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Eishockey: Der neue Devils-Trainer Martin Jainz nimmt kein Blatt vor den Mund

Eishockey

Der neue Devils-Trainer Martin Jainz nimmt kein Blatt vor den Mund

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    Er ist nach eigener Charakterisierung keiner, der es leicht will. In seiner letzten Saison versucht Martin Jainz deswegen, die Devils zum Klassenerhalt zu führen - jetzt sogar als Trainer.
    Er ist nach eigener Charakterisierung keiner, der es leicht will. In seiner letzten Saison versucht Martin Jainz deswegen, die Devils zum Klassenerhalt zu führen - jetzt sogar als Trainer. Foto: Horst Hörger

    Vom Verteidiger zum Stürmer und nach der Entlassung von Robert Linke Trainer des Bayernligisten VfE Ulm/Neu-Ulm – der 39-jährige Eishockey-Haudegen Martin Jainz ist sich bei den Devils für nichts zu schade und möchte unbedingt in seiner letzten Saison mit dem Verein die Klasse halten. Im Interview mit unserer Redaktion spricht er Klartext.

    Wie haben Sie die Entlassung von Robert Linke wahrgenommen, Herr Jainz?

    Martin Jainz: Der Vorstand hat mich als Kapitän am Samstagabend informiert der Trainer entlassen wird. Ich wurde gefragt, ob ich mir das vorstellen kann, das Amt bis zum Ende der Saison zu übernehmen. Ich habe dann kurz mit meiner Frau darüber gesprochen, weil das nicht so einfach ist. Ich wollte dem Bobby (Robert Linke, d. Red.) auch nicht in den Rücken fallen, das war für mich ganz wichtig. Dann habe ich gesagt: Bevor es keiner macht, mache ich es.

    Haben Sie eigentlich eine Trainerlizenz?

    Jainz: Nein ich habe keine, darum haben wir ja auch noch den Alexander Jäger. Der muss eben unterschreiben, wenn das nötig ist.

    War es klar, dass Sie jetzt nur noch als Trainer arbeiten?

    Jainz: Ich habe ganz klar gesagt: Entweder spiele ich, oder ich mache den Trainer. Als Spielertrainer hat man keinen Überblick und kann kaum Einfluss von außen auf ein Spiel nehmen.

    Was der Heimsieg mit Dankbarkeit zu tun hat

    Am Sonntag haben die Devils im dritten Spiel der Abstiegsrunde zum ersten Mall gewonnen. Wie haben Sie die Partie gegen Königsbrunn erlebt?

    Jainz: Das Wichtigste ist in einer Situation wie der unsrigen, einen kühlen Kopf zu bewahren und Körpersprache zu zeigen. Die Jungs haben sich dafür belohnt wie sie gearbeitet haben. Ich finde, sie haben auch ein bisschen was dem Bobby zurückgegeben, weil er großen Anteil daran hat, was wir sind und was wir machen. Wir haben zwar zuletzt nicht mehr gewonnen, aber man muss ihm dankbar sein für das, was er hier geleistet hat.

    Was werden und wollen Sie als Trainer anders machen?

    Jainz: Man macht schon ein paar Sachen anders, weil man einfach eine andere Idee vom Eishockey hat, aber das ist auch ganz normal. Viel ändern kann man wiederum nicht, die Spieler sind ja dieselben. Man muss ihnen Selbstvertrauen geben und das Gefühl, dass sie wichtig sind und dass sie das, was sie machen auch gut machen.

    Wie geht der Trainer Martin Jainz mit den Spielern um?

    Jainz: Wer mich kennt, der weiß, dass ich kein Blatt vor den Mund nehme. Die Spieler kriegen ein ehrliches Feedback von mir und dabei sind die Namen unwichtig. Wenn sie ihren Job machen, dann spielen sie und wenn sie ihren Job nicht machen, dann spielen sie nicht.

    Das Überzahlspiel ist das größte Problem der Devils

    Die größte Baustelle ist und bleibt das Überzahlspiel, oder?

    Jainz: Das ist ja schon die ganze Saison über ein Problem. Wir haben am Sonntag schon ein bisschen etwas umgestellt. Man darf sich von Fehlern nicht runter ziehen lassen, man muss an ihnen wachsen.

    Wie war so eine Reaktion nach der 0:9-Packung gegen Erding überhaupt möglich?

    Jainz: Es ist tatsächlich auch mental richtig schwer, nach so einem Spiel zurückzukommen. Aber ich habe die Jungs da ein bisschen an der Ehre gepackt und ich glaube, das hat was gebracht. Aber es ist nur ein Sieg, der bringt nur drei Punkte und wir haben noch einige Spiele vor uns. Wir haben uns etwas vorgenommen und das wollen wir auch erreichen.

    Wie viele Siege braucht man, um die Klasse zu halten?

    Jainz: Wir brauchen jetzt noch neun Siege. Was andere brauchen, das ist mir egal.

    So haben die neuen Trainer die Arbeit an der Bande aufgeteilt

    Wie läuft die Kommunikation auf der Bank zwischen den Trainern?

    Jainz: Wir reden viel miteinander. Der Alex hat viel Erfahrung im Eishockey, der hat jeden Tag mit Eishockey zu tun. Er schaut ein bisschen nach den Verteidigern, ich kümmere mich um die Stürmer und habe das große Ganze im Auge. Aber alles was wir entscheiden, stimmen wir miteinander ab und ich bin froh, dass er da ist und mir hilft.

    Wer hat Sie im Spiel gegen Königsbrunn am meisten überrascht?

    Jainz: Die ganze Mannschaft hat mich überrascht. Wir gewinnen und verlieren zusammen. Es gibt aber natürlich Spieler, die machen den Unterschied. Wenn die auch in Zukunft so arbeiten, dann bekommen wir keine Probleme.

    Wie geht es jetzt weiter?

    Jainz: Ich werde in dieser Woche mit jedem einzelnen Spieler sprechen, ich werde ihm seine Rolle im Team erklären und ihm sagen, was ich von ihm verlange.

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