Für den VfE Ulm/Neu-Ulm beginnt an diesem Wochenende die neue Saison in der Eishockey-Landesliga. Am Freitag (20 Uhr) empfangen die Devils den EHC Bad Aibling und am Sonntag (18 Uhr) gastieren sie beim SC Forst. Zwei Mannschaften schaffen in dieser Spielzeit den Aufstieg in die Bayernliga. Mit einem Etat von knapp 300000 Euro und 160 verkauften Dauerkarten melden die Devils schon jetzt zwei Rekorde. Wir haben mit Trainer Robert Linke über seine Arbeit, die Mannschaft und die Ziele gesprochen.
Wie zufrieden sind Sie mit der Vorbereitung?
Robert Linke: Wir hatten die üblichen Probleme mit den Eiszeiten. Wir haben uns nur dadurch am Leben gehalten, dass wir nach Landsberg, ins Trainingslager nach Pfronten oder nach Stuttgart ausgewichen sind. Das waren keine optimale Voraussetzung, aber dafür lief es ganz gut. Wobei 13 Trainingseinheiten bis zum ersten Pflichtspiel dennoch zu wenig sind. Zu meiner Zeit in Bad Wörishofen waren es 20 bis 30. So was wirft einen dann in der Vorbereitung im Vergleich zu anderen Teams zurück. Die Ergebnisse in den Testspielen spiegeln nicht unbedingt die Qualität in unserem Kader wieder. Aber wir haben auch gegen Gegner gespielt, die keine Laufkundschaft sind.
Vergangene Saison haben die Devils den Aufstieg knapp verpasst. Muss es jetzt klappen?
Linke: Ein paar Spieler haben sich mit ihren Aussagen zum Thema Aufstieg meiner Meinung nach zu weit aus dem Fenster gelehnt. Ich träume auch vom Aufstieg. Wenn es klappt, dann wäre es schön. Für uns ist es aber zunächst wichtig, die Mannschaft weiterzuentwickeln. Unter die Top-Vier müssen wir aber mit diesem Kader auf jeden Fall kommen und dann wird man weiter sehen.
Warum hat es vergangene Saison nicht geklappt?
Linke: Wir waren insgesamt auf einem guten Niveau. Das hat auch gegen die Topmannschaften aus der Bayernliga ganz gut ausgesehen, aber es hat ein bisschen die Kaltschnäuzigkeit gefehlt. Wir haben auch in gewissen Situationen unglücklich agiert.
Wo gilt es jetzt anzusetzen?
Linke: Die Mannschaft ist zu 95 Prozent zusammen geblieben und ist jetzt ein Jahr reifer und erfahrener. Da kann man auch ein bisschen mehr erwarten. Wir wollen ein paar Varianten mehr einbauen, um unberechenbarer zu werden und mehr Alternativen im Offensivspiel zu haben. Im Spielaufbau von hinten raus über die Verteidiger muss mehr kommen. Auch in der defensiven Zone müssen wir noch kompakter am Mann stehen und individuell weniger Fehler machen. Da geht es um die Vermeidung von Konzentrationsfehlern, denn jeder Spieler weiß ja, was er zu tun hat.
Inwiefern hat sich das Team verändert und was kann man davon erwarten?
Linke: Qualitativ haben wir uns mit den Neuzugängen Martin Niemsz im Tor sowie den Stürmern Joschua Eckmann und Dustin Vycichlo punktuell verstärkt. Zudem haben wir mit dem 19-jährigen Valentin Köcheler noch einen interessanten Spieler, der uns eventuell verstärken wird, der bis jetzt aber noch nicht mittrainiert hat. Im Vergleich zu einigen anderen Mannschaften in der Liga haben wir uns personell noch zurückgehalten. Die haben einen ordentlichen Zahn zugelegt und ich weiß nicht, was jetzt noch kommt, nachdem die Ausländerregelung gekippt wurde. Dadurch wird die Liga sicher nicht einfacher.
Ist der Sprung in die Bayernliga für die Devils machbar?
Linke: Es ist schwierig, eine Prognose abzugeben. Wenn es die Regelung mit den zwei Ausländern weiterhin gegeben hätte, dann hätten wir uns eine faire Chance ausrechnen können, uns da oben rein zu schieben, weil dann halt nicht jeder Verein irgendwelche Tschechen oder Slowaken holen könnte.
Wird der VfE Ulm/Neu-Ulm noch weitere Ausländer verpflichten?
Linke: Wenn der Verein mir mehr Ausländer zur Verfügung stellt, dann sage ich nicht nein. Wenn sie uns zum sportlichen Erfolg verhelfen, dann wird die Mannschaft auch nichts dagegen haben. Das ist aber eine Grundsatzentscheidung des Vereins und keine von einzelnen Personen. Wir sind sicherlich nicht der Verein, der finanziell das Maximum bieten kann. Wenn ein Spieler nur wegen des Geldes Eishockey spielt, dann bitte woanders.
Wie beurteilen Sie die beiden Auftakt-Gegner?
Linke: Bad Aibling spielt kompakt und robust. Da müssen wir übers Tempo und unsere Leidenschaft kommen. Zu Hause sollten wir uns gegen diese Mannschaft durchsetzen. Forst sieht jeder im unteren Tabellendrittel. In dem Spiel sind wir klarer Favorit. Sechs Punkte wären gut, um nicht früh unter Druck zu geraten.
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