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Bonn: Ratiopharm Ulm sorgt für beste Laune bei den Bonner Jecken

Bonn

Ratiopharm Ulm sorgt für beste Laune bei den Bonner Jecken

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    Lange Zeit war es recht ruhig im Bonner Telekom-Dome, am Ende feierten die Jecken umso ausgelassener. Foto: Imago/Jörn Wolter/wolterfoto.de
    Lange Zeit war es recht ruhig im Bonner Telekom-Dome, am Ende feierten die Jecken umso ausgelassener. Foto: Imago/Jörn Wolter/wolterfoto.de Foto: IMAGO/Jörn Wolter / wolterfoto.de

    Schon öfter in dieser Saison haben Ratiopharm Ulm klar zweistellige Führungen nicht zu Siegen gereicht. In der Bundesliga wurde in Berlin zum Beispiel ein plus 16 verspielt, im Basketball-Eurocup gegen Cluj-Napoca ein 17-Punkte-Vorsprung. Aber was der deutsche Meister am Samstag gegen den letztjährigen Finalgegner Bonn ablieferte, das ist höchstens vergleichbar mit einem mittlerweile legendären Spiel vor beinahe sieben Jahren: Damals lag Ulm in Oldenburg zur Halbzeit mit 27 Punkten vorne und verlor in der Verlängerung. In Bonn führte der deutsche Meister gegen den deutschen Vizemeister mit 69:48, als im dritten Viertel keine vier Minuten mehr auf der Uhr standen. Am Ende setzte sich Bonn in der Verlängerung mit 98:97 durch. Die von Teilen der Ulmer Anhängerschaft heftig gescholtenen Schiris sind bestimmt nicht verantwortlich für so einen Zusammenbruch, an den Verletzungen allein kann es auch nicht liegen.

    Die Personallage hatte sich schließlich deutlich entspannt. Es fehlten lediglich der gesperrte Pacome Dadiet und wie seit zwei Monaten Dakota Mathias wegen seiner mittlerweile mysteriösen Fußverletzung. Philipp Herkenhoff und Juan Nunez feierten dagegen sehr ordentliche Comebacks. Mehr als ordentlich war es auch, was die gesamte Ulmer Mannschaft bis zum letzten Spielabschnitt ablieferte. Der Meister dominierte den Vizemeister beinahe nach Belieben und führte von der 7. Minute an zweistellig. Zur Halbzeit hieß es 54:37 für Ulm und knapp vier Minuten vor dem Ende des dritten Viertels dann eben 69:48. Die Stimmung bei den 6000 Jecken im Telekom-Dome entsprach zu diesem Zeitpunkt so gar nicht der fünften Jahreszeit. Die 14 Punkte Vorsprung vor dem Schlussabschnitt (75:61) waren immer noch ein schönes Polster.

    Ratiopharm Ulm verliert in Bonn

    Aber das wurde immer dünner – weil der Bonner Center Thomas Kennedy nach seinen nur zwei Punkten in der ersten Halbzeit in der zweiten 17 auflegte und weil Ulm an beiden Enden des Feldes rapide abbaute. Mit einem 11:1-Lauf gingen die Bonner fünf Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit zum ersten Mal in Führung (82:81). Trotzdem hatte Ulm die Chance, den Sieg ganz ohne Zusatzschicht klarzumachen. Tommy Klepeisz traf mit einem Dreier zum 91:88 und das hätte mit hoher Wahrscheinlichkeit gereicht, hätten die Ulmer beim letzten Bonner Angriff Noah Kirkwood gefoult. Was sie aber nicht taten, was der Kanadier wiederum mit einem Dreier zum Ausgleich bestrafte. In der Zusatzschicht machte Harald Frey acht Sekunden vor Spielende von der Linie den Deckel drauf. Beim letzten Angriff hatten Georginho und Trevion Williams noch so mittelmäßige Wurfchancen. Genutzt wurden sie nicht, so mancher Ulmer hätte sich in diesen Szene Foulpfiff zumindest gut vorstellen können. Aber die Schiris haben das Spiel am Samstag bestimmt nicht zu Gunsten von Bonn gedreht. Das waren schon die Ulmer, die damit zunächst raus gefallen sind aus den direkten Play-off-Plätzen der Basketball-Bundesliga und die sich spätestens seit dem Samstag im Krisenmodus befinden.

    Karim Jallow sieht da inzwischen so etwas wie ein Muster. „So etwas ist uns in dieser Saison schon so oft passiert“, klagte der ehemalige Nationalspieler, während rheinische Karnevalsmusik durch die Halle schepperte und die Jecken bereits ihre Party feierten. Till Pape, Bonner Center mit Ulmer Vergangenheit, schwärmte in den Lärm hinein: „Am Ende ging es nicht nur um Basketball, sondern nur noch um Wille.“ 

    Ratiopharm Ulm: Figueroa (22 Punkte), Nunez (16), Jallow (14), Williams (12), Herkenhoff (11), Georginho (9), Klepeisz (8), Jensen (3), Essengue (2), Christen. 

    Beste Ulmer Dreierschützen: Figueroa (3/6), Jallow (2/3). 

    Beste Ulmer Rebounder: Williams (9), Figueroa (8). 

    Ulmer Trefferquote: 49 Prozent (39/80). 

    Ulmer Dreierquote: 31 Prozent (9/29). 

    Ulmer Freiwurfquote: 63 Prozent (10/16). 

    Beste Bonner Werfer: Fobbs (20), Kennedy (19), Kirkwood (15), Flagg (13), Griesel (13). 

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