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Fechten: David Böhme beschert den Neu-Ulmer Fechtern einen besonderen Triumph

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David Böhme beschert den Neu-Ulmer Fechtern einen besonderen Triumph

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    Die Freude ist groß über den Sieg von David Böhme (Mitte) bei der Deutschen Meisterschaft. Mit ihm jubeln Chef-Trainerin Cora Joha (links) und der bayerische Landestrainer Sebastian Murch.
    Die Freude ist groß über den Sieg von David Böhme (Mitte) bei der Deutschen Meisterschaft. Mit ihm jubeln Chef-Trainerin Cora Joha (links) und der bayerische Landestrainer Sebastian Murch. Foto: Thomas Kießling

    Noch ein deutscher Meister in der Doppelstadt, kleiner und etwas jünger als die Basketballer zwar, aber genauso überraschend: David Böhme vom TSV Neu-Ulm gewann in Winsen an der Luhe sensationell den Titel der Florett-Fechter in der Altersklasse U13. Und damit nicht genug: Einen Tag später holte er sich im Teamwettbewerb auch noch die Silbermedaille. 

    Nach der ersten Reaktion noch „total platt und überwältigt“, konnte der 12-Jährige aus Pfuhl seine Emotionen kaum in Worte fassen. Der Titel kam für ihn, die Eltern, seine Chef-Trainerin Cora Joha und Landestrainer Sebastian Murch vom Bayerischen Fechterverband völlig überraschend. „Das ist schon eine Riesengeschichte, die er da gestemmt hat“, lobte ihn Joha. Zwar war Böhme in den vergangenen vier Quali-Turnieren vor der DM immer erfolgreich. Dort waren aber nur Teilnehmer aus Süddeutschland am Start. Die anderen Verbände haben ihre eigenen Qualifikationen. So war der Trip nach Winsen vor den Toren Hamburgs spannend. In der Vorrunde gewann Böhme alle sechs Gefechte. In die Zwischenrunde ging er als Sechster und blieb fünf Mal Sieger. Nun war er für die K. o.-Runde auf Position zwei gesetzt. Im 64er-Feld hatte er zunächst Freilos, dann schaltete er Villar Jonas vom Freiburger TS (10:4), Felix Netzband vom FG Schwerin (10:5), Emil Hilcken von der TG Würzburg (10:6) und Benni Beitz vom Dresdner FC (10:8) aus. Damit zog der junge Pfuhler ins Finale ein und stand dort Meo Schmitz von Quernheimer FC (Niedersachsen) gegenüber. Seinem Konkurrenten ließ er keine Chance und gewann überlegen mit 10:1. Der Jubel im Lager des TSV Neu-Ulm über den ersten deutschen Meistertitel seit zehn Jahren waren laut. 

    Einen Tag später gibt es noch eine Medaille

    Einen Tag später musste Böhme noch einmal ran. Mit Emil Hilcken (Würzburg), Ernesto Höhne (Fürth) und Hendrik Maier (München) bildete er das Team Bayern I. Erst im Finale gegen Sachsen mussten sich Böhme und Co nach hartem Kampf mit 39:45 geschlagen geben. Der Lohn war die Silbermedaille. 

    Zusammen mit Team-Bronze von Anna-Sophia Popov bei der deutschen Meisterschaft der U15 im März in Schwerin hat der Verein nun einen kompletten Medaillensatz zusammen – das gab es noch nie in der fast 120-jährigen Geschichte der Fechtabteilung im TSV 1880 Neu-Ulm. „Wie man im Sportler-Deutsch sagt, haben wir offenbar in den letzten Jahren nicht allzu viel verkehrt gemacht, und das war mit Corona alles andere als einfach“, meint Abteilungsleiter Thomas Kießling. Die hohe Kontinuität mit ausgezeichneten Trainerinnen und Trainern sowie guten Hallenzeiten durch die Stadt Neu-Ulm würde nun Früchte tragen. Derzeit seien 15 neue Anfänger in der Halle, da gebe ein deutscher Meistertitel nochmals Aufwind, sagt Kießling weiter. 

    Die Neu-Ulmer Fechter haben einen neuen Hauptsponsor

    In der langen Neu-Ulmer Fechtgeschichte gab es bislang drei solcher Triumphe: Viktor Dörner 1941 im so genannten leichten Säbel und 1986 Markus Steck im Friesenkampf. Das war der Vorläufer des Modernen Fünfkampfs. Dann genau vor zehn Jahren gewann Sina Freier in der damaligen Degen-B-Jugend Ältere (15 Jahre) den DM-Titel. 

    Auf die zahlreichen Erfolge der Neu-Ulmer Fechterinnen und Fechter werden auch immer mehr potenzielle Unterstützer aufmerksam. Die Abteilung freut sich seit Kurzem über einen neuen Hauptsponsor: Die Accellonet GmbH ist gleichzeitig auch Namensgeber für das traditionsreiche Neu-Ulmer Fechtturnier, das heuer zum 25. Mal ausgetragen wird. Das Ingenieurbüro aus Neu-Ulm plant und berät bundesweit Leitstellen und Einsatzzentralen von Polizei, Feuerwehren und Rettungsdiensten. „Wir engagieren uns bei der Neu-Ulmer Fechtabteilung, weil wir von der Schnelligkeit, Präzision und Eleganz des Fechtens begeistert sind. Wir stehen wie für dieselben Werte wie Respekt und Fairness“, sagte Geschäftsführer Felix Wiederspahn bei der Vertragsunterschrift

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