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Basketball: Von Venedig nach Belgrad: Wieder Ärger um Ex-Ulmer Bruno Caboclo

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Von Venedig nach Belgrad: Wieder Ärger um Ex-Ulmer Bruno Caboclo

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    Immer sehr nahbar, so wie hier bei der Meisterfeier auf dem Münsterplatz im Juni: Die Ulmer Anhängerschaft hat nicht nur den Sportler, sondern auch den Menschen Bruno Caboclo gemocht.
    Immer sehr nahbar, so wie hier bei der Meisterfeier auf dem Münsterplatz im Juni: Die Ulmer Anhängerschaft hat nicht nur den Sportler, sondern auch den Menschen Bruno Caboclo gemocht. Foto: Horst Hörger

    Es war im April dieses Jahres. Ratiopharm Ulm spielte in der Basketball-Bundesliga gegen Bayern München und verlor klar mit 59:77. Bruno Caboclo war an diesem Abend nicht in der Halle erschienen. Von einer Verletzung oder Erkrankung des Brasilianers war nichts bekannt, die Ulmer Entscheidungsträger sprachen schmallippig von „persönlichen Gründen“. Ein paar Tage danach kam Caboclo wieder ins Training, dem Vernehmen nach sollen ihn seine Mannschaftskameraden dazu überredet haben. Etwas mehr als zwei Monate danach wurde Ratiopharm sensationell deutscher Meister, ohne den großen Brasilianer und seinen kleinen Landsmann Yago dos Santos wäre das nicht möglich gewesen. Vergeben und zunächst vergessen war dieser merkwürdige Abend im April, zumal Caboclo ja auch im Prinzip ein richtig netter Kerl ist. Kein anderer Spieler hat sich beispielsweise bei den Ehrenrunden so viel Zeit für die Fans genommen. Die Volten rund um seinen Vereinswechsel in diesem Sommer und Herbst haben aber auch die anderen Erinnerungen wieder aufgefrischt. 

    Im Fußball haben in den vergangenen Jahren unter anderem Ousmane Dembele, Pierre-Emerick Aubameyang und Kolo Muani für Aufsehen gesorgt mit den mindestens fragwürdigen Methoden, mit denen sie ihre Interessen letztlich durchgesetzt haben. Beim Basketballer Caboclo war es so, dass er zunächst bei Venedig unterschrieb, worüber sich nicht nur die Fachwelt gewundert hat. Sportlich ist der Verein aus der Lagunenstadt schließlich eher keine Steigerung zum deutschen Meister. Tatsächlich trat Caboclo seinen Dienst in Venedig auch nie an, stattdessen gab er ein kurzes Gastspiel in der zweiten israelischen Liga und in dieser Woche meldete der Euroleague-Klub Partizan Belgrad die Verpflichtung des 2,08-Meter-Mannes. Das ist sehr wohl eine sportliche Steigerung. Caboclo scheint sich also ebenso durchgesetzt zu haben wie die genannten Fußballer. 

    Im Internet kursiert eine Stellungnahme von Caboclos Agent

    Inzwischen kursiert im Netz eine Stellungnahme von Caboclos Agent. Demnach war die Vereinbarung mit Venedig eine vorläufige und alles sei korrekt abgelaufen. Der Agent schreibt dennoch von Todesdrohungen gegen ihn in den sozialen Netzwerken. Der Konter aus Italien kam prompt. Venedig schreibt von einer unfairen Entscheidung des internationalen Verbandes Fiba in Sachen Freigabe von Caboclo und kündigt an, alle juristischen Möglichkeiten dagegen ausschöpfen zu wollen. 

    Yago dos Santos spielt beim Stadtrivalen in Belgrad

    Das wird vermutlich nichts mehr daran ändern, dass der große Brasilianer ebenso wie der kleine Brasilianer Yago künftig in Belgrad spielt. Also nicht wie noch in Ulm für denselben Verein, aber immerhin in derselben Stadt. Yago trägt das Trikot von Roter Stern, Caboclo trägt das Dress von Partizan. Für zwei Jahre – zumindest wurde das zwischen Verein und Spieler so ausgemacht.

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