aufheim

Frauenfußball

Sieben Jahre bis zum fertigen Frauenteam der SG SV Aufheim

    • |
    In Aufheim gibt es durch eine Spielgemeinschaft mit Holzschwang und Pfaffenhofen in dieser Saison wieder eine Frauenmannschaft.
    In Aufheim gibt es durch eine Spielgemeinschaft mit Holzschwang und Pfaffenhofen in dieser Saison wieder eine Frauenmannschaft. Foto: Peter Kneffel, dpa (Symbolfoto)

    Wenn das erste Pflichtspiel einer Fußballsaison mit 0:10 verloren geht, würden bei jedem normalen Bezirksligisten die Alarmglocken schrillen. Bei den Frauen der SG SV Aufheim blieb man dagegen ganz ruhig. Erstens war das Auftaktspiel eine Partie der ersten Bezirksligarunde (gegen den Regionalligisten SSG Ulm) und zweitens ist die SG SV Aufheim kein normaler Bezirksligist. Das Team von Trainer Horst Basler und Co-Trainer Nicky Schönbrod spielt in seiner aktuellen Konstellation zum ersten Mal bei den Frauen im Ligabetrieb mit. Denn viele Jahre lang hat es überhaupt kein Frauenteam in Aufheim gegeben. Dass es in dieser Spielzeit anders ist, liegt an Gaby Harant und Franz Zwetnitsch, die den Frauenfußball in Aufheim zusammen über Jahre gestärkt, aufgebaut und als Resultat nun eine konkurrenzfähige Mannschaft haben.

    Entstanden ist diese durch eine Spielergemeinschaft aus Aufheim, Holzschwang und Pfaffenhofen. Vor sieben Jahren haben Zwetnitsch und Harant damit begonnen, eine weibliche D-Jugend auf die Beine zu stellen. Kein leichtes Unterfangen, erklärt Zwetnischt, denn: „Von alleine geht ja nichts.“ Darauf zu warten, dass die Mädchen zum Verein kamen, funktionierte nicht. Also kam Zwetnitsch zu den Mädchen in die Schule und erzählte ihnen vom Konzept, das er sich für die Frauenmannschaft überlegt hatte. Die Idee, eines Tages ein A-Team für den Ligabetrieb stellen zu können, hatte er damals schon im Sinn. Deshalb stellte er den Mädchen in Aussicht, sich durch die Jugendmannschaften bis in die Aktivenliga hoch zu spielen. Es sollten möglichst keine Spielerinnen von außerhalb geholt werden, die Jugendarbeit sollte das Fundament des Teams bilden.

    Erstes Aufheimer Frauenteam in der Bezirksliga Donau/Iller seit Jahren

    Der Lockruf hat gewirkt. Heute gibt es neben dem A-Team eine Aufheimer E-Jugend, zwei D-Jugendteams, sowie eine C- und eine B-Jugend. Über 100 Spielerinnen haben sich mittlerweile im Verein versammelt. Und nur zwei der 20 Aktiven kamen vor der Saison von anderen Mannschaften.

    Doch der Erfolg der Aufheimer überrascht. Im Frühsommer war bekannt geworden, dass der TSV Buch zum ersten Mal nach elf Jahren keine Frauenmannschaft in die aktuelle Saison der Bezirksliga schicken kann (wir berichteten). Als Grund nannte Abteilungsleiter Hermann Niegisch unserer Zeitung, dass das Interesse am Frauenfußball abnehme. Die Suche nach Nachwuchs gestalte sich schwierig und interessierte Mädchen schielten lieber zu den erfolgreichen Frauen-Mannschaften wie dem FV Bellenberg oder den TSF Ludwigsfeld. „Es ist schwierig, neue Spielerinnen zu finden“, sagt auch Franz Zwetnitsch. Er möchte in dieser Saison noch einmal verschiedene Schulen im Landkreis besuchen und für seinen Verein werben. Denn vom Weg der SG SV Aufheim ist er überzeugt. Ihre älteste Spielerin ist gerade mal 23 Jahre alt. Zwar hat auch Bellenberg viele Jugendmannschaften, doch Spielerinnen für das Oberliga-Team kommen häufig aus anderen Regionen. Das versteht Zwetnitsch: „Wenn man höherklassig spielen möchte, muss man Spielerinnen von außerhalb holen.“

    Von dem Anspruch ist seine Mannschaft weit entfernt. Alle drei bisherigen Partien in der Bezirksliga gingen verloren, alle drei denkbar knapp mit 0:1. Trotzdem ein guter Einstand für ein neues Team, findet Zwetnitsch. „Es funktioniert schon alles ganz gut. Unser Ziel ist es ohnehin nicht, ganz oben zu spielen.“ Lieber solle das Team langsam aufgebaut werden. Die Alarmglocken schrillen noch lange nicht.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden