In den sozialen Medien wird unter den Fans lebhaft diskutiert: Was genau bedeutet der Einstieg von NBA-Star Isaiah Hartenstein als Investor beim Ulmer Basketballprogramm? In der Pressemitteilung von BBU 01 werden natürlich keine Zahlen genannt. Man weiß also nicht, wie viel Geld dem Mann mit seinem Dreijahresvertrag über 87 Millionen Dollar bei Oklahoma City Thunder das Engagement in Ulm wert ist. Die Rede ist davon, dass die „Hartenstein Group“ bis zu zehn Prozent der Anteile übernehmen wird. Die Formulierung lässt die Schlussfolgerung zu, dass es auch (noch) etwas weniger sein könnte. Zudem hat unsere Redaktion in Erfahrung gebracht, dass Hartenstein als Investor mitnichten der Nachfolger von Elias Chisari ist, sondern eher so etwas wie dessen Kollege. Der vor etwa anderthalb Jahren eigentlich geplante Ausstieg des Neu-Ulmer Geschäftsmanns wurde bisher nicht vollzogen, Chisari ist nach wie vor einer der Gesellschafter von BBU 01.
Es ist also weniger der Vorgang an sich, der spektakulär ist. Sondern der Vorgang in Verbindung mit dem Namen Isaiah Hartenstein. Natürlich wird der vermutlich nie für Ratiopharm Ulm in der deutschen Basketball-Bundesliga spielen. Wie groß die Werbeeffekte sind, das bleibt abzuwarten. Der Vergleich mit Braunschweig drängt sich förmlich auf. Dort hält Dennis Schröder – der in der breiten Öffentlichkeit noch viel bekannter ist als Hartenstein – nicht zehn Prozent, sondern seit mehr als vier Jahren alle Gesellschafter-Anteile. Von Sponsoren und hoch talentierten Spielern wird Braunschweig deswegen bisher trotzdem nicht überrannt. Andererseits: Die Ulmer können anders als Braunschweig nicht nur mit einem prominenten Spieler werben. Sie haben mit dem Orange-Campus ein weiteres Argument und vielleicht ist es ja die Kombination aus Name und Einrichtung, die wirkt.
Ratiopharm Ulm spielt in Bamberg
Antworten auf viele der noch offenen Fragen im Zusammenhang mit dem Hartenstein-Deal wird es wohl erst mittelfristig geben. Die nahe Zukunft sieht für Ratiopharm Ulm das Bundesligaspiel in Bamberg am Donnerstag (20 Uhr) vor und damit wieder einmal ein Wiedersehen mit Meistertrainer Anton Gavel. Mit dem hatten die Ulmer in dieser Saison erst einmal das aus ihrer Sicht höchst zweifelhafte Vergnügen. Die 100:103-Niederlage kassierten sie Mitte Oktober im Achtelfinale des Pokals – es war also eine der nicht mehr zu reparierenden Art. Ulm ist raus aus diesem Wettbewerb, Bamberg nimmt Mitte Februar am Final-Four in Weißenfels teil.
Hinzu kommt, dass die beiden Mannschaften derzeit in der Bundesliga unterschiedliche Trends aufweisen. Ulm hat gegen Heidelberg und Frankfurt zwei Niederlagen nacheinander kassiert. Bamberg hat viermal in Folge gewonnen und das gegen die durchaus namhaften Gegner Chemnitz, Heidelberg, Bonn und Berlin. Zuvor hat der neunfache deutsche Meister und sechsfache Pokalsieger allerdings gegen das Tabellenschlusslicht Göttingen verloren. Das hat in dieser Saison bisher noch keine andere Mannschaft hin gekriegt.
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