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Der Meisterheld von Ratiopharm Ulm wird gestoppt

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Der Meisterheld von Ratiopharm Ulm wird gestoppt

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    Das ist nicht etwa eine Szene aus einem Training der brasilianischen Nationalmannschaft. Vielmehr spielt hier Marcio Santos (rechts) mit Ratiopharm Ulm im Eurocup gegen Hapoel Tel Aviv mit Bruno Caboclo.
    Das ist nicht etwa eine Szene aus einem Training der brasilianischen Nationalmannschaft. Vielmehr spielt hier Marcio Santos (rechts) mit Ratiopharm Ulm im Eurocup gegen Hapoel Tel Aviv mit Bruno Caboclo. Foto: Hapoel Tel Aviv

    Fünf Siege und vier Niederlagen – die Bilanz von Ratiopharm zur Halbzeit der Vorrunde im Basketball-Eurocup liest sich auf den ersten Blick mittelmäßig. Doch der Eindruck relativiert sich, denn auf den zweiten Blick fällt auf, dass der Bundesligist bisher nur dreimal zuhause, aber schon sechsmal auswärts gespielt hat. So auch zumindest auf dem Papier gegen Hapoel Tel Aviv. Wobei am Donnerstagabend beide Mannschaften ein Auswärtsspiel hatten. Wegen des Kriegs in Israel wurde die Partie in Samokov in der Nähe der bulgarischen Hauptstadt Sofia ausgetragen. Aber obwohl der Gegner nicht wirklich Heimrecht hatte – der Ulmer 82:80-Sieg gegen das Starensemble aus Tel Aviv ist aller Ehren wert.

    Hapoel hatte erst am vergangenen Sonntag mit der Verpflichtung von Dimitris Itoudis ein weiteres Zeichen gesetzt. Der griechische Startrainer hat in seiner langen Karriere unter anderem mit ZSKA Moskau zweimal die Euroleague gewonnen. Auf dem Feld hat Tel Aviv Spieler wie Patrick Beverly, der 666 Spiele in der NBA gemacht hat. Oder eben Bruno Caboclo, einen der Ulmer Meisterhelden der Saison 2022/24. Gegen seinen ehemaligen Verein lieferte der Brasilianer allerdings mit fünf Punkten und sechs Rebounds eine eher unauffällige Vorstellung ab.

    Ratiopharm Ulm gewinnt gegen Hapoel Tel Aviv

    Die Ulmer bewiesen an diesem Abend starke Comeback-Qualitäten. Mehrfach lagen sie deutlich, bisweilen sogar zweistellig hinten und immer kämpften sie sich wieder heran. So auch in der Schlussphase. Mit einer 80:76-Führung für Hapoel ging es in die letzten zwei Minuten. Dann versenkte zunächst Alfonso Plummer wenige Sekunden nach seiner Einwechslung einen Dreier. Ben Saraf legte aus der Halbdistanz nach. Der Israeli traf gegen die Mannschaft aus seinem Heimatland zwar nur zwei von elf Würfen aus dem Feld, aber der wichtigste war drin. Als dann fünf Sekunden vor dem Ende Plummer mit starker Verteidigung Marcus Foster zu einem Schrittfehler gezwungen hatte, war der Sieg des Außenseiters perfekt. Es folgte noch ein erfolgreicher Freiwurf von Noe Essengue. Der immer noch erst 17 Jahre alte Franzose war mit 19 Punkten, fünf Rebounds und zwei Ballgewinnen sowieso so etwas wie der Spieler des Abends.

    Prognose: Einen Essengue wird auch ein wohlhabender Verein wie Hapoel Tel Aviv nie verpflichten können. Für den geht es noch viel höher hinaus.

    Erfreulich auch gerade im Hinblick auf die Bundesliga-Partie in Bonn am Sonntag (16.30 Uhr): Ulm trat nach der Länderspielpause mit der vollen Kapelle an. Also auch mit Kapitän Tommy Klepeisz, der ansonsten im Eurocup nicht eingesetzt wird. Es sind also alle sechs Nationalspieler gesund zurückgekommen.

    Nelson Weidemann (sechs und acht Punkte) spielte mit Deutschland gegen Schweden, Ben Saraf traf mit Israel zweimal auf die Ukraine und gewann zweimal, Noa Essengue erzielte gegen Zypern seine ersten beiden Zähler beim Sieg der französischen Auswahl, Tobias Jensen verlor mit Dänemark gegen Serbien. In der Qualifikation zum Americup gewann Marcio Santos derweil mit Brasilien gegen Uruguay (sieben Punkte) und Panama (13). Alfonso Plummer (vier Punkte) verlor mit Puerto Rico mit mehr als 40 Punkten Differenz gegen die USA. Bonn hatte dagegen bis auf den kanadischen Nationalspieler Thomas Kennedy die gesamte Mannschaft beisammen.

    Ratiopharm Ulm: Essengue (19 Punkte), Plummer (14), Jessup (14), Jallow (7), Saraf (5), Roby (5), Weidemann (5), Bretzel (5), Herkenhoff (3), Klepeisz (3), Jensen (2), Santos.

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