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Breitensport: Mit dem Sportabzeichen in Silber oder Bronze gibt er sich nicht zufrieden

Breitensport

Mit dem Sportabzeichen in Silber oder Bronze gibt er sich nicht zufrieden

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    Herbert Steck ist eine echte Sportskanone. Der rüstige Senior hat in diesem Jahr bereits zum 50. Mal das Deutsche Sportabzeichen errungen. Zum 50. Mal in Gold. Auch Radfahren gehört zum Programm.
    Herbert Steck ist eine echte Sportskanone. Der rüstige Senior hat in diesem Jahr bereits zum 50. Mal das Deutsche Sportabzeichen errungen. Zum 50. Mal in Gold. Auch Radfahren gehört zum Programm. Foto: Stefan Kuemmritz

    Wenn man Herbert Steck auf seinem Rennrad auf der Tartanbahn des Neu-Ulmer Dietrich-Lang-Stadions fahren sieht, kann man nicht glauben, dass der Mann mit dem Sturzhelm und dem Fechter-T-Shirt ein Senior mit 83 Jahren ist. Rank und schlank kommt er daher und hat als Sportler schon mächtig viel geleistet. In diesem Sommer hat er zum 50. Mal das Deutsche Sportabzeichen errungen. Zum 50. Mal in Gold. „Mit Silber und Bronze habe ich mich nie abgegeben“, sagt Steck schmunzelnd. Es dürfte wenig Menschen in Deutschland geben, die das geschafft haben.

    Herbert Steck war als jüngerer Mann auch Leichtathlet, hatte Friesenkämpfe bestritten, war zudem Fechter und ist in dieser Sportart noch immer Übungsleiter beim TSV Neu-Ulm. Als Mitglied beim DAV Neu-Ulm klettert er zusammen mit seiner Frau Sigrid, die auch schon 40 Sportabzeichen gesammelt hat, nimmt an Triathlons teil, geht öfter zum Joggen. Er erzählt: „Seit 50 Jahren mache ich jeden Morgen 20 Liegestütze und 40 Kniebeugen.“ Er liebt die Vielseitigkeit. Sein erstes Sportabzeichen bekam Steck 1960 als Bundeswehrangehöriger. Das Abzeichen war damals noch nicht so bekannt, er habe sich damals beworben, meint er, „weil es dafür einen Tag Sonderurlaub gab“. Sonderurlaub hat er für seine Betätigungen recht oft bekommen. Der Senior erzählt: „Wenn ich zum Beispiel zu Fechtmeisterschaften ging, habe ich freibekommen. Bei der Bundeswehr habe ich auch gelernt, Gitarre zu spielen. Ich war in einer Band und da gab es auch mal frei. Und als Spender einer größeren Blutmenge bekam man auch einen freien Tag.“

    Gefordert sind Leistungen aus vier verschiedenen Disziplinen-Gruppen

    Anfang der 1970er-Jahre begann der Sportler des TSV Neu-Ulm mit der jährlichen Abzeichen-Routine. Die Prüfungen wurden im Verein etabliert. Gefordert sind Leistungen in Disziplinen aus folgenden vier Gruppen: Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit und Koordination. Dafür ist natürlich viel Training nötig, speziell, wenn man das goldene Abzeichen erringen möchte. Stecks Spezialdisziplin ist Seilspringen. „Zwölf Sprünge sind in meiner Altersstufe gefordert, bei 60 habe ich aufgehört“, berichtet er. Die 7,5 Kilometer Walking hat er in 1:09 Stunden zurückgelegt, den Medizinball hat er 8,50 Meter weit geworfen. Das Radfahren bezeichnet der 83-Jährige als anstrengend, da ist Schwimmen schon eher sein Ding. „Den 25-Meter-Sprint im Hallenbad musste ich in 35 Sekunden bewältigen. Ich bin die Strecke in 23 Sekunden durchgekrault, ohne einmal Luft zu holen“, berichtet er. Als er zu Beginn vom Startblock ins Wasser sprang, sei der Abnehmerin schier die Luft weggeblieben.

    Beim Triathlon unter zwei Stunden geblieben

    Weil Steck die Vielseitigkeit liebt, hat er immer wieder an Triathlons teilgenommen, zuletzt im vergangenen Jahr. Da ging es über die Kurzdistanz mit 500 Meter Schwimmen, 23 Kilometer Radfahren und fünf Kilometer Laufen. Der Sportabzeichen-Marathon-Mann bewältigte alles zusammen in 1:55 Stunden. „Ich hätte sicher noch schneller sein können“, glaubt er, „aber ich verliere immer viel Zeit beim Umziehen zwischen den Disziplinen.“ Vor zwei Jahren habe er, so Steck weiter, Günter Hammele, den „großen alten Mann des Triathlons“ in der Region, beim Erbacher Triathlon bezwungen, „und der war früher beim Kurztriathlon immer zehn Minuten schneller als ich. Das war mir fast peinlich.“

    Im September bekommt er das Abzeichen verliehen

    Im September wird Steck das 50. Abzeichen verliehen. Und er will weitermachen. „Nicht der Urkunden wegen“, erklärt er. „Von denen habe ich genug. Sondern um zu erkennen, ob es noch funktioniert oder nicht mehr. Erst wenn ich das Gefühl habe, ich kann nicht mehr joggen, höre ich auf.“ Er sagt, er ernähre sich prinzipiell gesund, aber er trinke auch gerne mal ein Viertele Wein und esse mitunter mal „fett und deftig. Aber nicht jeden Tag“. Aber fast jeden Tag wird noch Sport gemacht. Richtiger Sport.

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