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Corona: SSV Ulm 1846 gegen FSV Frankfurt zum Geisterspiel erklärt

Corona

SSV Ulm 1846 gegen FSV Frankfurt zum Geisterspiel erklärt

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    Die Ulmer Spatzen werden am Samstag gegen den FSV Frankfurt vor leeren Rängen im Donaustadion spielen.
    Die Ulmer Spatzen werden am Samstag gegen den FSV Frankfurt vor leeren Rängen im Donaustadion spielen. Foto: Horst Hörger

    Das Thema Spielverschiebung begleitet den SSV Ulm 1846 Fußball seit Ende der Winterpause in der Regionalliga Südwest. Zuerst stand das Spiel in Pirmasens wegen starken Regens auf der Kippe, dann wurde die Partie gegen Steinbach wegen Schnee verschoben und jüngst konnten die Spatzen nicht in Koblenz antreten, weil auch dort das Wetter nicht mitgespielt hat. Der neue Termin für die Begegnung ist am Dienstag, 24. März, um 18 Uhr. Während die bisherigen Spielabsagen immer dem Wetter geschuldet waren, ist jetzt das Coronavirus der Grund, aus dem die Spatzen vor einer besonderen Partie stehen.

    Das Spiel am Samstag (14 Uhr) zu Hause gegen den FSV Frankfurt wird ohne Zuschauer stattfinden, hieß es am Mittwochabend vom Verein. Zunächst war er davon ausgegangen, dass das Spiel normal stattfinden könne. Dann entschied jedoch die baden-württembergische Landesregierung, Veranstaltungen mit über 1000 Zuschauern zu verbieten. Die Marke hätten die Spatzen am Samstag wohl geknackt. "Der SSV Ulm 1846 Fußball bedauert sehr, an diesem Spiel ohne seine Fans auskommen zu müssen, die Gesundheit von Zuschauern, Mitarbeitern und allen Beteiligten steht in diesem Fall aber über Allem", schrieb der Klub in einer Mitteilung.

    Coronavirus: So ist die Lage in der Regionalliga Südwest

    In der Bundesliga werden die Stadien am kommenden Wochenende ebenfalls leer bleiben, in Deutschlands höchster Spielklasse ist das Fernbleiben von Zuschauern aber eher ein nerviger Nebenaspekt, weil die Stimmung darunter leidet. Dank hoher Fernsehgelder sind die Einnahmen durch den Ticketverkauf für die Bundesligisten nicht so essenziell. In der Regionalliga ist das etwas anders. Fernsehgelder gibt es dort nicht und so sind die Teams von den Einnahmen durch die Fans abhängig. Deshalb fürchten Teams wie die Kickers Offenbach oder der FSV Frankfurt angesichts drohender Geisterspiele um ihre Existenz, wie der Offenbacher Geschäftsführer Thomas Sobotzik der Bild sagte: „Sollten wir aber wirklich ohne Zuschauer spielen müssen, wäre das brutal. Die 1. und 2. Liga betrifft es wohl weniger, da machen die Zuschauer zehn Prozent des Budgets aus. Je weiter man runter geht, umso mehr ist das. Bei uns 40 Prozent! Das ist dann schon existenziell.“ Michael Görner als Präsident des FSV Frankfurt pflichtete Sobotzik bei. Man sei „auf jeden Fall für eine Verlegung von Spielen und gegen Geisterspiele“, sagte Görner.

    In der Regionalliga Südwest würden am Wochenende abgesehen von Ulms Spiel die folgenden Partien die Marke von 1000 Zuschauern sehr wahrscheinlich übersteigen: SV Elversberg gegen Hoffenheim II, VfR Aalen gegen Steinbach Haiger, Kickers Offenbach gegen FC Homburg und FC Saarbrücken gegen Mainz 05 II. Entscheidungen, wie und ob die Partien stattfinden werden, gab es noch nicht.

    Offenbach hat mit einem Zuschauerschnitt von rund 5600 das mit Abstand vollste Stadion der Südwest-Staffel und hätte daher mit besonders großen Einbußen zu kämpfen, würde sich der Verband dazu entschließen, Geisterspiele anzuberaumen. Auch der SSV Ulm 1846 Fußball hatte in dieser Saison schon mit finanziellen Einschnitten durch die geringe Zahl der Zuschauer zu kämpfen. Im Verein gilt der verhaltene Saisonstart als Grund dafür, dass die Stadionauslastung bisher nicht ausfiel wie gewünscht. Mit über 200.000 Euro beziffert der SSV die fehlenden Einnahmen. (mit dpa)

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