Alkoholverbot, Masken- und Ausweispflicht, feste Einlasszeiten lange vor dem Anpfiff – in den sozialen Netzwerken geht es seit Tagen heiß her. Die Corona-Regeln für das DFB-Pokalspiel des SSV Ulm 1846 Fußball gegen den Zweitligisten 1. FC Nürnberg am kommenden Samstag (ab 18.30 Uhr) sind streng. Manchen Fans wohl zu streng.
Der Kartenvorverkauf lief bislang eher schleppend. Selbst der fränkische Traditionsverein, der eine riesige Fanbasis in ganz Deutschland hat, rief nicht das gesamte Ticketkontingent ab, das ihm zustehen würde. „Vielleicht schreckt das Drumherum tatsächlich manchen ab. Andere sind unsicher, ob sie jetzt schon wieder Großveranstaltungen mit ein paar Tausend Menschen besuchen wollen. Ich hoffe nach wie vor, dass wir die knapp 9000 Tickets auch alle loskriegen“, sagt Sebastian Basler.
Was der Sicherheitsbeauftragte zu tun hat
Der 34-Jährige ist Sicherheitsbeauftragter beim SSV Ulm 1846 Fußball. Sein Aufgabenfeld ist riesig. Kurz zusammengefasst: „Ich bin dafür verantwortlich, dass der Spielbetrieb störungsfrei funktioniert, alle sicher ins Stadion kommen und danach auch wieder gesund nach Hause.“ In der vergangenen Saison hielt sich seine Arbeit in Grenzen, zu den Heimspielen durften coronabedingt nur sehr wenige Menschen. 500 waren zum Abschluss der Regionalliga-Saison gegen den FC Homburg erlaubt. Gegen Nürnberg sind es nun fast 10 000. Basler sagt: „Ich find’s geil und bin auch schon tierisch aufgeregt. Endlich wieder Zuschauer. Aber es ist ein großer logistischer Aufwand für alle, die an diesem Spiel in irgendeiner Form beteiligt sind.“
Mehr Personal am Stadioneinlass
Vor allem am Stadioneinlass ist aufgrund des Hygienekonzepts mehr Personal bei den Kontrollen nötig. „Unter diesen Bedingungen ist es erschwerte Arbeit. Wir wollen es den Zuschauern trotzdem so angenehm wie möglich machen“, erklärt der 34-Jährige. Der Verein muss sich an die Vorgaben des Landes Baden-Württemberg halten. Die sehen unter anderem eine 50-prozentige Auslastung des Stadions und Alkoholverbot ab 5000 Zuschauern vor. Basler meint: „Früher hatten wir im Pokal volle Hütte. Da waren auch viele Spontanbesucher dabei. Dieses Mal kommen nur diejenigen, die auch unbedingt hinwollen. Die nehmen all die Strapazen gerne auf sich.“ Im Vorfeld gab es immer wieder Treffen mit der Polizei, dem Ordnungsamt der Stadt Ulm und weiteren Einsatzkräften. Auch für sie ist es nach langer Zeit die erste Großveranstaltung im Stadtgebiet. „Da will natürlich keiner etwas falsch machen“, sagt Basler – und lobt die gute Zusammenarbeit in diesem Kreis. Trotzdem gibt es offene Fragen unter den Fans.
Die wichtigsten Antworten rund um den Stadionbesuch
Brauche ich einen negativen Test für den Stadionbesuch?
Ja, sofern man nicht vollständig geimpft oder genesen ist. Denn beim Zutritt zum Donaustadion gilt die 3G-Regel. Der Schnell- oder PCR-Test darf nicht älter als 24 Stunden sein. Es gilt dabei der Abpfiff des Spiels, also frühestens 20.15 Uhr. Selbsttests reichen nicht aus.
Warum ist auf meinem Ticket eine Einlasszeit aufgedruckt?
Der SSV Ulm 1846 Fußball will auf diese Weise den Besucherstrom steuern. Auf jedem Ticket ist ein verbindliches Einlass-Zeitfenster angegeben, halbstündlich ab 15.30 Uhr. Die Karten sind personalisiert und nur gültig zusammen mit einem Ausweisdokument. Die Personalisierung kann aber am Eingang angepasst werden. Beim Betreten des Stadions müssen sich Zuschauer außerdem über die Luca-App registrieren – für eine mögliche Kontaktverfolgung. „Sicherheitsmitarbeiter am Eingang sind gerne bei der Registrierung behilflich“, sagt Basler.
Welche Regeln gelten auf den Rängen?
Generell gibt es dafür die übliche Stadionordnung. Außerdem herrscht am Samstag in allen Blöcken Alkohol- und Rauchverbot. Während des Aufenthalts im Stadion muss eine medizinische Mund-Nasen-Maske getragen werden – auch am Steh- und Sitzplatz.
Gibt es rund um das Donaustadion genügend Parkmöglichkeiten?
Jein. Der Verein geht davon aus, dass die Parksituation rund um das Donaustadion angespannt sein wird. Daher wird empfohlen, die öffentlichen Verkehrsmittel und Pendler-Parkplätze zu nutzen. Im gesamten Ding-Gebiet gilt das Stadionticket als Fahrkarte, außerdem ist im Stadtgebiet Ulm am Samstag der öffentliche Nahverkehr kostenlos.